Nur ein kurzer Abstecher? Lufthansa fliegt in rote Zahlen
07.03.2012, 17:05 Uhr
Große Airline, kleine Probleme? Deutsche Lufthansa schreibt 2011 Verluste.
(Foto: picture alliance / dpa)
1,3 Mrd. Euro Gewinn fliegt die Deutsche Lufthansa 2010 ein. 2011 rauscht der Gewinn in den Keller und wird zum Minus. Allerdings ist dies einem Einmaleffekt geschuldet. Operativ liegt das Plus über den Erwartungen. Der Aktienkurs legt zu.
Die Deutsche Lufthansa ist 2011 überraschend in die roten Zahlen gerutscht. Belastet habe ein negativer Beitrag der jüngst veräußerten Tochter British Midland (bmi), teilte Deutschlands größte Fluggesellschaft mit. Dadurch sei das Ergebnis um 285 Mio. Euro gedrückt worden. Operativ übertraf die Kranichlinie dagegen die Erwartungen. Eine Dividende will die Lufthansa trotz des Nettoverlustes zahlen.
Nach einem Gewinn von 1,1 Mrd. Euro im Vorjahr stand 2011 ein Verlust von 13 Mio. Euro in den Büchern. Im Vorjahr hatte der Konzern von einem positiven Steuereffekt von 400 Mio. Euro profitiert. Das operative Ergebnis fiel zwar von 1 Mrd. Euro auf 820 Mio. Euro, war damit aber höher als von Analysten erwartet. Diese hatten im Schnitt mit 766 Mio. Euro gerechnet. Der Umsatz stieg von 26,5 Mrd. auf 28,7 Mrd. Euro. Der Jahresabschluss und vollständige Geschäftsbericht 2011 wird am 15. März 2012 veröffentlicht.
Dividende fließt
Trotz des negativen Nettoergebnisses will das Unternehmen die Aktionäre am operativen Erfolg beteiligen und eine Dividende von 0,25 Euro je Aktie ausschütten. Im Vorjahr hatte das Unternehmen noch 0,60 Euro gezahlt.
"Operativ völlig inline", sagte dann auch ein Händler in einer ersten Einschätzung zu den Geschäftszahlen der Lufthansa. Das Betriebsergebnis sei die wichtigere Kennzahl für das Unternehmen. Der deutlich unter Erwartung liegende Nettogewinn hänge mit dem Verkauf von bmi zusammen.
Etwas enttäuschend könnte die Dividende gewertet werden, da sie mit 0,25 Euro deutlich unter den Erwartungen von 0,40 Euro liege. "Andererseits wird ein superzyklischer Wert wie Lufthansa nicht unbedingt wegen der Dividende gekauft", so ein anderer Händler. Dies zeige sich an der hohen Spannbreite der Dividendenschätzungen im Vorfeld. Zudem sei sie seit 2007 ohnehin am Fallen und in den Vorjahren auch mehrfach ausgefallen.
Die Aktie pendelte nach den Zahlen rund 0,2 Prozent um den Vortagesschlusskurs.
Quelle: ntv.de, dpa/rts/DJ