Krafts Milliarden-Offerte ist dem britischen Süßwarenkonzern Cadbury nicht genug. Eine erneute Anhebung der Barkomponente soll die Wende bringen. Doch Experten bleiben skeptisch.

Der US-Nahrungsmittelkonzern Kraft erwägt einem Zeitungsbericht zufolge die Barkomponente seiner feindlichen Offerte für den britischen Süßwarenkonzern noch einmal zu erhöhen. Berater der Kraft Foods Inc würden einen entsprechenden Plan prüfen, schreibt die Zeitung "The Times". Mit einer erneuten Aufstockung der Barkomponente könnte Kraft sein Angebot Hedgefonds und britischen institutionellen Anlegern schmackhaft machen. Für den US-Konzern aus Northfield im US-Bundesstaat Illinois gebe es aber noch Alternativen zu einem höheren Baranteil.

Kraft Foods Inc will Cadbury auch gegen ihren Willen für rund 10 Mrd. Britische Pfund übernehmen. Anfang der Woche hatten die US-Amerikaner bereits die Barkomponente ihres Gebots um 60 Pence je Aktie aufgestockt. Auch wenn Kraft noch einmal die Barkomponente hebe, so die Zeitung weiter, werde der US-Konzern nicht die Mehrheit der Cadbury-Aktionäre für die Offerte gewinnen können, solange nicht das Volumen der Gesamtofferte gleichzeitig erhöht werde.

Die Offerte des US-Konzerns ist wegen der Dollarschwäche und dem Kursverfall der Kraft-Aktie seit ihrer Ankündigung im Wert gesunken. Die Londoner lehnen das Gebot jedoch noch immer als zu niedrig ab. Als mögliche weitere Bieter für Cadbury gelten die Schokoladenkonzerne Hershey aus den USA und Ferrero aus Italien. Beide Unternehmen hatten bereits grundsätzliches Interesse bekundet.