Schlechte Zeiten am Bodensee ZF verschärft Sparkurs
11.09.2009, 15:34 UhrDeutschlands drittgrößter Autozulieferer ZF Friedrichshafen will angesichts der Branchenflaute den Gürtel noch enger schnallen und seinen Sparkurs verschärfen. Das Unternehmen müsse 600 Mio. Euro einsparen, teilte ZF mit. Die Kosten müssten dem stark gesunkenen Umsatz angepasst werden. "Wir brauchen finanzielle Spielräume, um auch künftig frei und selbstständig unternehmerische Entscheidungen treffen zu können", sagte Vorstandschef Hans-Georg Härter.
Alle Unternehmensbereiche und alle Projekte ständen auf dem Prüfstand. Auch über Einschnitte bei den Personalkosten wolle der Vorstand mit dem Betriebsrat verhandeln. "Wir werden alles versuchen, um unsere Stammmannschaft an Bord zu halten." Das Gros der geplanten Einsparungen werde nicht beim Personal liegen, versprach Härter den weltweit rund 60.000 Mitarbeitern. Davon arbeiten zuletzt rund 37.000 in Deutschland. Bisher hatte ZF ein Sparpaket über rund 500 Mio. Euro angekündigt und von der Belegschaft Zugeständnisse bei der Entlohnung gefordert.
ZF konkurriert mit Bosch und Continental und liefert Getriebe, Lenkungen und Fahrwerkstechnik an die Autobauer. Der größte Teil der Belegschaft in Produktion und Verwaltung arbeitet bereits seit längerem kurz, die meisten Leih- und Zeitarbeiter haben das Unternehmen bereits verlassen. Im Geschäftsjahr 2009 könnte ZF den ersten Jahresverlust seit 1996 erleiden. Per Ende Mai war der Umsatz um ein Drittel eingebrochen, das Stiftungsunternehmen wies rote Zahlen aus.
Quelle: ntv.de, wne/rts