Kleiner Mutmacher US-Industrie wächst solide
15.08.2012, 16:30 Uhr
Montage des Chevrolet Silverado HD Pickup im Werk in Flint/Michigan.
(Foto: picture alliance / dpa)
In Krisenzeiten sind halbwegs gute Nachrichten willkommen. Die USA verzeichnen im Juli ein Wachstum des Industriesektors auf dem Niveau der Analystenerwartungen. Die Inflation sinkt auf den tiefsten Stand seit November 2010.
Die US-Industrie hat sich im Juli auf einer breiten Basis robuster gezeigt, was darauf hindeutet, dass die Schwäche der letzten Monate überwunden sein könnte. Die Industrieproduktion legte in den Vereinigten Staaten um 0,6 Prozent gegenüber dem Vormonat zu. Zugleich stieg die Kapazitätsauslastung auf 79,3 Prozent, wie die US-Notenbank Federal Reserve weiter mitteilte.
Die Erwartungen von Volkswirten wurden damit genau erfüllt. Im Vormonat hatte sich die Industrieproduktion um 0,1 Prozent (vorläufig: plus 0,4 Prozent) erhöht. Die Kapazitätsauslastung wurde mit 78,9 Prozent bestätigt.
Im verarbeitenden Gewerbe, das für einen Großteil der Industrieproduktion steht, wurde im Juli binnen Monatsfrist ein Produktionsplus von 0,5 Prozent (Vormonat: plus 0,5 Prozent) verzeichnet. Das verarbeitende Gewerbe bildete eine tragende Säule für die Erholung der US-Wirtschaft, doch in den jüngsten Monaten war die Dynamik erlahmt.
Bei den Versorgern ergab sich den Angaben zufolge im Juli ein Anstieg von 1,3 Prozent (minus 3,3 Prozent). Die Herstellung von Investitionsgütern verringerte sich um 0,1 Prozent (plus 1,9 Prozent), bei Werkstoffen wurde ein Anstieg von 1,0 Prozent (plus 0,2 Prozent) verzeichnet. Der Bergbausektor verbuchte einen Zuwachs um 1,2 Prozent (plus 0,5 Prozent).
Inflationsrate geht runter
Die US-Inflation sank im Juli auf den tiefsten Stand seit November 2010 gesunken. Die Jahresteuerung lag bei 1,4 Prozent, nach 1,7 Prozent im Juni, wie das Arbeitsministerium mitteilte. Von Juni auf Juli stagnierten die Verbraucherpreise sogar. "Inflationsrisiken sind derzeit kaum zu erkennen", sagte Postbank-Analyst Heinrich Bayer.
Vielmehr müsse damit gerechnet werden, dass der deutliche Rückgang der Inflationsrate die Befürchtungen vor einer deflationären Entwicklung wieder aufflammen lasse. "Auch wenn wir diese Sorge nicht teilen, könnte sie die Diskussion über zusätzliche stimulierende Maßnahmen durch die Fed anheizen." Viele Experten erwarten, dass die US-Notenbank der Wirtschaft erneut unter die Arme greift.
Quelle: ntv.de, DJ/rts