Wirtschaft

Vertragsgerüchte um Winterkorn VW-Chef soll länger lenken

Die Frage, wer in gut 13 Monaten am Steuer von Europas größtem Autobauer Platz nehmen darf, bewegt nicht nur bei Volkswagen die Gemüter. Beobachter bezeichnen eine Vertragsverlängerung für VW-Chef Winterkorn als sehr wahrscheinlich. Neue Gerüchte scheinen das zu bestätigen. Doch Wolfsburg schweigt.

Aus dem Zusammenhang gerissen: Martin Winterkorn bei der Verleihung des "Goldenen Lenkrads".

Aus dem Zusammenhang gerissen: Martin Winterkorn bei der Verleihung des "Goldenen Lenkrads".

(Foto: REUTERS)

VW-Chef Martin Winterkorn soll den Weg von Europas größten Autohersteller an die Weltspitze deutlich länger vorantreiben als bisher bekannt. Einem Magazinbericht zufolge haben sich die Aufsichtsräte jüngst darauf verständigt, Winterkorns Ende 2011 auslaufenden Vertrag Anfang des nächsten Jahres um fünf Jahre bis Ende 2016 zu verlängern.

Die Volkswagen AG wollte den Bericht des "Spiegel" zunächst nicht kommentieren. Der VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh, der sich schon früher für eine Vertragsverlängerung für Winterkorn ausgesprochen hatte, wollte sich ebenfalls nicht dazu äußern.

Der 63-jährige Winterkorn ist seit Anfang 2007 VW-Chef und lenkte zuvor die VW-Tochter Audi. Er gilt als enger Vertrauter des mächtigen Aufsichtsratsvorsitzenden und früheren VW-Chefs Ferdinand Piëch. Dass Winterkorn bis über das bislang übliche Rentenalter hinaus an der VW-Spitze bleibt, gilt seit längerem als ausgemachte Sache. Piëch wurde im Oktober mit Blick auf die Personalie Winterkorn mit den Worten zitiert, er habe früher seine Manager mit 65 in Pension geschickt, aber jetzt sei er schlauer.

Qualifizierte Fachkraft im Rentenalter

Neu ist, dass Winterkorns Vertrag gleich um fünf Jahre bis über seinen 69. Geburtstag hinaus verlängert werden soll. Bislang war nur von drei oder vier Jahren die Rede. Nach Informationen aus Aufsichtsratskreisen wird das Kontrollgremium die Personalie im Januar beschließen.

Hintergrund sind die ambitionierten Pläne von Volkswagen. Derzeit muss vor allem die Integration des Sportwagenbauers Porsche in den Konzernverbund vorangetrieben werden. Außerdem sind neue Fabriken in China, den USA und Indien geplant. Zudem strebt VW bis 2018 an die Weltspitze.

Bislang sind die Wolfsburger Nummer drei hinter dem zuletzt schwächelnden japanischen Autobauer Toyota und dem erst vor kurzem neu an der Börse gestarteten US-Autoriesen General Motors (GM). Toyota abzulösen, hatte Winterkorn unlängst als "Kraftakt" bezeichnet. Sämtliche Pläne seien "keine Selbstläufer".

Quelle: ntv.de, mmo/dpa

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