Wirtschaft

Stellenwachstum gering US-Jobmarkt bleibt angespannt

Die desolate Lage auf dem Arbeitsmarkt wird die Vereinigten Staaten noch eine längere Zeit beschäftigen. Im Oktober gibt es zwar einen Zuwachs an Jobs. Allerdings haben Ökonomen mehr erwartet. Die offizielle Arbeitslosenquote liegt bei 9,0 Prozent.

Es gibt nach wie vor zu wenig Jobs in den USA.

Es gibt nach wie vor zu wenig Jobs in den USA.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der US-Arbeitsmarkt hat im Oktober nur ein mäßiges Stellenwachstum verzeichnet. Wie das US-Arbeitsministerium am Freitag berichtete, stieg die Zahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft lediglich um 80.000, während Volkswirte einen Stellenzuwachs um 100.000 erwartet hatten.

Allerdings wurden die Angaben für die beiden Vormonate kräftig nach oben korrigiert: Das Ministerium meldete für September nun ein Stellenplus von 158.000, nachdem zunächst ein Anstieg um 103.000 gemeldet worden war. Für den August wurde die Zahl auf ein Plus von 104.000 Jobs revidiert, nach bislang gemeldeten 57.000 zusätzlichen Stellen.

Die bei einer separaten Erhebung ermittelte Arbeitslosenquote sank auf 9,0 von 9,1 Prozent im Vormonat. Ökonomen hatten eine Quote von 9,1 Prozent erwartet. Die durchschnittlichen US-Stundenlöhne stiegen den weiteren Angaben zufolge um 0,05 auf 23,19 Dollar, was den Erwartungen von Ökonomen entsprach. Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit verharrte auf dem Vormonatsniveau von 34,3 Stunden. Diese Zahlen beziehen sich auf sämtliche außerhalb des Agrarsektors Beschäftigte.

Skeptischer Fed-Ausblick

Der Privatsektor der US-Wirtschaft, der rund 70 Prozent der gesamten Arbeitskräfte beschäftigt, schuf im Oktober 104.000 Jobs. Im verarbeitenden Gewerbe entstanden 5000 zusätzliche Jobs, während im Baugewerbe 20.000 Stellen verloren gingen. In der Dienstleistungsindustrie, die üblicherweise als Wachstumsmotor für den Arbeitsmarkt fungiert, kamen per Saldo 114.000 Arbeitsplätze hinzu. Im Einzelhandel entstanden 17.000 Jobs.

Bei den Beratungen der US-Notenbank Federal Reserve hatten die Währungshüter ein eher düsteres Konjunkturbild gezeichnet und damit gewissermaßen die Bühne für eine weitere geldpolitische Lockerung im Dezember vorbereitet. Die Mitglieder des Offenmarktausschusses (FOMC) senkten ihre Projektionen für das Wirtschaftswachstum und erhöhten ihre Prognosen zur Arbeitslosigkeit. Die anhaltend hohe Arbeitslosigkeit in den USA stellt für die US-Notenbank, die ein Doppelmandat für Preisstabilität und Vollbeschäftigung erfüllen muss, eine große Bürde dar. Der oberste US-Währungshüter Ben Bernanke sprach im September von einer "nationale Krise".

Quelle: ntv.de, DJ

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