Schluss mit Kapitel Tintenstrahl Lexmark steuert um
28.08.2012, 16:50 Uhr
Lexmark widmet sich verstärkt dem Laserdruckergeschäft.
(Foto: REUTERS)
Drucker verkaufen sich derzeit schlecht. Überdies tobt seit Jahren ein erbitterter Preiskampf. Lexmark zieht daraus die Konsequenzen und stellt die Produktion von Tintenstrahlgeräten endgültig ein.
Sinkende Verkäufe und ein harter Preiskampf zwingen Lexmark zum kompletten Ausstieg aus dem traditionsreichen Geschäft mit Tintenstrahldruckern und Zubehör. Rund 1700 Mitarbeiter verlieren dadurch ihren Job. Die Entwicklung wird bis zum Ende des kommenden Jahres eingestellt, die Fertigung von Verbrauchsmaterial wie Tintenpatronen läuft Ende 2015 aus.
Es sei keine einfache, aber eine notwendige Entscheidung gewesen, erklärte Lexmark-Chef Paul Rooke. Den Ausstieg aus dem Tintenstrahlgeschäft mit Privatkunden hatte das Unternehmen bereits beschlossen, nun werden auch Geräte für Geschäftskunden eingestellt. Lexmark versprach den Kunden aber, den Service und die Tintenversorgung sicherzustellen.
Seit Jahren herrscht ein harter Preiskampf bei Tintenstrahlgeräten. Viele Hersteller verdienen nur an der Tinte. Hinzu kommt, dass die Nachfrage nach Druckern nachlässt. Der große Rivale Hewlett-Packard musste jüngst einen regelrechten Einbruch vermelden: Er verkaufte im Quartal 23 Prozent weniger Drucker als im Vorjahreszeitraum. Vor allem Privatkunden hielten sich zurück.
Lexmark konzentriert sich nun vor allem auf Laserdrucker und Lösungen für Geschäftskunden wie etwa Software. Der Anteil von Tintenstrahldruckern und -zubehör am Gesamtgeschäft lag zuletzt noch bei etwa einem Fünftel, Tendenz stark fallend. Verbrauchsmaterialien stellt der Konzern derzeit in einer Fabrik auf den Philippinen her. Durch die Schließung fallen alleine 1100 Jobs in der Produktion weg.
Ordentliche Einsparsumme
Lexmark gehört zu den Urgesteinen der IT-Branche. Im ersten Halbjahr war der Umsatz um 8 Prozent auf 1,9 Milliarden Dollar geschrumpft. Der Gewinn halbierte sich beinahe auf 100 Millionen Dollar. Lexmark rechnet mit weiteren Rückgängen im laufenden Quartal.
Der Ausstieg aus dem Geschäft mit Tintenstrahldruckern soll letztlich pro Jahr 95 Millionen Dollar einsparen. Dem steht eine einmalige Belastung durch die Schließung von 160 Millionen Dollar vor Steuern gegenüber.
Quelle: ntv.de, dpa