Wirtschaft

Lkw-Geschäft brummt Volvo schwer in Fahrt

Der Lkw-Bauer Volvo erholt sich von den Rückschlägen der Wirtschaftskrise so schnell, dass bereits das nächste Problem auftaucht: Lieferengpässe. Momentan erfreut sich de Branchenvize aber an seiner Rückkehr in die Gewinnzone.

Es geht aufwärts bei Volvo.

Es geht aufwärts bei Volvo.

(Foto: REUTERS)

Der schwedische Lastwagenhersteller Volvo kämpft im Aufschwung mit Lieferengpässen. Zwar bescherte die starke Nachfrage der Nummer zwei nach Branchenführer Daimler im Quartal wie auf Jahressicht die Rückkehr in die Gewinnzone. Doch die rasante Erholung stellt Volvo vor neue Probleme - den Schweden gelang es nicht schnell genug, ihre Produktion nach den massiven Sparmaßnahmen und Stellenstreichungen von 2009 wieder hochzufahren.

Zudem belasteten die steigenden Rohstoffpreise und die starke Landeswährung die Bilanz. Trotzdem blickt Volvo optimistisch in die Zukunft. Der Scania-Konkurrent erhöhte seine Absatzprognose für Europa und Nordamerika.

Absatzprognose erhöht

Volvo rechnet damit, auf beiden Seiten des Atlantiks etwa 220.000 Lkws seiner Marken Renault, Mack, UD Trucks und Eicher zu verkaufen. Das ist rund ein Zehntel mehr als bisher prognostiziert und bedeutet ein zweistelliges Wachstum. Analysten gehen davon aus, dass die Nachfrage noch deutlich stärker anzieht. Allerdings war der Absatz in der Wirtschaftskrise auch auf ein sehr niedriges Niveau gefallen.

Schwere Lkw sorgen für schwarze Zahlen bei Volvo.

Schwere Lkw sorgen für schwarze Zahlen bei Volvo.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Um seine Absatzziele zu erreichen, muss der Daimler-Konkurrent die Lieferengpässe in den Griff bekommen. Zunächst rechnet der langjährige Volvo-Chef Leif Johansson jedoch nicht mit Verbesserungen: "Wir hatten Mängel bei der Zulieferung und ich erwarte, dass wir diese Probleme auch im ersten und zweiten Quartal sehen werden." Die Produktivität werde sich langsam wieder verbessern.

Schwedische Krone belastet

Im vergangenen Jahr erzielte der Daimler-Konkurrent einen Betriebsgewinn von etwa 2 Mrd. Euro, nach einem Verlust von 1,9 Mrd. Euro 2009. Im vierten Quartal stieg der Betriebsgewinn von Volvo auf umgerechnet 626 Mio. Euro (5,52 Mrd. Kronen) nach einem Verlust von 263 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum. Höhere Rohstoffkosten sowie die starke Krone belasteten das operative Ergebnis um rund 150 Mio. Euro. Erst in dieser Woche war die Landeswährung zum Euro auf den höchsten Stand seit zehn Jahren gestiegen.

Analysten waren mit 679 Mio. Euro im Schnitt von einem höheren Gewinn ausgegangen. Auch der Volkswagen-Tochter Scania sowie dem Wettbewerber Paccar war es zuletzt nicht gelungen, die Erwartungen der Analysten zu erfüllen. Der Umsatz von Volvo, die auch Busse, Maschinen und Baugeräte herstellen, legte um 23 auf rund 8,3 Mrd. Euro zu. Anleger waren trotz des verfehlten Betriebsgewinns zufrieden. Die Volvo-Aktie legte 1,4 Prozent zu.   

Nach Scania war Volvo der zweite Lkw-Hersteller, der Aufschluss über die Situation der Branche gegeben hat. Marktführer Daimler kommt am 16. Februar mit Zahlen auf den Markt, während MAN am 1. März seinen Quartalsbericht veröffentlicht.

Quelle: ntv.de, rts

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