Ex-Infineon-Chef darf hoffen Wende im Schumacher-Prozess
21.10.2009, 17:23 Uhr
Ulrich Schumacher.
(Foto: REUTERS)
Das Landgericht München hält eine Verurteilung des früheren Infineon-Chefs Ulrich Schumacher wegen Bestechlichkeit inzwischen für unwahrscheinlich. Die bisherige Beweisaufnahme spreche nicht für ein derartiges Urteil, zitieren Prozessbeobachter den Vorsitzenden Richter Peter Noll.
Zudem habe die Strafkammer bei der Staatsanwaltschaft angeregt, den Vorwurf der Untreue fallenzulassen, da sich die Anklage hier nur auf eine einzige Zeugin stützen könne. Schumacher ist daneben noch wegen versuchten Betrugs und Steuerhinterziehung angeklagt.
Schumacher, der derzeit das chinesische Chipunternehmen Grace Semiconductor führt, ist angeklagt, von einem früheren Geschäftsfreund geschmiert worden zu sein, damit Infineon dessen Werbevermittlung weiterhin beauftragt. Der Geschäftspartner, der wegen Bestechung unter anderem von Schumachers früheren Vorstandskollegen Andreas von Zitzewitz mehrere Jahre im Gefängnis gesessen hatte, hatte die Vorwürfe vor Gericht als Zeuge bekräftigt. Allerdings berief sich der Werbevermittler bei vielen Details auf Gedächtnislücken. Andere Zeugen hatten zudem Teilen seiner Darstellung widersprochen. Schumacher weist alle Bestechlichkeitsvorwürfe zurück.
Quelle: ntv.de, rts