Am laufenden Band VW startet durch
27.04.2011, 11:44 Uhr
(Foto: picture alliance / dpa)
Rekordverkäufe von Golf, Audi, Skoda und Co. bescheren Volkswagen im Auftaktquartal die höchsten Gewinne in der Unternehmensgeschichte. Der Autobauer fährt unterm Strich vier Mal so viel Gewinn ein wie im Jahr zuvor. Produktionsprobleme wegen der Katastrophe in Japan kennen die Wolfburger nicht. Es werden so viele Autos verkauft wie nie zuvor.
Europas größter Autobauer Volkswagen ist mit einem Gewinnsprung ins Jahr gestartet. Der Konzern fuhr von Januar bis März mit 1,7 Mrd. Euro unter dem Strich vier Mal so viel Gewinn ein wie im Vorjahreszeitraum. Das ist mehr als je zuvor in einem Jahresviertel. Einziger Wermutstropfen: Die Analysten hatten sich mit 1,8 Mrd. Euro noch mehr ausgerechnet. Beim operativen Gewinn brummte das Geschäft allerdings noch lauter als erwartet. Hier verdreifachte sich das Ergebnis auf 2,9 Mrd. Euro, womit die Markterwartungen deutlich übertroffen wurden. Analysten hatten im Schnitt nur mit knapp 2,2 Mrd. Euro gerechnet.
Verkaufsrekord
Von den Auswirkungen der Beben-Katastrophe von Japan auf die eigene Produktion ist der Konzern nach eigenen Angaben bisher nicht betroffen. Der Konzernumsatz kletterte um 31 Prozent auf 37,5 Mrd. Euro und war damit ebenfalls deutlich höher als veranschlagt. Von Januar bis März lieferte der Konzern aus Wolfsburg weltweit knapp zwei Millionen Fahrzeuge an die Kundschaft aus, so viele wie nie zuvor. Die VW-Aktie weitete nach der Bekanntgabe der Zahlen ihren Kursgewinn aus.
Reflexartig traten die Norddeutschen bei der Verkündung der guten Nachrichten auf die Euphoriebremse: "Wir gehen davon aus, dass die Umsatzerlöse und das Operative Ergebnis des Konzerns im Jahr 2011 die Vorjahreswerte übertreffen werden. Allerdings werden die weiterhin volatilen Zins- und Wechselkursverläufe sowie Rohstoffpreise den positiven Volumeneffekt abschwächen", erklärten die Wolfsburger. Volkswagen ist für vorsichtige Ausblicke bekannt.
Prall gefüllte Kassen
Nicht enthalten im operativen Ergebnis des Konzerns ist das anteilige Ergebnis der chinesischen Gesellschaften in Höhe von 557 Mio. Euro. Diese Gewinne schlagen sich im Finanzergebnis nieder.
Europas größter Autobauer verfügt inzwischen trotz der 3,5 Mrd Euro für den Kauf der Porsche Vertriebsgesellschaft und den Einstieg bei SGL Carbon über 19,6 Mrd. Euro flüssige Mittel. Die prall gefüllte Kasse nährte immer wieder Spekulationen, dass VW auch die mit 3,9 Mrd. Euro bewertete andere Hälfte an Porsches Kerngeschäft kaufen könnte und nicht auf die bis Jahresende geplante Fusion wartet, die sich aufgrund steuerlicher und juristischer Unklarheiten ohnehin verzögern könnte. Zudem gibt es immer wieder Gerüchte, dass Volkswagen seinen Anteil an Suzuki erhöhen wolle.
Quelle: ntv.de, rts/DJ