Wirtschaft

Ab Mai nur noch über Xetra Vorzeitiges Aus für Parketthandel

Die Tage des klassischen Parketthandels an der Frankfurter Wertpapierbörse nun sind endgültig gezählt. Der Börsenrat beschließt den maklergestützten Präsenzhandel bereits im Mai und damit früher als geplant einzustellen. Aktien und Renten werden dann komplett über das vollelektronische System Xetra gehandelt.

Blick über das Parkett in Frankfurt. Viel Platz für Xetra-Spezialisten.

Blick über das Parkett in Frankfurt. Viel Platz für Xetra-Spezialisten.

(Foto: Reuters)

Die Deutsche Börse stellt den Franfurter Parketthandel mit Wirkung vom 23. Mai 2011 ein. Ursprünglich sollte der Parketthandel in seiner bisherigen Form im März 2012 abgeschafft werden. Wie der Frankfurter Börsenbetreiber mitteilte, wird der Handel und die Kursfeststellung von Maklern auf das elektronische Handelssystem Xetra-System übergehen, auf dem dann künftig alle Wertpapiere in Frankfurt gehandelt werden.

Der Handel mit Fonds und Zertifikaten wurde schon entsprechend umgestellt, wesentlich betroffen ist somit der Handel mit Aktien und Anleihen. Die Makler werden nach der Umstellung nicht überflüssig, sondern bleiben der Börse in neuer Funktion erhalten. Sie werden dann als sogenannte Xetra-Spezialisten bezeichnet und werden den Computerhandel unterstützen.

Der Börsenrat hatte eine frühere Einführung des Spezialistenmodells befürwortet und die Geschäftsführung der Börse und die Skontroführer gebeten, alle Optionen und Möglichkeiten einer vorzeitigen Einstellung des Präsenzhandels zu prüfen. Die zwanzig auf dem Frankfurter Parkett tätigen Handelsbanken einigten sich vergangene Woche auf eine vorzeitige Abschaffung des Parketthandels bisheriger Prägung und gaben damit den Weg für die Reform der Börse frei.

Das Vorziehen der Börsen-Reform gilt unter Beobachtern als erheblicher Fortschritt. Er zeige, dass die oftmals zerstrittene Maklerschaft im Interesse des Handelsplatzes gemeinsam mit der Börse an einem Strang ziehe.

Wettbewerbsposition gesichert

Mit dem Übergang auf das Xetra-Spezialistenmodell will die Börse ihre Position im zunehmenden europäischen Wettbewerb sichern. Dr. Lutz Raettig, Vorsitzender des Frankfurter Börsenrates, begrüßte die einvernehmliche Bereitschaft der Skontroführer.

"Mit dem heute gefassten Beschluss tragen wir den Entwicklungen im wettbewerblichen und regulatorischen Umfeld der Börse Rechnung und stellen sicher, dass die Frankfurter Wertpapierbörse ihre Wettbewerbsposition stärken und gleichzeitig ihre volkswirtschaftliche Funktion optimal erfüllen kann", sagte Raettig.

Bereits seit 2008 wird das Xetra-Spezialistenmodell im Handel von strukturierten Produkten auf Scoach und auch im Fondshandel an der Börse Frankfurt erfolgreich eingesetzt.

Quelle: ntv.de, ddi/Deutsche Börse/DJ

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