Erst einmal geht's ins Minus Adler stolpert an die Börse
22.06.2011, 12:32 UhrAdler wagt den großen Schritt und wagt den Gang auf das Frankfurter Parkett. Allerdings verläuft der Börsenstart etwas holprig. Der Ausgabekurs wird in den ersten Handelsstunden unterboten.
Die Modekette Adler hat ein holpriges Börsendebüt hingelegt. Die Aktien des bayerischen Unternehmens starteten zunächst zu 10 Euro und damit zum Zuteilungspreis in den Handel, aber bereits in den ersten Handelsminuten rutschte der Kurs bis auf 9,72 Euro ab. Am Abend schloss die im Prime Standard gelistete Adler Aktie bei 9,93 Euro. Zeichnungsgewinne waren damit nicht einzustreichen. "Bei diesem Kurs haben wir auf jeden Fall noch Potenzial nach oben", gab sich Adler-Chef Lothar Schäfer zuversichtlich.
Immerhin konnte der Modekonzern den Börsengang tatsächlich feiern. Unter den Blicken von Mitarbeitern, Medien und acht in Adler-Mode gekleideten Schaufensterpuppen läutete Schäfer zum Handelsstart die obligatorische Glocke auf dem Frankfurter Börsenparkett. Ein anderer Aspirant, das Immobilienunternehmen Prime Office, sagte seinen für Freitag geplanten Börsengang im letzten Moment ab. "Umso stolzer sind wir, dass wir es geschafft haben", sagte Schäfer.
Schon die Vorbereitungen zum Börsengang waren nicht ganz nach Wunsch verlaufen. Mit zehn Euro wurden die Aktien lediglich am untersten Ende der bis 12,50 Euro reichenden Zeichnungsspanne zugeteilt. Dabei hatte Adler noch versucht, mit Gewinn- und Umsatzsteigerungen für sich Werbung zu machen. Zudem wurde die Zeit, in der Investoren Aktien zeichnen konnten, verlängert. Dennoch konnten nicht alle der 11,62 Millionen angebotenen Papiere an den Mann gebracht werden. Deswegen steckte der Finanzinvestor BluO, der die Modekette vor zwei Jahren von Metro für zehn Millionen Euro übernommen hatte, zurück. Er behält einen größeren Anteil an Adler als geplant. Von den insgesamt eingesammelten 112 Millionen Euro fließen dem Finanzinvestor dennoch über 85 Millionen Euro zu.
Wachstumstrend hält an
Der Erlös aus dem Börsengang soll in das Wachstum der Adler-Modemärkte gesteckt werden. "Wir wollen alte Märkte renovieren und neue eröffnen - insgesamt 21 in diesem Jahr", erläuterte Schäfer. Der Trend aus den Monaten April und Mai, als der Umsatz um 15,3 Prozent gewachsen war, halte jedenfalls auch im Juni an. "Wir sind auf einem guten Weg", sagte der Adler-Chef.
Die Modekette ist primär in Kleinstädten und am Rande von Metropolen vertreten und bietet Mode im mittleren Preissegment für Frauen und Männer ab 45 Jahre. Punkten will die Modekette auch mit einer neuen Marke für Nordic Walking und Trekking.
Quelle: ntv.de, rts