Protest gegen "Ackermänner" Unruhe bei der Postbank
03.11.2011, 19:59 UhrBei der Postbank rumort es. Tausende Beschäftigte protestieren gegen die Sparpläne des Hauptaktionärs Deutsche Bank. Die Frankfurter wollen angeblich Gehaltskürzungen, längere Arbeitszeiten und weniger Urlaubstage durchsetzen. Stellen sollen nicht gestrichen werden.
Bei der Postbank sorgen die Sparpläne des neuen Hauptaktionärs Deutsche Bank zunehmend für Unruhe. Mehr als 5000 der insgesamt 23.000 Postbank-Beschäftigten beteiligten sich bundesweit an Warnstreiks. Die Proteste richteten sich gegen die Pläne des Branchenprimus, im Rahmen der Postbank-Integration etliche Jobs in der Verwaltung und Informationstechnik in eigene Gesellschaften auszugliedern.
Finanzkreisen zufolge soll dies mit Gehaltskürzungen, längeren Arbeitszeiten und weniger Urlaubstagen einhergehen. Ein groß angelegter Stellenabbau bei der Postbank ist aber offenbar vom Tisch.
Dennoch bringen die Pläne die Postbank-Mitarbeiter auf die Palme. Die Gewerkschaft fordert einen sogenannten Überleitungstarifvertrag, der die Betroffenen absichert. Die Gewerkschaft Verdi argumentiert, gerade das florierende Privatkundengeschäft rette der Deutschen Bank momentan angesichts des schwächelnden Investmentbankings die Bilanz. "Die Ackermänner dieser Welt kriegen den Hals nicht voll", schimpfte der Verdi-Bundesvorsitzende Frank Bsirske bei einer Kundgebung in Hameln.
Sollten Deutsche Bank und Postbank nicht zu einer "fairen" Lösung am Verhandlungstisch bereit sein, schließt Verdi auch Streiks nicht mehr aus. Bisherige Verhandlungsrunden hätten keinen Fortschritt gebracht, sagte Gewerkschafter Gerd Tausendfreund. "Die Annäherung muss jetzt von der Arbeitgeberseite kommen."
Die nächste Runde von Verdi, Postbank und Konzernbetriebsrat ist für Freitag angesetzt. Ein Postbank-Sprecher bestätigte die laufenden Verhandlungen, wollte sich zu den Protestaktionen aber nicht äußern.
Quelle: ntv.de, rts