Wirtschaft

Viertelmillion "ohne Gegenleistung" Volkerts Ex-Geliebte vor Gericht

Der frühere Betriebsratschef Klaus Volkert musste als einziger wegen der VW-Affäre hinter Gitter.

Der frühere Betriebsratschef Klaus Volkert musste als einziger wegen der VW-Affäre hinter Gitter.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Der Skandal um Lustreisen bei Volkswagen hat ein spätes Nachspiel: Nun muss sich die ehemalige brasilianische Geliebte des Ex-Betriebsratschefs Volkert vor Gericht verantworten. Sie soll den Konzern mit Scheinrechnungen um hunderttausende Euro geschädigt haben.

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Fast sieben Jahre nach Beginn der VW-Affäre um Schmiergelder und Lustreisen auf Firmenkosten muss sich die frühere Geliebte des Ex-Betriebsratschefs Klaus Volkert vor Gericht verantworten. Der 47-Jährigen wird nach Angaben des Landgerichts Braunschweig Beihilfe zur Untreue in 26 Fällen vorgeworfen.

Die aus Brasilien stammende Frau soll aufgrund von Scheinrechnungen insgesamt rund 250.000 Euro einkassiert haben, ohne Leistungen dafür zu erbringen. Dabei soll sie gewusst haben, keinen Anspruch auf das Geld zu haben. Außerdem soll sie in 15 weiteren Fällen ausschließlich privat veranlasste Kosten für Flüge, Hotelaufenthalte und Sprachkurse in Höhe von insgesamt rund 100. 000 Euro zu Lasten von VW abgerechnet haben.

Das Geld war ihr vom damaligen Arbeitsdirektor Peter Hartz überwiesen worden, um sich das Wohlwollen des mächtigen Betriebsratschefs zu erhalten. Hartz war im Zuge der Affäre im Sommer 2005 zurückgetreten und im Januar 2007 vom Landgericht Braunschweig nach einem umstrittenen Justiz-Deal zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren auf Bewährung sowie einer Geldstrafe von rund 576.000 Euro verurteilt worden. Er hatte gestanden, Volkert mit Sonderzahlungen in Millionenhöhe "gekauft" zu haben.

Gut ein Jahr später war Volkert zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren und neun Monaten verurteilt worden. Er war der einzige von anfangs 14 Beschuldigten in dem Skandal, der ins Gefängnis musste. Etwa ein Jahr und neun Monate nach Antritt seiner Strafe kam er Anfang September vergangenen Jahres wieder frei.

Quelle: ntv.de, nne/dpa

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