Wirtschaft

Weltmarktführer drückt aufs Gas Toyota überspielt die Schwäche

Nicht ganz so schwach wie erwartet: In Tokio kommen die Toyota-Zahlen gut an.

Nicht ganz so schwach wie erwartet: In Tokio kommen die Toyota-Zahlen gut an.

Der japanische Auto-Gigant Toyota blickt mit großer Zuversicht in die Zukunft: Im abgelaufenen Quartal schmilzt der Reingewinn nicht ganz so schnell wie am Markt befürchtet. Die Verkaufserfolge in Asien, Amerika und Afrika geben Anlass zur Hoffnung. Der weltgrößte Autobauer schraubt seine Prognosen nach oben. In Tokio klatschen die Analysten Beifall.

Begehrter Gesprächspartner zur Ergebnispräsentation: Toyota-Führungskraft Takahiko Ijichi führt den Titel eines "Senior Managing Directors".

Begehrter Gesprächspartner zur Ergebnispräsentation: Toyota-Führungskraft Takahiko Ijichi führt den Titel eines "Senior Managing Directors".

(Foto: AP)

Der starke Yen hat dem weltgrößten Autokonzern Toyota im dritten Geschäftsquartal spürbar zugesetzt. Dennoch rechnet der japanische Branchenprimus für das noch bis zum 31. März laufende Gesamtjahr dank Absatzsteigerungen in Wachstumsmärkten und Kostensenkungen mit höheren Ergebnissen bei Ertrag und Umsatz als zuvor veranschlagt.

Wie der von wiederholten Massenrückrufen geplagte Konzern nach Börsenschluss in Tokio bekanntgab, sank der Nettogewinn zwischen Oktober und Dezember wegen des starken Yen und der Absatzschwäche in Japan um 38,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 93,6 Mrd. Yen. Umgerechnet entspricht das einem Gewinn von rund 837,5 Mio. Euro.

Trotz des Rückgangs im Vergleich zum Vorjahreszeitraum reagierten Marktbeobachter positiv. Mit knapp 94 Mrd. Yen verdient Toyota mehr als von den Analysten im Schnitt erwartet. Nach unten ging es allerdings auch mit einer weiteren zentralen Bilanzkennziffer: Der Umsatz sank von 5,3 Billionen auf 4,7 Billionen Yen.

Bald mehr Umsatz, mehr Gewinn

Angesichts unerwartet guter Absatzzahlen in Schwellenländern sah sich der japanische Autoriese dennoch zu einer Anhebung seiner Ertrags- und Umsatzprognose für das Gesamtjahr ermutigt. Unter dem Strich rechnet Toyota jetzt mit einem Gewinn von 490 Mrd. Yen bei 19,2 Billionen Yen Umsatz.

Takahiko Ijichi: Am Ende des Geschäftsjahres rechnet Gesamtjahr unter dem Strich mit fast 500 Mrd. Yen Gewinn.

Takahiko Ijichi: Am Ende des Geschäftsjahres rechnet Gesamtjahr unter dem Strich mit fast 500 Mrd. Yen Gewinn.

(Foto: AP)

Zuvor hatte Toyota noch einen Nettogewinn von 350 Mrd. Yen und einen Umsatz von 19 Billionen Yen in Aussicht gestellt. Weltweit erwartet Toyota nun einen Absatz von 7,48 Mio. Fahrzeugen, das sind 70.000 mehr als in der Prognose vom November angepeilt worden waren.

In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres stieg der Nettoertrag stark auf 382,7 Mrd. Yen nach 97,2 Mrd. Yen im Vorjahr und der Umsatz um 5,0 Prozent auf 14,35 Billionen Yen. Trotz wiederholter Massenrückrufe schwoll der Betriebsgewinn im Neunmonatszeitraum von 52,2 Mrd. auf 422,1 Mrd. Yen an.

Starke Standbeine in Schwellenländern

Vor allem in Wachstumsmärkten wie Asien, Zentral- und Südamerika sowie Afrika sei ein starker Absatz erzielt worden, sagte Toyota-Topmanager Takahiko Ijichi. Diese Regionen stellten inzwischen einen Ertragspfeiler für das Unternehmen dar. Auf dem japanischen Heimatmarkt fiel das Betriebsergebnis zwar immer noch negativ aus, doch konnte der Vorjahresverlust um 49,3 Mrd. auf 174,4 Mrd. verringert werden. In Nordamerika stieg der operative Gewinn um 144,5 Mrd. auf 251,1 Mrd. Yen.

Auch in Europa konnte Toyota Boden gut machen. Dort sank der Verlust um 33,3 Mrd. Yen auf 6,7 Mrd. Yen. In Asien erhöhte sich das Betriebsergebnis um 100,2 Mrd. auf 232,8 Mrd. Yen.

Erst kürzlich hatte Toyota erneut rund 1,7 Mio. Wagen in die Werkstätten zurückgerufen. Grund waren Probleme an der Kraftstoffleitung. Toyota hatte im vergangenen Jahr mit ungewöhnlich zahl- und umfangreichen Rückrufaktionen wiederholt Schlagzeilen gemacht. Insgesamt hatte der Konzern wegen Mängeln 10 Mio. Autos weltweit in die Werkstätten gebeten.

Quelle: ntv.de, dpa

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