Wirtschaft

"Das sind wirklich gute Zahlen" Vodafone powert im Halbjahr

Vodafone punktet vor allem in aufstrebenden Schwellenländern wie Indien.

Vodafone punktet vor allem in aufstrebenden Schwellenländern wie Indien.

(Foto: REUTERS)

Bevor die Deutsche Telekom ihren Quartalsbericht vorlegt, setzt Branchenprimus Vodafone eine deutliche Duftmarke. Die Briten steigern Umsatz und Ergebnis und profitieren dabei vor allem von ihren Geschäften in Schwellenländern wie Indien oder der Türkei.

Die Expansion in Schwellenländer zahlt sich für Vodafone  aus. Dank des Handy-Booms in Indien und der Türkei glich der weltgrößte Mobilfunkkonzern seine Wachstumsschwäche in Europa mehr als aus. Der Rückenwind macht das britische Unternehmen optimistischer für das laufende Geschäftsjahr 2011/12. Der operative Gewinn (bereinigtes Ebitda) solle nun zwischen 11,4 Mrd. und 11,8 Mrd. Pfund (13,8 Mrd. Euro) liegen - bislang sei mit einer Spanne von 11 Mrd. bis 11,8 Mrd. Pfund gerechnet worden, teilte Vodafone mit. Davon fuhr der Konzern im ersten Halbjahr mit 6 Mrd. Pfund bereits mehr als die Hälfte ein. Der Umsatz zog um 4 Prozent auf 23,5 Mrd. Pfund an. Das Geschäftsjahr läuft bis Ende März. 

"Das sind wirklich gute Zahlen", sagte Analyst Will Draper von Espirito Santo zu dem Vodafone-Zwischenbericht. "Der Umsatz ist in einem Quartal stark, das wir in diesem Jahr als das schwächste erwartet hatten." Der Erlös wurde vor allem von vielen Kunden ohne Festnetz aber mit Smartphones und Internetanschluss nach oben getrieben.

Handy - mehr als ein Telefon

In Schwellenländern ist das Handy für viele Bewohner in Indien oder Afrika die einzige Verbindung zur Welt. Das Festnetz ist häufig kaum ausgebaut. Die Mobiltelefone werden in diesen Ländern deshalb noch für wesentlich mehr genutzt als nur Gespräche. Bauern können damit die Getreidepreise auf dem nächsten Markt in Erfahrung bringen, und für viele Afrikaner ist das Handy die einzige Möglichkeit, um Geld zu überweisen.

Von der sprunghaft gestiegenen Nachfrage nach Mobilfunkverträgen profitiert Vodafone immens. Die indische Tochter verbuchte im vergangenen Halbjahr ein Umsatzplus von 18 Prozent, in der Türkei lag der Zuwachs sogar bei knapp 30 Prozent.

Vodafone vor Telekom

Nicht so gut lief es hingegen in Europa. Hier wuchs der Vodafone-Umsatz um lediglich 2 Prozent. In Deutschland legten die Erlöse zwar 4 Prozent auf 4,4 Mrd. Euro zu, doch stagnierte der operative Gewinn bei 1,76 Mrd. Euro. Die Zahl der Mobilfunkkunden wuchs im Zeitraum von April bis Ende September um 120.000 auf 36,83 Millionen. Damit liegt Vodafone deutlich vor der Deutschen Telekom, die Mitte des Jahres 34,52 Millionen Nutzer zählte.

Vodafone legte als eine der ersten Branchengrößen Zahlen vor. Die Aktien des Mobilfunkanbieters stiegen an der Londoner Börse in einem positiven Marktumfeld um 3 Prozent. Die Telekom legt ihr Zwischenergebnis am Donnerstag vor. Analysten erwarten für das dritte Quartal einen Einbruch beim Gewinn von rund einem Fünftel.

Quelle: ntv.de, rts

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