Milliardenreserven für Einkäufe Google hat immense Kriegskasse
21.05.2014, 13:40 Uhr
Wen schnappt sich Google als nächstes?
(Foto: REUTERS)
Google sucht nach lohnenden Übernahmezielen. Finanzielle Grenzen sind dem Internet-Giganten dabei kaum gesetzt. Selbst milliardenschwere Käufe kann er locker stemmen.
Google plant eine große Einkaufstour: Der Internet-Riese hält bis zu 30 Milliarden Dollar für Zukäufe bereit. Die Zahl wurde in zuvor vertraulichen Unterlagen für die Börsenaufsicht SEC genannt, die nun veröffentlicht wurden. Daraus geht auch hervor, dass Google eine Übernahme im Volumen zwischen vier und fünf Milliarden Dollar vorbereitet hatte - und dann abblies. Wen Google kaufen wollte, verriet der Konzern nicht. Es sei ein ausländisches Unternehmen gewesen, hieß es lediglich.
Google lagert wie andere große amerikanische Technologie-Unternehmen einen großen Teil seiner Gewinne außerhalb der USA. Denn sollte das Geld in die USA fließen, wären dort hohe Steuern fällig. In dem Brief vom vergangenen Dean die SEC rechtfertige Google diese Praxis, Gewinne nicht zu Hause zu versteuern: Das im Ausland liegende Geld solle zu großen Teilen für Übernahmen eingesetzt werden, versicherte der Konzern in dem Schreiben vom vergangenem Dezember.
Größere Zukäufe angekündigt
Google brauche zwischen 20 und 30 Milliarden Dollar an Auslandserträgen, um ausländische Firmen zu kaufen oder Technologie von US-Unternehmen zu erwerben, so das Management. Der Konzern hat Finanzreserven von rund 60 Milliarden Dollar. Davon lagern rund 35 Milliarden außerhalb der USA. Die SEC hatte Google um mehr Informationen zu den Auslandserträgen gebeten. Außer Zukäufen solle das Geld unter anderem für den Betrieb von Rechenzentren verwendet werden, kündigte Google an.
Der Internet-Konzern erweitert sein Geschäft immer wieder durch Übernahmen und zögert auch nicht, dafür größere Summen in die Hand zu nehmen. So kaufte Google Anfang des Jahres den Hersteller vernetzter Thermostate Nest für 3,2 Milliarden Dollar. Der britische Spezialist für künstliche Intelligenz DeepMind soll kurz darauf rund 500 Millionen Dollar gekostet haben. Der Trend zu größeren Zukäufen werde sich fortsetzen, so Google in dem Brief an die SEC.
Quelle: ntv.de, jga/dpa