Börsenprofis senken den Blick ZEW-Index weicht zurück
18.05.2010, 11:29 UhrDie Optimisten am deutschen Finanzmarkt verlieren im Mai deutlich an Rückhalt. Der ZEW-Index zu den Konjunkturerwartungen von Investoren und Marktbeobachter gibt um 7,2 Punkte nach. Die Wirtschaftsforscher sehen einen Zusammenhang mit der Krisenstimmung in der Euro-Zone.

Die Schuldenkrise in der Euro-Zone führt zu einer "zunehmenden Unsicherheit von Konsumenten und Investoren", heißt es.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Die Schuldenkrise in Europa dämpft den Konjunkturoptimismus der Börsenprofis. Das ZEW-Barometer für die Aussichten in den kommenden sechs Monaten sank im Mai auf 45,8 Punkte von 53,0 Zählern im Vormonat, teilte das Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) mit. Die Umfrage basiert auf den Angaben von rund 300 Anlegern und Analysten am deutschen Finanzmarkt. Im Vorfeld befragte Experten hatten mit einem Rückgang auf 47,0 Punkte gerechnet. Das Barometer liegt mit seinem Stand vom Mai 2010 aber immer noch deutlich über seinem langjährigen Durchschnitt von 27,4 Punkten.
"In den gesunkenen Konjunkturerwartungen mag sich die zunehmende Unsicherheit von Konsumenten und Investoren bezüglich der Konsolidierungspolitik der öffentlichen Haushalte im Euroraum und hinsichtlich der Entwicklung des Wechselkurses des Euro widerspiegeln", sagte ZEW-Präsident Wolfgang Franz. Die Experten gingen aber weiter von einer Erholung aus.
Die Lage bewerteten die Börsianer dagegen besser als die Aussichten auf das kommende halbe Jahr. Der Teil-Index zur Lage kletterte von minus 39,2 auf minus 21,6 Punkte. Experten hatten hier nur einen Anstieg auf minus 33,3 Zähler vorausgesagt.
Die deutsche Wirtschaft war im ersten Quartal trotz des langen Winters und der Sorgen um den Euro überraschend um 0,2 Prozent gestiegen. Für das Frühjahr sagen viele Experten sogar ein Plus von mehr als einem Prozent voraus.
Quelle: ntv.de, mmo/dpa/rts