Wirtschaft

Volkswagen hinkt hinterher US-Autobauer feiern den August

Hochbetrieb am GM-Standort in Flint, Michigan.

Hochbetrieb am GM-Standort in Flint, Michigan.

(Foto: REUTERS)

Der US-Automarkt kommt offenbar richtig in Schwung. Im Sommermonat August legen die Absatzzahlen unerwartet deutlich zu. Immer mehr US-Bürger entscheiden sich zum Kauf eines Neuwagens. Ihre Wahl fällt dabei vor allem auf die heimischen Hersteller.

Für Kenner des US-Automarktes besteht angesichts der Absatzzahlen aus dem August kein Zweifel: Diese Runde geht an die amerikanischen Autobauer. Im abgelaufenen Monat griffen die US-Autokäufer nach ersten Verkaufszahlen vor allem zu Wagen heimischer Marken.

Heidi Klum im Werbeeinsatz für VW: USA-Chef Jonathan Browning lächelt auf dem Beifahrersitz.

Heidi Klum im Werbeeinsatz für VW: USA-Chef Jonathan Browning lächelt auf dem Beifahrersitz.

(Foto: REUTERS)

Alleine Branchenprimus General Motors konnte 218.500 Autos absetzen und damit 18 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Chrysler wurde 130.100 Pick-up-Trucks, Geländewagen und Pkw los und schraubte seine Verkäufe damit sogar um 31 Prozent nach oben. Ford legte um 11 Prozent auf 175.200 Fahrzeuge zu. Auch einige asiatische Autobauer wie Hyundai und Nissan verbesserten sich deutlich.

GM-Verkaufschef Don Johnson sprach von einem guten Lauf und zeigte sich auch für die Zukunft zuversichtlich: "Wir sind verhalten optimistisch, dass wir in den nächsten Monaten ein Wachstum der US-Wirtschaft sehen werden." Zuletzt hatten eine anhaltend hohe Arbeitslosigkeit sowie die Sorge vor einer Schuldenkrise auf die Stimmung der Verbraucher gedrückt. Nach einer ersten, noch unvollständigen Auswertung des Branchenblattes "Automotive News" stiegen die Verkäufe im August aber wieder um 18 Prozent.

Zweistelliges Plus und doch ganz hinten

Europas größter Automobilkonzern Volkswagen schnitt dieses Mal im wichtigen US-Markt unterdurchschnittlich ab - trotz eines erneut zweistelligen Zuwachses. Die Wolfsburger verkauften rund 25.200 "Jetta", "Golf" oder "Tiguan" in den USA - das war ein Plus von 10 Prozent im Vergleich zum August 2010. Der Sportwagenbauer Porsche legte gar nur um 7 Prozent auf 2200 Sport- und Geländewagen zu. Zahlen von BMW oder Mercedes lagen zunächst nicht vor.

In den vergangenen Monaten hatte es vor allem VW wiederholt geschafft, die Konkurrenz auszustechen. VW-Amerikachef Jonathan Browning machte unter anderem den Wirbelsturm "Irene" für das Abschneiden verantwortlich - ein guter Teil der Kunden sitzt in den betroffenen Gebieten an der Ostküste. Mit dem US-"Passat" und dem neuen "Beetle" stehen aber zwei neue Modelle in den Startlöchern, von denen sich VW hohe Verkaufszahlen erhofft.

"Der August hat seinen Anteil an Herausforderungen gehabt, das Verbrauchervertrauen schwand, dazu ein Hurrikan am letzten Wochenende des Monats, um nur zwei zu nennen", erklärte VW-USA-Chef Browning. Dennoch habe VW nun den siebten Monat in Folge auf dem US-Markt zweistellige Wachstumsraten eingefahren.

Besonders kräftigen Zuspruch bei den amerikanischen Verbrauchern fand vor allem das wichtigste Modell "Jetta", ein Stufenheck-Version des Golf: Der Absatz kletterte binnen Jahresfrist um 35,9 Prozent auf 14.500 Fahrzeuge. Der "Golf" verkaufe sich im August um 20,2 Prozent mehr.

Quelle: ntv.de, dpa/rts

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