Wirtschaft

Rückschlag vor dem Wahltermin USA verlieren Jobs

Der lange Arm der Wirtschaftskrise hält die Vereinigten Staaten weiter fest im Griff. Am Arbeitsmarkt zeichnet sich auch im September keine Besserung ab. Wenige Wochen vor den Kongresswahlen dürften die Zahlen aus dem US-Arbeitsministerium den Wahlkampf weiter anheizen.

Schlüsselkennzahl für Aktien- und Devisenhändler: Die Job-Daten aus den USA.

Schlüsselkennzahl für Aktien- und Devisenhändler: Die Job-Daten aus den USA.

(Foto: REUTERS)

Die Zahl der Beschäftigten in den Vereinigten Staaten ist im September überraschend stark gesunken. Sie nahm insgesamt um 95.000 ab, wie das Washingtoner Arbeitsministerium mitteilte. Im Vorfeld befragte Analysten hatten einen unveränderten Stand erwartet. Die Arbeitslosenquote verharrte den offiziellen Berechnungen zufolge unverändert bei 9,6 Prozent.

Der Arbeitsmarktbericht für den Monat September war an den Märkten mit Spannung erwartet worden. Der Euro legte nach den Daten kurzzeitig deutlich zu, am deutschen Aktienmarkt gaben die Kurse nach. Die aktuellen Job-Daten aus den USA belegen, was manche Experten schon länger befürchten: Die Arbeitslosigkeit bleibt in den USA nach der Wirtschaftskrise weiterhin auf hohem Niveau - und das länger als in anderen Industrienationen.

Nur die Dienstleister stellen ein

"Die Zahl der Arbeitslosen war mit 14,8 Millionen im September praktisch unverändert", teilte das Ministerium mit. Besonders viele Stellen bauten die öffentliche Arbeitgeber ab, hier gingen 159.000 Jobs verloren. Dabei handelte es sich zumeist um zeitlich befristete Jobs im Zusammenhang mit der jüngsten Volkszählung.

Auch im Bau und in der Industrie kam es zu einem Stellenabbau. Dienstleister stellten zwar mehr neue Mitarbeiter ein als im Vormonat, das reichte jedoch nicht, um den Rückgang insgesamt auszugleichen. Demografische Faktoren und die Methodik sorgen dafür, dass die Arbeitslosenquote stagnieren kann, während die Zahl der Beschäftigten sinkt.

New York im Oktober 2010: Der Aufschwung bleibt blutarm, der Arbeitsmarkt stagniert.

New York im Oktober 2010: Der Aufschwung bleibt blutarm, der Arbeitsmarkt stagniert.

(Foto: REUTERS)

Mit dem Stellenabbau schwinden auch die Chancen für eine kräftigen Aufschwung in der weltgrößten Volkswirtschaft. Sie hängt zu 70 Prozent vom privaten Konsum ab. Die Wirtschaftskrise hatte mehr als acht Millionen Amerikanern den Job gekostet.

Experten erwarten, dass die schwierige Lage auf dem Arbeitsmarkt noch mehrere Monate andauern wird. Sie befürchten, das gegenwärtige Wirtschaftswachstum reiche für eine rasche Wende auf dem Arbeitsmarkt nicht aus. Präsident Barack Obama betont immer wieder, seine wichtigste Aufgabe sei es, die Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen.

Den Angaben zufolge sind in den USA deutlich mehr Männer (9,8 Prozent) als Frauen ohne Job. Die Rate der Beschäftigungslosen unter Schwarzen (16,1 Prozent) sei deutlich größer als bei Weißen (8,7 Prozent). Im August war die Arbeitslosenrate noch von 9,5 auf 9,6 gestiegen.

Quelle: ntv.de, mmo/dpa/rts

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