Wirtschaft

Hinterm großen Teich nichts Neues US-Leitzins bleibt unten

Die amerikanische Notenbank rührt den Leitzins wie erwartet nicht an und setzt damit die Politik des billigen Geldes fort. Die Mehrheit im Fed-Offenmarktausschuss sieht noch nicht genügend Gründe für einen Kurswechsel. Sorgen bereitet der durch die hohe Arbeitslosigkeit eingeschränkte private Konsum.

Kein weißer Rauch für eine Zinserhöhung aus dem Fed-Gebäude in Washington. Vieles spricht noch dagegen.

Kein weißer Rauch für eine Zinserhöhung aus dem Fed-Gebäude in Washington. Vieles spricht noch dagegen.

(Foto: dpa)

Die US-Notenbank bleibt ihrem Nullzinskurs trotz zunehmender Anzeichen für ein Wiedererstarken der weltgrößten Volkswirtschaft vorerst treu. Der Leitzins werde noch für einen ausgedehnten Zeitraum extrem niedrig bleiben, teilte die Federal Reserve nach einer regulären Sitzung des für die Geldpolitik zuständigen Offenmarktausschusses in Washington mit. Experten hatten dies erwartet.

Erneut stimmte der Chef der regionalen Fed von Kansas-City, Thomas Hoenig, dagegen. Er argumentiert, die Zentralbank beraube sich durch ihre lange Vorfestlegung selbst der nötigen Flexibilität, bei Bedarf schnell vom Gas- aufs Bremspedal zu wechseln und die Zinszügel anzuziehen.

Allerdings gibt es für einen schnellen Kurswechsel nach Meinung der überwiegenden Mehrheit der Ausschuss-Mitglieder noch nicht genügend Gründe. Zwar habe die Wirtschaft weiter zugelegt und auch die Lage am Arbeitsmarkt bessere sich zusehends, hieß es im Begleitkommentar der Fed zum Zinsbeschluss. Indes werde der private Konsum trotz Erholungszeichen weiter von der hohen Arbeitslosigkeit und Krediteinschränkungen seitens der Banken gedrückt.

Langsames Umsteuern erwartet

Der Konsum ist in den USA die wichtigste Stütze der Konjunktur. Er war im Zuge der schwersten Rezession seit Jahrzehnten in den vergangenen beiden Jahren deutlich gesunken.

Die Fed hatte in der Krise den Leitzins auf einen Korridor zwischen 0 und 0,25 Prozent gekappt. Experten gehen nun davon aus, dass Fed-Chef Ben Bernanke bei der nächsten Zinsentscheidung Ende Juni damit beginnen könnte, Finanzmärkte und Öffentlichkeit langsam auf eine kommende Zinswende vorzubereiten. Dabei dürfte zunächst die Formulierung "für einen längeren Zeitraum" als Beschreibung für die mutmaßliche Dauer des Nullzinskurses aus dem Wortschatz der Fed getilgt werden.

Quelle: ntv.de, wne/rts

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