Wirtschaft

Bilanz einer Wirtschaftskrise Volkseinkommen bricht ein

Wer mühsam versucht, ein kleines Geldpolster fürs Alter zu bilden, der hat mit der Wirtschaftskrise ein besonders schweres Päckchen zu tragen. Einer Studie zufolge ist das Volkseinkommen in Deutschland in diesem Jahr deutlich geschrumpft. Als erstes hat es die zuvor boomenden Vermögens- und Geldeinkommen getroffen.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Die Summe aller Erwerbs- und Kapitaleinkünfte sowie Unternehmensgewinne habe im ersten Halbjahr rund 856 Mrd. Euro betragen und damit etwa sieben Prozent weniger als noch im Vergleichszeitraum des Vorjahres, teilte die gewerkschaftsnahe Hans-Böckler-Stiftung in Düsseldorf mit. Dennoch seien die Bruttolöhne der Erwerbstätigen in den ersten sechs Monaten sogar leicht um zwei Mrd. Euro gestiegen. Deutlich eingebrochen hingegen seien die Einkommen aus Unternehmensgewinnen und Vermögen, die um 66 Mrd. Euro auf 271 Mrd. Euro zurückgegangen seien.

Der starke Einbruch der Unternehmensgewinne habe erstmals seit Jahren dafür gesorgt, dass der Anteil der Löhne und Gehälter am Volkseinkommen gegenüber den Vermögens- und Unternehmensgewinnen deutlich gestiegen sei, teilte die Hans-Böckler-Stiftung mit. Der Anteil der Bruttolöhne am Volkseinkommen sei um drei Prozentpunkte auf 68 Prozent gewachsen, der Anteil der Gewinne aus Unternehmen und Geldanlagen sei auf 32 Prozent zurückgegangen.

"Mit steigendem Wohlstand hat das aber nichts zu tun", erklärte Studienautor Claus Schäfer vom Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung. Die Krise habe die Gewinne aus Unternehmensbeteiligungen und Geldanlagen schlicht zuerst getroffen, urteilte Schäfer.

Quelle: ntv.de, AFP

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