Wirtschaft

Preisauftrieb im Reich der Mitte Chinas Inflation bleibt hoch

Die Verbraucherpreise in China steigen im Februar um knapp fünf Prozent. Vor allem Nahrungsmittel werden deutlich teurer. Damit nimmt der Druck auf die Zentralbank zu, die Zinsen zu erhöhen – und den Yuan aufwerten zu lassen.

Kunden auf einem Markt in Hefei.

Kunden auf einem Markt in Hefei.

(Foto: REUTERS)

Die Verbraucherpreise in China sind im Februar unerwartet zügig gestiegen und könnten der Zentralbank damit ein weiteres Argument für eine neue Straffung der Geldpolitik liefern. Im Jahresvergleich belief sich der Anstieg nach amtlichen Angaben vom Freitag auf 4,9 Prozent. Damit blieb die Inflationsrate im Vergleich zum Januar zwar konstant, aber die meisten Experten hatten einen Rückgang auf 4,7 Prozent erwartet.

Dennoch sahen Volkswirte in den Daten auch Anzeichen dafür, dass es den chinesischen Behörden gelingen könnte, die Inflation zu zügeln, ohne gleichzeitig das Wachstum abzuwürgen. So verlangsamte sich die um volatile Faktoren bereinigte Kerninflation.

Besonders stark stiegen mit einem Plus von 11 Prozent wieder die Nahrungsmittelpreise, berichtete das Statistikamt. Ihr Anteil von einem Drittel in dem Währungskorb wurde um 2,21 Prozentpunkte reduziert, während die Bewertung der Immobilienpreise um 4,22 Prozentpunkte ausgeweitet wurde. Güter, die nichts mit Nahrungsmitteln zu tun haben, wurden im Vergleich zum Vorjahresmonat um 2,3 Prozent teurer.

Nach Ansicht von Zentralbankchef Zhou Xiaochuan ist die Inflation "gegenwärtig relativ stabil". Anlässlich der laufenden Tagung des Volkskongresses in Peking sagte er, dass China eine Erhöhung des Leitzinses oder der Kapitalanforderungen für die Banken weiter als wichtiges Werkzeug im Kampf gegen die Inflation betrachte, auch wenn höhere Zinsen zu Kapitalzuflüssen führten.

Die Wechselkurspolitik hingegen sei hingegen kein Allheilmittel gegen Inflation. China hat den Yuan faktisch an den Dollar gekoppelt und hält ihn damit künstlich niedrig. Das verschafft dem Land zwar Exportvorteile, verteuert aber zugleich Importe – und heizt damit die Inflation an.

Quelle: ntv.de, jga/rts/dpa

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