Wirtschaft

Bericht über geplanten Verkauf Zerschlagen Spanier Hochtief?

Laut einem Bericht denkt der spanische Hochtief-Chef Verdes über einen Verkauf großer Unternehmensteile nach.

Laut einem Bericht denkt der spanische Hochtief-Chef Verdes über einen Verkauf großer Unternehmensteile nach.

(Foto: picture alliance / dpa)

Laut einem Medienbericht denkt die neue spanische Führung von Hochtief über einen Verkauf von großen Geschäftsbereichen nach. Der Verdacht steht lange im Raum: Bei der erbitterten Übernahmeschlacht um Hochtief fürchteten die Aktionäre schon 2011, der spanische Konzern ACS wolle den deutschen Baukonzern gewinnbringend zerschlagen, nachdem er ihn geschluckt hat.

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Nach der Übernahme durch den spanischen Baukonzern ACS will sich Hochtief einem Zeitungsbericht zufolge von großen Geschäftsteilen trennen. Alle Unternehmensteile sollen auf dem Prüfstand stehen. Der neue Hochtief-Chef Marcelino Fernandez Verdes denke an den Verkauf von Geschäftsbereichen mit 6200 Mitarbeitern, berichteten die Zeitungen der WAZ-Gruppe unter Berufung auf das Unternehmensumfeld.

Die Analyse der künftigen Strategie sei "noch nicht abgeschlossen", erklärte ein Sprecher von Hochtief. "Es gibt daher auch keinerlei Entscheidungen." Der Hochtief-Aufsichtsrat wollte im Laufe des Tages zusammentreten. Im Umfeld des Arbeitnehmerlagers hieß es, Beschlüsse seien bei der Sitzung nicht zu erwarten. "Gerüchte über eine Entscheidung des Hochtief-Aufsichtsrats über Verkäufe" seien "falsch", unterstrich der Hochtief-Sprecher.

Betroffen wären laut dem WAZ-Bericht die Servicesparte innerhalb der Hochtief Solutions AG mit 6000 Beschäftigten und das Geschäft mit der Projektentwicklung mit 200 Angestellten. Die Analyse der künftigen Strategie sei "noch nicht abgeschlossen. Es gibt daher auch keinerlei Entscheidungen", zitierte die Zeitung den Essener Baukonzern.

Verdes hatte im Januar angekündigt, die neue Konzernstrategie bei der Vorlage der Jahresbilanz am 28. Februar zu präsentieren. Er durchleuchte jede Einheit und jedes Segment des Konzerns unter den Fragestellungen, wo Hochtief wirklich stark sei, wie viel Kapital für ein Geschäft eingesetzt werden müsse und welche Margen erzielt werden könnten, sagte der Manager seinerzeit. Aufsichtsrat und Vorstand hatten bei der Amtsübernahme des Spaniers betont, "eine Zerschlagung oder Filetierung von Hochtief" sei kein Element der neuen Strategie.

ACS hatte sich nach einem langen Übernahmekampf 2011 die Mehrheit an Hochtief mit seinen mehr als 80.000 Mitarbeitern und Auslandstöchter wie der australischen Leighton gesichert. Aktionäre befürchteten damals, ACS wolle Hochtief gewinnbringend zerschlagen.  In der Belegschaft machten immer wieder Gerüchte um eine Zerschlagung die Runde, nach der erfolgreichen Übernahme verließen zahlreiche Hochtief-Manager das Unternehmen.

Mit Christine Wolff verlasse nun auch eine Aufsichtsrätin das Unternehmen, berichtete die WAZ weiter. Die Unternehmensberaterin, die erst im Sommer in den Aufsichtsrat eingezogen war, habe sich aus "persönlichen Gründen" zurückgezogen, sagte ein Hochtief-Sprecher laut WAZ. Im Aufsichtsrat sind damit derzeit zwei Posten der Kapitalseite vakant: Neben Wolff hatte auch der ehemalige Aufsichtsratschef Manfred Wennemer Hochtief den Rücken gekehrt. Wennemer hatte zum Jahreswechsel seinen Hut genommen, neuer Aufsichtsratschef ist der ehemalige Deutsche-Börse-Manager Thomas Eichelmann.

Quelle: ntv.de, rts

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