Supersturm kitzelt Betriebe wach US-Industrie springt an
14.12.2012, 16:03 Uhr
Da ist er, der "Recovery Effect".
(Foto: REUTERS)
Ein verheerendes Wetterereignis weckt im Osten der Vereinigten Staaten ungeahnte Selbstheilungskräfte: Wirbelsturm "Sandy" löst in den November-Daten zur Industrieproduktion den stärksten Sprung der vergangenen 24 Monate aus.
Die US-Unternehmen haben ihre Produktion im November so stark gesteigert wie seit fast zwei Jahren nicht mehr. Ihr Ausstoß wuchs überraschend kräftig um 1,1 Prozent im Vergleich zum Oktober, wie die Notenbank Federal Reserve (Fed) mitteilte. Im Vorfeld befragte Analysten hatten nur ein Plus von 0,3 Prozent erwartet.
Die Experten sind beeindruckt: Angenehm überrascht blicken sie auf den größten Zuwachs seit Dezember 2010. Hintergrund dafür sei die Erholung der Betriebe nach Hurrikan "Sandy", der Ende Oktober an der Ostküste verheerende Schäden angerichtet und für langwierige Stromausfälle gesorgt hatte, erklärte die Fed.
Die Industrie stellte 1,1 Prozent mehr her, die Energieversorger meldeten einen Zuwachs von 1 Prozent. Die Auslastung der Unternehmen stieg auf 78,4 Prozent von 77,7 Prozent im Oktober.
Kurz vor Handelsstart an der New Yorker Wall Street gab das Arbeitsministerium in Washington neue Daten zur Inflationsentwicklung im Dollarraum bekannt. Die Verbraucherpreise in den USA sind demnach im November gesunken - das erste Mal seit Mai.
Alles andere als Inflation
Die Preise gingen im November vor allem dank der Entspannung am Kraftstoffhandel um 0,3 Prozent im Vergleich zum Vormonat zurück, wie das Arbeitsministerium mitteilte. Im Oktober hatte es noch eine leichte Zunahme von 0,1 Prozent gegeben. Volkswirte hatten einen Rückgang von 0,2 Prozent erwartet.
Im Jahresvergleich betrug die Inflationsrate 1,8 Prozent. Die sogenannte Kernrate - ohne die schwankungsanfälligen Bereiche Energie und Lebensmittel - betrug im November 0,1 Prozent, nach 0,2 Prozent im Oktober.
Quelle: ntv.de, dpa/rts