Wirtschaft

Dunkle Wolken am Horizont VW und BMW boomen noch

Das Jahr 2012 werde sehr anspruchsvoll, sagt VW-Vertriebsvorstand Klingler. Er meint damit die europäischen Märkte. Jedenfalls bereitet sich Europas größter Autobauer schon einmal auf das Partyende vor. Derzeit sind sowohl die Wolfsburger als auch BMW vom Negativtrend noch nicht betroffen.

Fahrzeugüberprüfung im Wolfsburger VW-Stammwerk.

Fahrzeugüberprüfung im Wolfsburger VW-Stammwerk.

(Foto: dapd)

Trotz wachsender Konjunktursorgen sehen sich Volkswagen und BMW noch auf der Überholspur. Während sich der Abwärtstrend bei Neuzulassungen auf dem europäischen Pkw-Markt im November fortsetzte, steigerte VW seine Auslieferungen um über 15 Prozent. Damit sei das Ziel 2011 von erstmals acht Millionen Auslieferungen in greifbarer Nähe, sagte Vertriebsvorstand Christian Klingler am Freitag. Doch die Party könnte bald zu Ende gehen. "Trotz der zu erwartenden hohen Auslieferungen in diesem Jahr bereiten wir uns schon heute auf ein sehr anspruchsvolles Jahr 2012 vor", warnte der VW-Manager. Vor allem in den europäischen Märkten nähmen die Risiken zu.

Bei BMW übt man sich in Zuversicht. Die Münchner hatten im November dank der starken Nachfrage in den aufstrebenden Märkten knapp acht Prozent mehr Fahrzeuge verkauft und wollen sich vom Konjunkturpessimismus für 2012 nicht anstecken lassen. "Wir sind immer noch optimistisch für den US-Premiummarkt", sagte Vorstandschef Norbert Reithofer. Auch das Auto-Geschäft in China, wo gerne große Limousinen gefahren werden, dürfte mindestens in den ersten sechs Monaten 2012 weiter wachsen. Europa bleibe voraussichtlich geteilt - mit einem starken Norden und einem schwachen Süden. Insgesamt werde der europäische Markt aber auch leicht zulegen. "Es wird keine Stagnation geben."      

Reithofer schränkte allerdings ein, dass die Situation bei größeren konjunkturellen Verwerfungen natürlich anders aussehe. Für den Fall einer Krise sieht er seinen Konzern allerdings besser gerüstet als im Jahr 2009: "Wir sind jetzt besser aufgestellt." Bei vielen Modellen seien die Herstellungskosten günstiger, die Ausstattung mit Eigenkapital und Liquidität habe sich verbessert und der Konzern sei insgesamt effizienter geworden. In der letzten Wirtschaftskrise 2009 hatten alle Autobauer mit starken Einbußen zu kämpfen, vielfach auch mit roten Zahlen.    

Automarkt schrumpft

Der europäische Branchenverband ACEA meldete derweil für die 27 EU-Staaten und drei EFTA-Länder eine Beschleunigung des Abwärtstrends im November. Die Neuzulassungen sanken in den 27 EU-Staaten und drei EFTA-Ländern um drei Prozent auf 1,07 Millionen. Im Oktober hatte das Minus noch 1,8 Prozent betragen.

 Nicht ganz so stark wie in den 30 EU- und EFTA-Ländern schrumpfte der Automarkt im November in Westeuropa - hier betrug das Minus 2,7 Prozent. Im bisherigen Jahresverlauf verzeichnete die Branche sowohl in Europa als auch in Westeuropa ein Minus von 1,1 Prozent.

Quelle: ntv.de, rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen