Wirtschaft

Nur die Dividende zieht nicht mit Post verdient deutlich mehr

(Foto: dapd)

Der starke Internethandel vor Weihnachten und das boomende Asiengeschäft von DHL lassen das Geschäft der Deutschen Post brummen. Im Gesamtjahr wird deutlich mehr verdient. Dieses Jahr will der Konzern weiter wachsen. Die Aktionäre profitieren davon nicht.

Die Deutsche Post hat besondere im vierten Quartal deutlich mehr verdient als im Vorjahr. Der Konzern konnte beim Nettogewinn mit 542 Mio. Euro drei Mal so viel verbuchen wie im Vorjahreszeitraum. Grund hierfür war ein starkes Paketgeschäft zu Weihnachten. Zudem hatte der Konzern im Jahr zuvor unter negativen Bewertungen aus dem mittlerweile abgeschlossenen Verkauf der Po stbank an die Deutsche Bank gelitten - ein Belastungsfaktor, der nun wegfiel.

Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) stieg im vierten Quartal um knapp 40 Prozent auf 827 Mio. Euro. Die Zahlen lagen leicht über den Erwartungen der Analysten.

Im gesamten Jahr 2012 erreichte die Deutsche Post damit ihre Prognose: Das Ebit erhöhte sich auf knapp 2,7 Mrd. Euro. Netto verdiente die Post mit knapp 1,7 Mrd. Euro rund 500 Mio. mehr als im Vorjahr. Nimmt man diverse Sondereffekte heraus, unter anderem eine Umsatzsteuerrückzahlung, Restrukturierungskosten oder die Erträge aus Unternehmensverkäufen, betrug der Nettogewinn knapp 1,6 Mrd. Euro.

Dividende ist der "Wermutstropfen"

Deutsche Post
DHL Group 38,57

Bei den insgesamt guten Zahlen stößt Analysten die unveränderte Dividende negativ auf. Hier hielt sich der Bonner Konzern zurück: Die Aktionäre sollen lediglich 0,70 Euro je Aktie zahlen, so viel wie im Jahr zuvor. Analysten hatten etwas mehr erwartet. "Die Post bewegt sich, was die Investitionen betrifft, in einem herausfordernden Umfeld. Daher schüttet sie vermutlich etwas weniger aus als mancher gehofft hatte," kommentierte ein Händler. Mit einer Dividendenrendite von gut vier Prozent sei die Aktie nicht nur ein "Growth-Investment", sondern auch ein "Dividend Play".

2013 auf Wachstumskurs

Die Deutsche Post will weiter auf der Erfolgsspur bleiben. Trotz konjunktureller Unsicherheiten soll das Geschäft im laufenden Geschäftsjahr weiter wachsen. Dabei stellt die Post aber nur kleine Verbesserungen in Aussicht: So soll das Ebit auf 2,7 bis 2,95 Mrd. Euro steigen und der Konzerngewinn sich analog zum operativen Geschäft verbessern. Helfen soll dabei auch die seit Jahresbeginn geltende Erhöhung des Briefportos. Die Prognose bis 2015 wurde bestätigt: In zwei Jahren soll das Ebit dann 3,35 bis 3,55 Mrd. Euro betragen.

Trotz unveränderter Dividende rechnen Marktbeobachter damit, dass die Zahlen von den Anlegern honoriert werden. Auf der Habenseite stünden bei der Deutschen Post über den Erwartungen liegende Gewinnkennziffern. "Die Margen sind im vierten Quartal gestiegen, das ist eine gute Nachricht", sagte ein Händler. Die Aktie werde davon voraussichtlich profitieren.

Allerdings hat die Metro-Aktie auch erst kürzlich gezeigt, wie verschnupft Investoren auf ihrer Ansicht nach zu niedrigen Ausschüttungen reagieren. Die Metro-Aktie hatte nach einer enttäuschenden Dividende an zwei Tagen elf Prozent verloren habe.

Quelle: ntv.de, DJ/rts

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