Wirtschaft

Kein Licht am Ende des Tunnels ZEW-Index fällt weiter

Die Konjunktur zeigt uns die kalte Schulter. Aber die Bundesregierung sieht keinen Anlass für Schwarzmalerei.

Die Konjunktur zeigt uns die kalte Schulter. Aber die Bundesregierung sieht keinen Anlass für Schwarzmalerei.

(Foto: picture alliance / dpa)

Börsianer schätzen die Aussichten für die deutsche Wirtschaft so schlecht ein wie seit knapp drei Jahren nicht mehr. Die ZEW-Konjunkturerwartungen fallen im Oktober noch einmal um 5,0 auf minus 48,3 Punkte. Grund für den Dämpfer ist die schwächere Binnenkonjunktur.

Die mittelfristigen Konjunkturerwartungen von Finanzmarktanalysten und institutionellen Anlegern für Deutschland haben allen Konjunkturoptimisten einen kräftigen Dämpfer verpasst. Die Erwartungen trübten sich im Oktober vor allem wegen schwächerer Daten zur Binnenkonjunktur etwas stärker als erwartet. Es ist der achte Rückgang in Folge. Wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) mitteilte, ging der Index der Konjunkturerwartungen auf minus 48,3 Punkte von minus 43,3 im August zurück

"Ein noch niedrigerer Wert wurde zuletzt im November 2008 verzeichnet", teilte das ZEW zu seiner Umfrage unter rund 300 Börsenexperten mit. Analysten hatten lediglich einen Rückgang auf minus 45,0 Punkte erwartet. Auch die Lage wird nicht mehr so rosig eingeschätzt: Dieser Index fiel um 5,2 auf 38,4 Zähler.   

Die Finanzmarktexperten fürchten dem ZEW zufolge, "dass die schwelende Staatsschuldenkrise deutsche Unternehmen und Konsumenten dazu veranlassen könnte, Investitionen und Konsumausgaben aufzuschieben". Das ließen Umsatzrückgänge im Einzelhandel und sinkende Neuaufträge in der Industrie befürchten.     

Exportindustrie spürt Gegenwind

Die Bundesregierung sieht aber keinen Anlass für Schwarzmalerei. "Der deutsche Aufschwung ist nach wie vor intakt", sagte Wirtschaftsstaatssekretär Bernhard Heitzer. Allerdings spüre die exportabhängige Wirtschaft Gegenwind, weil die Weltkonjunktur einen Gang zurückgeschaltet habe. Der Wirtschaft droht der Bundesbank zufolge ein harter Winter.

Die führenden Institute gehen in ihrem Herbstgutachten davon aus, dass das Bruttoinlandsprodukt im vierten Quartal schrumpft und Anfang 2012 nur leicht wächst. Während sie für dieses Jahr noch ein Wachstum von 2,9 Prozent vorhersagen, erwarten sie für 2012 nur noch von 0,8 Prozent. 

Quelle: ntv.de, rts/DJ

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