Wirtschaft

A320 statt A380 Airbus-Kunde disponiert um

Die Flugzeugleasing-Firma ILFC verliert das Interesse am Riesenvogel A380. Aber für Airbus ist das kein Grund zur Trauer: Die AIG-Tochter greift nach Fliegern der neuen A320-Reihe und ordert 100 von ihnen. Airbus-Verkaufschef Leahy sieht in dem neuen Auftrag einen Vertrauensbeweis für den modernisierten A320.

Begehrt: der A320

Begehrt: der A320

(Foto: picture alliance / dpa)

Der europäische Flugzeugbauer Airbus bleibt auf einer ganzen Flotte seines Großraumfliegers A380 sitzen. Die Flugzeugleasing-Firma ILFC – eine Tochter des US-Versicherungskonzerns AIG - zog eine Bestellung von zehn A380-Maschinen zurück und entschied sich stattdessen für 100 Flieger der neuen A320-Familie.

Der A320neo-Auftrag ist nach Listenpreisen 9,5 Milliarden US-Dollar wert; die A380-Order belief sich dagegen lediglich auf mehr als drei Milliarden Dollar. Die Hersteller gewähren den Käufern aber normalerweise deutliche Abschläge. Airbus-Verkaufschef John Leahy wertete den neuen Auftrag als Vertrauensbeweis für den modernisierten A320.

Die Abbestellung des A380 dagegen bedeutet seinen Worten zufolge keinen ernsthaften Rückschlag für diesen Flugzeugtyp. ILFC habe die A380-Flieger nicht für bestimmte Kunden reserviert, daher ändere sich nichts an der eigentlichen Nachfrage, sagte Leahy.

Die EADS-Tochter Airbus geriet Anfang November unter Druck, als ein A380 der australischen Fluggesellschaft Qantas nach einer Triebwerksexplosion nur knapp einer Katastrophe entgangen war. Das weltgrößte Passagierflugzeug mit mehr als 450 Menschen an Bord konnte in Singapur notlanden. Qantas wirft dem britischen Konzern Rolls-Royce die Lieferung fehlerhafter Triebwerke vor.

Eine weitere Großbestellung gab ILFC beim Airbus-Rivalen Boeing auf. Diese beläuft sich auf 33 Maschinen des Kurz- und Mittelstreckenflugzeuges 737-800. Hier liegt der Wert nach Liste bei mehr als 2,6 Milliarden Dollar.

Es geht aufwärts

ILFC ist die Nummer eins der Luftfahrt-Leasingunternehmen, hatte sich in den vergangenen Jahren mit Bestellungen aber zurückgehalten. Seitdem die Ferien- und Geschäftsreisenden aber wieder um die Welt jetten, geht es auch mit ILFC aufwärts.

Die gesamte Luftfahrt-Industrie ist im Aufwind, seitdem sich die Lähmung der Wirtschaftskrise löst. Nur Stunden zuvor hatte Boeing zwei große Aufträge aus dem boomenden China im Wert von insgesamt rund 10 Milliarden Dollar nach Liste erhalten.

Bei Boeing gehen die ersten Flugzeuge an ILFC im Jahr 2012 raus, Airbus liefert ab 2016. Die A320neo-Familie befindet sich noch in der Entwicklung. Neue Triebwerke und abgeknickte Flügelspitzen sollen den Spritverbrauch um 15 Prozent senken.

Quelle: ntv.de, rts/dpa

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