Wirtschaft

Japan sorgt für Gewinneinbruch Warren Buffett muss einstecken

Das "Orakel von Omaha", Warren Buffett, muss mit seiner Holding Berkshire Hathaway einen Gewinneinbruch einstecken. Grund ist die Katastrophe in Japan. Auf dem Aktionärstreffen könnten dem Börsenguru zudem noch unangenehme Fragen zu seinem einstigen Topmanager Sokol erwarten.

Schnell noch etwas Süßes für die Nerven: Warren Buffett tritt vor seine Aktionäre.

Schnell noch etwas Süßes für die Nerven: Warren Buffett tritt vor seine Aktionäre.

(Foto: Reuters)

Investorenlegende Warren Buffett hat mit seiner Holding Berkshire Hathaway angesichts der Japan-Katastrophe deutlich weniger verdient. Man rechne für das erste Quartal mit einem Nettogewinn von rund 1,5 Mrd. Dollar (1 Mrd. Euro), teilte Berkshire Hathaway vor der erwarteten Aktionärsversammlung in Omaha (US-Bundesstaat Nebraska) mit. Im Vorjahresquartal hatte Berkshire Hathaway noch 3,6 Mrd. Dollar verdient.

Die Einbußen allein aufgrund der Japan-Katastrophe bezifferte Buffett mit voraussichtlich rund 1,1 Mrd. Dollar. Hier schlugen vor allem massive Einbußen im Versicherungsgeschäft zu Buche. Das Erdbeben in Neuseeland und die Flut in Australien dürften die Holding demnach weitere rund 600 Mio. Dollar kosten.

Buffett veröffentlichte seine Zahlen unmittelbar vor dem traditionellen Aktionärstreffen in Omaha, zu dem Tausende von Kleinaktionären erwartet wurden. Das Treffen hat Jahr für Jahr Volksfest-Charakter.

Die Veranstaltung droht in diesem Jahr allerdings vom Skandal um fragwürdige Anlagegeschäfte von Buffetts ehemaligem Kronprinzen David Sokol überschattet zu werden: Der einstige Topmanager von Berkshire Hathaway steht im Verdacht, Firmenstandards verletzt zu haben, als er erst Anteile an der Spezialchemiefirma Lubrizol kaufte und dann Buffett kurze Zeit später vorschlug, das ganze Unternehmen zu schlucken.

Sokol nahm Ende März seinen Hut, bestreitet allerdings jegliche Verfehlungen. Buffett hat sich bislang nicht abfällig über seinen einst engen Vertrauten geäußert. Der 80-jährige Buffett forderte zeitlebens höhere ethische Standards in der Wirtschaft und versuchte auch, dies vorzuleben. Sein Vermögen häufte er mit intelligenten Investitionen an; seine Fans gab ihm dafür den Spitznamen "Orakel von Omaha".

Quelle: ntv.de, dpa

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