Wirtschaft

Flugausfälle am Freitag Verdi weitet Streiks aus

Am Freitag ist wieder Schlangestehen angesagt.

Am Freitag ist wieder Schlangestehen angesagt.

(Foto: dpa)

An den Flughäfen in Düsseldorf und Köln wartet auf die Passagiere am Freitag erneut eine Nervenprobe: Im Tarifkonflikt des privaten Sicherheitsgewerbes ruft die Gewerkschaft Verdi erneut zum Streik auf. Auch der nordrhein-westfälische Landtag soll diesmal in die Arbeitsniederlegungen einbezogen werden.

Die Gewerkschaft Verdi weitet im Tarifkonflikt des privaten Sicherheitsgewerbes die Streiks aus. Nicht nur die Kontrolleure an den Flughäfen Düsseldorf und Köln-Bonn sollen am Freitag ganztägig die Arbeit niederlegen, sondern auch die Sicherheitskräfte des nordrhein-westfälischen Landtags, erklärte die Gewerkschaft. In den vergangenen Wochen hatten bereits mehrere Ausstände an den Flughäfen Düsseldorf und Köln-Bonn für zahlreiche Flugausfälle und Verspätungen gesorgt.

Die Fluggesellschaften reagierten umgehend auf die Streikankündigung: Die Lufthansa-Tochter Germanwings sagte am Flughafen Köln-Bonn bereits 22 Flüge ab. In Düsseldorf annullierte Lufthansa 46 Verbindungen, wie die Airline auf ihrer Webseite mitteilte. Air Berlin strich nach eigenen Angaben in Köln-Bonn 23 Flüge.

Die beiden Flughäfen empfahlen den Passagieren, sich vor der Anreise bei ihrer Airline oder dem Reiseveranstalter über den aktuellen Flugstatus informieren. Um die Kontrollen zu beschleunigen, sollten Passagiere wenn möglich auf Handgepäck verzichten.

Neue Gesprächsrunde am Montag

Nach mehreren erfolglosen Gesprächsrunden wollen Arbeitgeber und Gewerkschaft nach Angaben von Verdi am Montag wieder verhandeln. "Die Beschäftigten demonstrieren mit ihrem Ausstand noch einmal eindringlich ihre Entschlossenheit in diesem Tarifkonflikt. Wir erwarten am Montag den Durchbruch in den Verhandlungen und wollen vor den Osterferien einen neuen Tarifvertrag unterschreiben", sagte Verdi-Verhandlungsführerin Andrea Becker. Die Osterferien im bevölkerungsreichsten Bundesland beginnen am 25. März. Die Arbeitgeber hätten seit Dezember kein verhandlungsfähiges Angebot vorgelegt. "Montag muss der Knoten durchgeschlagen werden", erklärte Becker.

Die Passagiere an den Flughäfen werden von sogenannten Luftsicherheitsassistenten kontrolliert - sie sind Angestellte von Firmen, die die Aufgabe im Auftrag der Bundespolizei übernehmen. Nach Gewerkschaftsangaben arbeiten 70 bis 80 Prozent der Sicherheitsleute in Nordrhein-Westfalen in der untersten Lohngruppe und erhalten in der Stunde 8,23 Euro. Verdi fordert zwischen 2,50 Euro und 3,64 Euro mehr pro Stunde. Der Verband der Sicherheitsfirmen BDSW nennt die Forderung "völlig überzogen".

Quelle: ntv.de, sla/rts/dpa

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