Milliardenkredite für die Peripherie Weltbank pumpt weiter Geld
08.04.2010, 08:13 UhrDie Weltbank hat seit Juli 2008 zur Wiederbelebung der Weltwirtschaft insgesamt 100 Mrd. Dollar zur Verfügung gestellt. Davon profitieren vor allem Schwellenländer, die sich an den Finanzmärkten kaum Geld beschaffen können.

Weltbank-Präsident Robert Zoellick will die Weltwirtschaft auf vielen Pfeilern stehen sehen.
(Foto: REUTERS)
Die Weltbank hat Schwellenländern in der Finanzkrise mit Rekordhilfen unter die Arme gegriffen. In den vergangenen 18 Monaten seien 100 Mrd. US-Dollar an Krediten ausgegeben worden, teilte die Organisation mit.
Der Löwenanteil, rund 60,3 Mrd. US-Dollar, sei an Länder mit einem mittleren Inlandsprodukt gegangen, die sich an den Finanzmärkten nur schwer Geld hätten leihen können. Während die ärmsten Länder zuvor zwölf Mrd. US-Dollar an Krediten und Darlehen bekamen, stieg der Betrag in der Krise auf über 21 Mrd. US-Dollar. Viele Staaten versuchten mit dem Gang zur Weltbank Einschnitte im sozialen Netz zu vermeiden.
Schwellenländer als Stützen für die Erholung
Die Weltbank vertritt die Auffassung, dass die Schwellenländer mit den vom IWF gewährten Finanzierungsmitteln ihre Binnennachfrage ankurbeln können, wovon die gesamte Weltwirtschaft profitiert. "Eine Weltwirtschaft, die sich auf viele Pfeiler stützen kann, ist stabiler", betonte Weltbank-Chef Robert Zoellick bereits im Oktober aus Anlass der traditionellen Jahrestagung von Weltbank und IWF in Istanbul.
Zoellick warnte vorausschauend davor, angesichts der ersten Zeichen einer globalen Konjunkturwende von Reformbemühungen abzulassen und bestehende Risiken zu ignorieren. Die wirtschaftliche Entwicklung 2010 sei angesichts auslaufender staatlicher Hilfsprogramme "höchst unsicher", sagte er. "Die Gefahr ist nicht mehr der Zusammenbruch der Wirtschaft, die Gefahr ist inzwischen Selbstzufriedenheit", mahnte er. Im Mittelpunkt der Gespräche in Istabul standen damals Strategien und Herausforderungen für die Zeit nach der Weltwirtschaftskrise.
Quelle: ntv.de, ddi/rts/dpa