Suche nach Sparmöglichkeiten läuft Zetsche macht es spannend
27.09.2012, 11:21 Uhr
Offene Türen wird Zetsche im Konzern nicht einrennen.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Bei der Suche nach Möglichkeiten, die Effizienz zu steigern, will Daimler keine Sparte verschonen. Was genau geplant ist, ist unklar. Noch lässt sich Konzernchef Zetsche nicht in die Karten gucken. Die Gespräche mit dem Betriebsrat befänden sich "in einem sehr frühen Stadium".
Bei seinem angekündigten Sparprogramm will der Autobauer Daimler keine Ausnahmen für einzelne Bereiche machen. Man werde keinen Teil des Unternehmens auslassen, kündigte Konzernchef Dieter Zetsche in Paris an. Daimler müsse auf dem höchsten Effizienzlevel arbeiten. Details seien aber noch nicht ausgearbeitet, auch stehe noch kein Zeitpunkt fest, wann Einzelheiten bekanntgegeben werden sollten.
Zetsche hatte vergangene Woche eingeräumt, dass der operative Gewinn der Autosparte 2012 wegen der ausufernden Absatzkrise in Europa unter dem Vorjahresniveau von rund 5,2 Mrd. Euro liegen werde. Konkretere Zahlen nannte er nicht. Laut Presseberichten unter Berufung auf Konzernkreise sollen aber mehr als eine Milliarde Euro eingespart werden. Das Unternehmen sei nicht immun gegen Veränderungen im Umfeld, sagte Zetsche. Das seien aktuell vor allem die schlechteren Entwicklungen in Europa und China.
Chinesische Lok pfeift und stampft
Der Markt in China wachse langsamer als zuletzt - "langsamer als einige von uns erwartet haben". Der Konzern-Lenker räumte aber auch hausgemachte Probleme im Reich der Mitte ein. Experten schätzen die Vertriebskanäle als nicht effizient genug ein. Im Vergleich zu Audi und BMW, die schon länger in China aktiv sind, verstehe Daimler den chinesischen Markt auch noch nicht gut genug.
Zum Zeitpunkt, wann Details zum Sparprogramm genannt werden, wollte sich Zetsche ebenso wenig äußern wie zur Summe, die eingespart werden soll. Darauf angesprochen antwortete Zetsche in Paris lediglich: "Der Zeitpunkt steht noch nicht fest." Die Gespräche mit dem Betriebsrat seien "in einem sehr frühen Stadium", fügte er hinzu. "Wir sprechen über das ganze Programm."
Produktionskürzung in Lkw-Werk
Mit Blick auf die Lkw-Produktion bestätigte Zetsche Berichte über Produktionskürzungen im Stammwerk Wörth. Die seien aber begrenzt und stellten keine neue Situation dar. An den positiven Einschätzungen, die Lkw-Chef Andreas Renschler zuletzt gegeben habe, ändere das nichts.
Quelle: ntv.de, ddi/dpa