Wirtschaft

Verschmelzung mit Porsche dauert Winterkorn muss warten

Die geplante Verschmelzung von Volkswagen und Porsche gestaltet sich offenbar schwieriger als gedacht. VW-Vorstandschef Martin Winterkorn und Finanzvorstand Hans Dieter Pötsch würden deshalb "etwas später" in den Vorstand der Porsche Automobil Holding einrücken, erklärt ein VW-Sprecher in Wolfsburg.

Martin Winterkorn

Martin Winterkorn

(Foto: REUTERS)

Winterkorn und Pötsch sollen in der Holding die Funktionen der entlassenen Porsche-Manager Wendelin Wiedeking und Holger Härter übernehmen. Ursprünglich war dies schon für Mitte September geplant. Bei der Ausgestaltung der Fusionsverträge seien noch einige Details zu klären, so der VW-Sprecher in Wolfsburg weiter. "Das wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen."

Porsche zufolge werden Winterkorn und Pötsch erst "in einigen Wochen" bei der Porsche das Ruder übernehmen. Die beiden Manager wollten Interessenkonflikten aus dem Weg gehen. Bevor die Durchführungsverträge zu der bis 2011 in mehreren Schritten geplanten Verschmelzung von Porsche und VW nicht unterschrieben seien, zögen Winterkorn und Pötsch nicht in den Vorstand der Porsche ein.

Porsche wird die zehnte Marke im VW-Konzern.

Porsche wird die zehnte Marke im VW-Konzern.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

"Es sind noch Detailfragen zu klären", sagte ein Porsche-Sprecher. Die für die Zusammenführung von VW und Porsche nötigen Durchführungsverträge müssen Winterkorn und Pötsch im Namen von VW unterschreiben. Für Porsche unterzeichnen der Wiedeking-Nachfolger Michael Macht sowie sein Stellvertreter Tomas Edig.

Die "Süddeutsche Zeitung" berichtete, Winterkorn und Pötsch zögen in etwa vier Wochen bei Porsche in den Vorstand ein.

Nicht in Stuttgart-Zuffenhausen, sondern in Wolfsburg fallen künftig die Entscheidungen.

Nicht in Stuttgart-Zuffenhausen, sondern in Wolfsburg fallen künftig die Entscheidungen.

(Foto: dpa)

Osterloh: Kein Grund zur Eile

VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh sagte, bei der Integration dürfe nichts mit der heißen Nadel gestrickt sein. Es gebe keinen Grund zu Eile. "Ziel ist es, einen vernünftigen Zusammenschluss zustande zu bringen und dabei die unterschiedlichen Interessen beider Unternehmen zu berücksichtigen." Die Finanzkraft von Volkswagen dürfe nicht unter der Eingliederung von Porsche leiden.

Wiedeking und Härter waren mit dem Plan gescheitert, Volkswagen mit Hilfe einer komplexen Finanzstrategie komplett unter ihre Kontrolle zu bringen und hatten Porsche hohe Schulden aufgebürdet. Um den Sportwagenbauer davon zu befreien, hatten sich die Eigner im August geeinigt, Porsche als zehnte Marke bei Volkswagen zu integrieren. An dem neuen Konzern wird auch das Emirat Katar beteiligt sein.

Quelle: ntv.de, rts

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