Tausende müssen umziehen Versetzungswelle bei Telekom
29.09.2010, 15:58 UhrMehr als 5000 Mitarbeiter der Deutschen Telekom wechseln ihren Arbeitsplatz. Der Konzern schließt dutzende Standorte. Betroffen sind der Vertriebs- und Servicebereich. Die Gewerkschaft Verdi kritisiert die Zusammenlegung von Standorten.
Bei der Deutschen Telekom müssen tausende Mitarbeiter ihren Arbeitsort wegen Standortschließungen wechseln. Betroffen seien 5140 Beschäftigte aus dem Vertrieb und Service für mittelständische Unternehmen sowie der IT-Abteilung, teilte der Dax-Konzern in Bonn mit. Die Gewerkschaft Verdi kritisierte, die Schließung dutzender Standorte bedeute für die Betroffenen und ihre Familien Umzüge in meist teurere Regionen.
Die Mitarbeiter würden bis Ende 2012 an einen anderen Ort versetzt, teilte die Telekom mit. Der Konzern lege zahlreiche Standorte zusammen, um noch wettbewerbsfähiger zu werden. Einen Stellenabbau oder Kündigungen werde es jedoch nicht geben.
Bisher verteile sich der Mittelstands-Service und -Vertrieb auf 140 Standorte, teilte die Telekom mit. Künftig sollen es nur noch neun Vertriebs- und Servicezentren sein sowie 28 Vertriebsbüros. Aus dem Konzernbereich müssten 3640 von insgesamt 6850 Mitarbeitern künftig an einem anderen Ort arbeiten.
"Gleichwertiger Arbeitsplatz"
Daneben komme im IT-Bereich auf 1500 von 2800 Beschäftigten der Wechsel an einen neuen Arbeitsort zu, teilte die Telekom mit. Derzeit gebe es 96 Außenstellen, die den Angaben zufolge auf fünf große Standorte reduziert werden sollen. Dabei werde jedem Beschäftigten "ein gleichwertiger Arbeitsplatz garantiert". Auch seien in beiden betroffenen Bereichen Millionenausgaben für Investitionen und Weiterbildungen vorgesehen.
Die Telekom habe "über Monate" zusammen mit Arbeitnehmervertretern die Rahmenbedingungen für die Standortschließungen verhandelt, teilte der Konzern mit. Dabei hätten sich die Parteien aber nicht auf ein gemeinsames Ergebnis einigen können. Jedoch habe die Telekom "sehr stark auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter" geachtet, erklärte der Konzern.
Verdi kritisierte die Zusammenlegung der Standorte als "unnötig und schädlich für das Unternehmen". Die damit verbundene Schließung zahlreicher Niederlassungen sei "sowohl kunden- als auch servicefeindlich", erklärte Verdi-Vorstandsmitglied Lothar Schröder. Die Telekom riskiere, wichtige Geschäftskunden zu verlieren.
Quelle: ntv.de, AFP