Leuchtende Siemens-Tochter Wer ist Osram?
29.03.2011, 07:28 UhrJeder zehnte Siemens-Mitarbeiter verdient sein Geld bei der Lichttechniktochter Osram. Den Löwenanteil des Geschäfts machen mittlerweile Energiesparprodukte aus. Nun sucht das über 100 Jahre alte Unternehmen sein Glück an der Börse.
Mitarbeiter
Osram beschäftigt weltweit an 46 Standorten und 40.000 Mitarbeiter, rund 9000 davon in seinen acht Niederlassungen in Deutschland. Die Zentrale liegt in München-Untergiesing. Bei Osram arbeitet etwa ein Zehntel der gesamten Siemens-Konzernbelegschaft. Seit 2005 führt Martin Goetzeler die Tochter, allerdings soll Konzernvorstand Wolfgang Dehen sie nun auf das Börsenparkett führen.
Umsatz und Gewinn
Das Geschäftsfeld war zunächst schwer von der Wirtschaftskrise betroffen, erholte sich dann aber rasch und verdient derzeit glänzend. Im vergangenen Geschäftsjahr 2009/10 setzte die Gesellschaft 4,7 Mrd. Euro um. Das entspricht rund sechs Prozent des Siemens-Konzernumsatzes. Verglichen mit dem Vorjahr versechsfachte sich der operativen Gewinn auf gut eine halbe Mrd. Euro. Nach eigenen Angaben macht das Unternehmen 70 Prozent seines Umsatzes mit Energiesparprodukten, etwa LED- oder Stromsparlampen. Gut fünf Prozent des Umsatzes gibt Osram für Forschung und Entwicklung aus.
Geschichte
Die Wurzeln der Firma reichen ins Jahr 1906 zurück, als die Deutsche Gasglühlicht-Anstalt sich die Marke OSRAM für elektrische Glühbirnen schützen ließ. Der Name setzt sich aus den beiden Metallen Osmium und Wolfram zusammen, die seinerzeit als Material für die Glühfäden verwendet wurden. 1919 entstand dann auch die Osram KG, in der Siemens & Halske, AEG und die Firma des Glühlampen-Pioniers Carl Auer von Welsbach ihre Glühbirnen-Geschäfte zusammenlegten. Seit 1978 gehört Osram als GmbH vollständig Siemens.
Kunden und Konkurrenten
Zu den wichtigsten Kunden von Osram gehören neben Verbrauchern vor allem die Automobilhersteller und die Baubranche. Die Glühbirnen, Leuchtdioden, Halogen- und Energiesparlampen der Münchener sind neben dem Hausgeräten die letzten verbliebene Siemens-Produkte für Privatkunden.
Der forschungsintensive Markt für Leuchtmittel ist weltweit bereits weitgehend konsolidiert. Osrams schärfste Konkurrenten sind Philips, GE, Panasonic, der US-Hersteller Cree und die indische Havells.
Quelle: ntv.de, rts