Wirtschaft

Gläubiger nicken ab Weg für Schiesser-IPO frei

Schiesser geht neuen Zeiten entgegen. Nachdem die Expansion des Unterwäscheherstellers in die Hose gegangen ist und Insolvenz angemeldet werden musste, geht es im kommenden Jahr nun an die Börse. Die Gläubiger geben dazu grünes Licht.

Insolvenzverfahren vor dem Ende.

Insolvenzverfahren vor dem Ende.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Der Börsengang des insolventen Unterwäscheherstellers Schiesser ist beschlossene Sache. Die Gläubigerversammlung gab in Konstanz grünes Licht für den Gang aufs Parkett.

Von den 495 stimmberechtigten Gläubigern hat sich gut die Hälfte an der Abstimmung beteiligt, 247 stimmten für den Börsengang. Nur ein Gläubiger war dagegen. "Damit ist der Weg für die Beendigung des Insolvenzverfahrens und den Gang an die Börse frei", sagte Insolvenzverwalter Volker Grub. Sein abgesegneter Insolvenzplan sieht vor, dass die Gläubiger ihre Forderungen von 67 Millionen Euro bis maximal Ende 2012 stunden.

Bei dem Gläubigertreffen hatte Grub für den Börsengang geworben. Mit der Platzierung der 2009 wegen hoher Schulden zahlungsunfähig gewordenen Traditionsmarke können seiner Rechnung zufolge die Forderungen der Kreditgeber voraussichtlich voll befriedigt werden. Mindestens werde eine Quote von 70 Prozent erreicht, hatte der Insolvenzverwalter den Gläubigern des für seine Feinripp-Unterwäsche bekannten Textilherstellers aus Radolfzell am Bodensee in Aussicht gestellt. Grubs Plänen zufolge soll noch Geld übrig bleiben, um das künftige Wachstum zu finanzieren.

Joop als Berater?

Ins Auge gefasst hat der Insolvenzverwalter einen Börsengang im zweiten Quartal 2011. Vorgesehen ist früheren Angaben zufolge eine Notierung der Schiesser-Aktien im streng regulierten Prime Standard der Börse mit Hilfe der Equinet Bank und der BHF-Bank. Als Berater ist der Modeschöpfer Wolfgang Joop im Gespräch, der sich auch an dem Textilhersteller beteiligen will.

Schiesser hatte sich durch eine misslungene Expansion mit Lizenzfertigung für andere Marken 86 Millionen Euro Schulden aufgeladen. 2009 hatten die Banken und der Eigentümer, die Schweizer Industriellenfamilie Bechtler, die Reißleine gezogen. Daraufhin hatte Schiesser Insolvenz angemeldet.

Quelle: ntv.de, rts

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