Kreditausfälle nicht so stark JP Morgan überzeugt
13.04.2011, 14:33 UhrJP Morgan Chase vermeldet ein deutlich besseres Quartalsergebnis als erwartet. Einen geringeren Gewinnrückgang gibt es aber im Investmentbanking. Experten verweisen allerdings auf zahlreiche Sondereffekte, die im Ergebnis der zweitgrößten US-Bank enthalten sind.
Die zweitgrößte US-Bank JP Morgan Chase befürchtet deutlich weniger Kreditausfälle und hat deswegen ihren Gewinn kräftig steigern können. Das Institut wies für das erste Quartal einen Nettogewinn von 5,6 Milliarden Dollar oder 1,28 Dollar je Aktie aus, nach 3,3 Milliarden Dollar vor einem Jahr.
Die Einnahmen bezifferte das Geldinstitut auf 25,8 Milliarden Dollar. Analysten hatten im Schnitt einen Gewinn von 1,16 Dollar je Aktie und Einnahmen von 25,27 Milliarden Dollar erwartet.
An der Börse kamen die Zahlen gut an: Die Titel von JP Morgan legten vorbörslich zu und zogen auch die Aktien von Rivalen wie Bank of America und Citigroup mit nach oben. Auch in Europa bauten die Aktienmärkte insgesamt in Reaktion auf die Zahlen ihre Gewinne aus.
Die Bank reduzierte ihre Rückstellungen für faule Kredite im Jahresvergleich um mehr als 80 Prozent auf 1,2 Milliarden Dollar. Im Investmentbanking verbuchte JP Morgan allerdings einen minimalen Gewinnrückgang auf 2,4 Milliarden Dollar.
"Nicht ganz transparent"
Die Zahlen von JP Morgan Chase wurden mit besonderer Spannung erwartet, weil das Institut als erste der großen US-Banken seine Quartalsbilanz vorlegt. Branchenexperten nannten das Zahlenwerk ein ermutigendes Signal für die Ergebnisse der Rivalen. Es sei "besser als erwartet, aber nicht ganz transparent", hieß im Handel weiter. Der Gewinn je Aktie liege mit 1,28 Dollar zwar über der Kostenschätzung, enthalte aber zahlreiche Sondereffekte. Rechne man die größten von ihnen heraus, sei der Konsens genau getroffen.
Die Bank of America will ihre Zahlen am Freitag präsentieren. Die Deutsche Bank wird am 28. April über den Geschäftsverlauf im ersten Quartal Auskunft geben.
Quelle: ntv.de, rts/DJ