Wirtschaft

Probleme im Immobilienmarkt UBS wickelt Fonds ab

Die Schweizer Großbank UBS reagiert mit einer radikale Maßnahme auf die Probleme im Markt für Büroimmobilien: Ein sechs Milliarden US-Dollar schwerer Immobilienfonds wird für immer geschlossen.

Londons Finanzzentrum im Herbst 2009: Hier und in New York haben vor allem die Banken in den vergangenen zwölf Monaten Stellen in größerem Umfang abgebaut.

Londons Finanzzentrum im Herbst 2009: Hier und in New York haben vor allem die Banken in den vergangenen zwölf Monaten Stellen in größerem Umfang abgebaut.

(Foto: REUTERS)

Die Immobilien sollten veräußert und die Erlöse in Raten an die Investoren des Immobilienfonds ausgeschüttet werden, zitiert die Nachrichtenagentur Dow Jones Newswires aus einem Brief der schweizerischen Bank an ihre Investoren. Bis zur endgültigen Abwicklung bleibe der Fonds geschlossen.

Bei betroffene Immobilienfonds "UBS Wealth Management Global Property Fund" handelt es sich um ein Produkt für vermögende Kunden und institutionelle Investoren. Da der Fonds nicht öffentlich vertrieben wurde, dürften Kleinanleger von der Abwicklung nicht betroffen sein.

Die UBS hatte den Fonds im Dezember 2008 eingefroren. Anteile wurden seitdem nicht mehr zurückgenommen. Anlegern bleiben jetzt nur die Erlöse aus der Abwicklung. Als Grund für das Einfrieren des Fonds hatte die Bank damals auf die außergewöhnlich hohen Netto-Mittelabflüsse in Zusammenhang mit der schwierigen Lage an den Finanzmärkten verwiesen.

Die Abflüsse hätten das Liquiditätspolster des Fonds so stark schrumpfen lassen, dass die "vorübergehende Schließung" unumgänglich gewesen sei, hatte es vor einem Jahr geheißen. Die Schließung sei im Interesse der Kunden, die vor den Auswirkungen weiterer Abflüsse geschützt werden müssten. Es sei schliesslich keine Alternative, so argumentierten UBS-Vertreter im Dezember 2008, die im Fonds gehaltenen, qualitativ hochwertigen Immobilien aus Liquiditätsgründen zu niedrigen Marktpreisen zu verkaufen.

Alles mus raus

Jetzt sieht die Lage offenbar anders aus: Die Vermögenswerte des Fonds sollten nun in einem "angemessenen Zeitraum" verkauft werden, teilte die UBS mit. Der Schritt sei im besten Interessen der Investoren, da somit schnell Liquidität generiert werde, hieß es in dem Schreiben an die Investoren weiter.

Der Fonds sei vom starken Rückgang der Immobilienwerte in den USA und Großbritannien hart getroffen worden, schrieb die UBS zur Begründung für die Abwicklung. Der Fonds sei in den beiden Märkten in beträchtlichen Ausmaßen investiert.

Das Portfolio des Global Property Fund besteht im Wesentlichen aus Büroimmobilien der gehobenen Kategorie. Der Fonds habe weder in den Markt für Hypotheken von Schuldnern mit geringerer Bonität (Subprime) investiert noch bestehe ein Exposure gegenüber diesem Markt, heißt es in dem Schreiben der Bank aus Zürich.

Quelle: ntv.de, mmo/DJ

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