Warnstreiks bei der Post Verdi blockiert Briefzentren
18.04.2013, 08:26 Uhr
Strategische Nadelstiche: Ohne die Mitarbeiter in den Briefzentren, gerät die Logistik aus dem Takt (Archivbild).
(Foto: picture alliance / dpa)
Gespenstische leere im Briefkasten: Im Tarifstreit bei der Deutschen Post setzt die Gewerkschaft ihre Warnstreiks fort. Diesmal legen Postler in einzelnen Verteilerzentren ihre Arbeit nieder. Die Auswirkungen könnten Millionen von Post-Kunden treffen.

Ein dichtes Netz an Verteilerzentren und Zustellwegen: Wenn die Mitarbeiter ein paar Stunden streiken, bleiben die Sendungen gleich millionenfach liegen.
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Im Tarifstreit bei der Post setzt Gewerkschaft Verdi ihre Warnstreiks fort: Nachdem am Vortag vielerorts die Briefzusteller nicht wie gewohnt unterwegs waren, legten am Donnerstagmorgen die Beschäftigten in eine Reihe von Verteilerzentren die Arbeit nieder. Betroffen waren nach Angaben der Gewerkschaft Verdi die Bundesländer Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Saarland und Hessen.
Damit geriet erneut die Briefzustellung aus dem Takt. "Das hat eine strategische Funktion, da die Sendungen erst gar nicht an die Zusteller geliefert werden", erklärte ein Verdi-Sprecher. Die Gewerkschaft hat rund 750 Mitarbeiter aufgefordert, die Arbeit niederzulegen. Bis am 25. April neu verhandelt wird, kann es weitere Warnstreiks geben.
Postkunden müssen damit auch an diesem Donnerstag mit Einschränkungen bei der Briefzustellung rechnen. Bereits am Mittwoch waren bundesweit 3400 Zusteller in den Ausstand getreten. Deswegen wurden nach Verdi-Angaben 2,4 Millionen Briefe und mehr als 100.000 Pakete nicht zugestellt.
Schwerpunkte der Arbeitsniederlegungen am Mittwoch waren laut Gewerkschaft städtische Ballungsgebiete im ganzen Bundesgebiet. Das Bonner Unternehmen stellt jeden Tag im Schnitt mehr als 60 Millionen Briefe und Pakete zu.
Sechs Prozent mehr Geld
Am vergangenen Montag war die zweite Tarifrunde ohne Ergebnis geblieben. Während das Management von konstruktiven Verhandlungen sprach, kündigte Verdi an, mit Warnstreiks den Druck auf den Arbeitgeber erhöhen zu wollen.
Für die rund 132.000 Tarifbeschäftigten fordert Verdi sechs Prozent mehr Geld, mindestens aber 140 Euro mehr im Monat. Bislang hat die Deutsche Post noch kein Angebot vorgelegt.
Der an der Börse im deutschen Leitindex notierte Logistikdienstleister beschäftigt in Deutschland 175.000 Menschen, darunter noch mehr als 40.000 Beamte.
Quelle: ntv.de, dpa