Wirtschaft

Zusätzliche Stimulierung umstritten Uneinigkeit bei Bank of England

Beim Leitzins sind sich die britischen Notenbanker einig, aber hinsichtlich des Kaufs von Wertpapieren nicht. Der scheidende Chef der Bank of England (BoE), King, und zwei Mitstreiter sind für eine Ausweitung. Die übrigen sechs Mitglieder des BoE-Rates haben große Bedenken.

Gebäude der Bank of England in London.

Gebäude der Bank of England in London.

(Foto: picture alliance / dpa)

Einigkeit sieht anders aus: Zwar beschloss der Geldpolitische Ausschuss der Bank of England (BoE) bei seiner Sitzung am 8. und 9. Mai einstimmig, den Leitzi ns auf dem Rekordtief von 0,50 Prozent zu belassen. Erneut votierten aber drei Ausschussmitglieder jedoch dafür, das Volumen des Wertpapierkaufprogramms um 25 Milliarden Pfund Sterling aufzustocken.

Neben Paul Fisher und David Miles stimmte auch Mervyn King bei seiner vorletzten Sitzung als BoE-Gouverneur wieder für eine Ausweitung des Programms, weil das gegenwärtige Wachstumstempo der britischen Wirtschaft voraussichtlich nicht zu einem ausreichenden Aufschwung am Arbeitsmarkt führen dürfte. Eine zusätzliche Stimulierung der Wirtschaft könnte nach Ansicht der drei Abweichler diesen Prozess unterstützen.

Die übrigen sechs Ratsmitglieder hielten jedoch die Geldpolitik für bereits extrem akkommodierend und äußerten unter anderem die Befürchtung, dass zusätzliche Wertpapierkäufe die Investoren in riskante Anlagen treiben könnten. Mehrheitlich wurde daher beschlossen, das Volumen des Ankaufprogramms bei 375 Milliarden Pfund zu belassen.

Gebannter Blick auf den Euroraum

Die wirtschaftlichen Aussichten beurteilte der Rat als weiterhin schwach gemessen an den historischen Standards. Weiterhin überwögen die Abwärtsrisiken für die britische Wirtschaft. Eine schwere Krise im Euroraum stelle ein potenziell großes Risiko für die Erholung in Großbritannien dar. Im ersten Jahresviertel 2013 ist die britische Wirtschaft im Quartalsvergleich um 0,3 Prozent gewachsen. Für das zweite Quartal erwartet die britische Notenbank nach ihrer Prognose vom 15. Mai ein Plus von 0,5 Prozent.

Die Jahresteuerung könnte nach Einschätzung des Rats zur Jahresmitte auf 3 Prozent steigen. Zudem dürfte sie für den größten Teil der kommenden zwei Jahre über dem Inflationsziel der BoE von 2 Prozent verharren. Diese Prognose war bereits im Inflationsbericht der BoE enthalten gewesen.

Quelle: ntv.de, wne/DJ

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