Wirtschaft

Tarifverhandlungen bei Karstadt Verdi beklagt schleppenden Umbau

Der Umbau dauert an - bislang wenig erfolgreich.

Der Umbau dauert an - bislang wenig erfolgreich.

(Foto: picture alliance / dpa)

Derzeit verhandeln Karstadt und Verdi über die Rückkehr in die Tarifbindung. Vor Beginn der Gespräche stellt sich Berggruen einmal mehr als Philantroph dar. Das aber stößt den Arbeitnehmern inzwischen bitter auf.

Arbeitnehmervertreter des angeschlagenen Kaufhaus-Konzerns Karstadt kritisieren Investor Nicolas Berggruen scharf. Dessen Äußerungen zu seinem Engagement beim Konzern seien ein "Schlag ins Gesicht aller Beschäftigten", sagte Gesamtbetriebsrat Arno Peukes. Berggruen hatte in einem Interview Fehler eingeräumt und sein Handeln als zu weich bezeichnet. So sei es ihm wichtig gewesen, keine Mitarbeiter zu entlassen und keine Häuser zu schließen. Zudem forderte er die Gewerkschaften zur Zusammenarbeit auf.

Peukes zufolge sind seit Berggruens Einstieg 2010 tatsächlich aber 3000 Arbeitsplätze gestrichen und Tarifverträge außer Kraft gesetzt worden. Zudem habe Berggruen einen Millionenbetrag als Gewinn aus dem Konzern gezogen, sagte Peukes. "Berggruen stellt sich als Menschenfreund dar und greift tatsächlich den Mitarbeitern in die Tasche."

Ausrichtung "nicht optimal"

Darüber hinaus warf Peukes der Geschäftsführung handwerkliche Fehler vor. Die wirtschaftliche Ausrichtung sei "nicht optimal", sagte er weiter. Auch Berggruen hatte eingeräumt, dass das Unternehmen noch keine Lösung für seine Probleme gefunden habe.

Derzeit verhandeln die Gewerkschaft Verdi und der Konzern über eine Rückkehr von Karstadt mit seinen 20.000 Beschäftigten in die Tarifbindung sowie über eine Beschäftigungs- und Standortsicherung. Peukes sprach von "schwierigen Verhandlungen". Es sei Wunsch der Geschäftsführung, dass die Mitarbeiter in den kommenden Jahren auf insgesamt 50 Millionen bis 100 Millionen Euro verzichteten.

Zugleich äußerte Peukes seine Sorge, dass Berggruen in Investor Rene Benko im Hintergrund anderer Geschäfte machten, durch die Arbeitsplätze nicht sicherer würden.

Quelle: ntv.de, jwu/dpa

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