Zehn Euro für das Handgepäck Wizz Air testet neue Gebühr
06.08.2012, 17:39 Uhr
Stark vereinfachte Dienstleistung: einsteigen, fliegen, aussteigen.
(Foto: picture alliance / dpa)
Bei den Fluggesellschaften im unteren Preissegment kommt Bewegung auf. Im Testbetrieb erprobt Wizz Air eine "neue Gepäck-Philosophie". Die Idee: Passagiere sollen künftig auch für ihr Handgepäck extra bezahlen. Die ersten Reaktionen sind angeblich "sehr vielversprechend".
Der ungarische Billigflieger Wizz Air, der auch von deutschen Regionalflughäfen wie Dortmund, Lübeck oder Weeze startet, will seine Passagiere künftig offenbar auch für größere Gepäckstücke in der Kabine zur Kasse bitten.
Wizz Air teste derzeit ein "neues Verfahren beim Handgepäck", teilte das Unternehmen mit. Demnach sind nur noch kleine Gepäckstücke bis zehn Kilogramm, die "bequem unter dem Sitz verstaut" werden können, kostenlos. Für größere Gepäckstücke, die in den Ablagen über den Sitzen verstaut werden müssten, sollen die Passagiere hingegen jeweils zehn Euro bezahlen.
Koffer und Taschen über zehn Kilogramm Einzelgewicht, die weder unter den Sitz noch in die obere Gepäckablage passen, müssen wie bisher bereits üblich am Gepäckschalter gesondert aufgegeben werden.
Weniger Gepäck, mehr Komfort?
Das neue Verfahren werde derzeit auf Flügen von London-Luton nach Katowice in Polen und zurück für die Dauer von zunächst einem Monat erprobt, teilte Wizz Air mit. Die ersten Reaktionen der Passagiere seien "sehr vielversprechend".
Der Großteil der Passagiere tendiere zu leichtem Gepäck und bevorzuge die kostenfreie Lösung. Nur rund zehn Prozent der Fluggäste hätten sich bisher entschieden, für größere Gepäckstücke im Handgepäck zu zahlen.
Auf der Grundlage dieser Erfahrungen fühlt sich Wizz Air "bestärkt", diese "neue Gepäck-Philosophie" auf das gesamte Streckennetz auszudehnen. Weniger Gepäck bedeute mehr Komfort und langfristig weniger Treibstoff-Verbrauch.
Wizz Air ist vor allem in Zentral- und Osteuropa unterwegs und verfügt nach eigenen Angaben über 39 Airbus-Maschinen. Im laufenden Jahr rechnet das Unternehmen mit zwölf Millionen Passagieren. Die Airline bietet nach eigenen Angaben ein "einfaches Dienstleistungsmodell": ticketloses Reisen, zeit- und kostensparende Zweitflughäfen, keine Platzzuweisung, Verpflegung auf Nachfrage und gegen Bezahlung.
Quelle: ntv.de, AFP