Der Börsen-Tag China wappnet sich gegen möglichen Abschwung
04.01.2019, 12:20 UhrChina will zur Stützung der heimischen Wirtschaft die Kapitalanforderungen an die heimischen Banken senken. Die Zentralbank senkt den Mindestreservesatz, den Banken bei ihr als Sicherheit hinterlegen müssen. Dadurch sollen Milliardenbeträge frei werden, die die Geldhäuser an Unternehmen weitergeben und so die Konjunktur anschieben können.
- Ministerpräsident Li Keqiang kündigte nach einem Besuch bei Großbanken des Landes an, dass gezielt mehr Spielraum für Kredite vor allem an kleinere Unternehmen gegeben werden soll.
- Zudem würden bestimmte Steuern und Abgaben gesenkt. Zugleich kam neue Bewegung in den Zollkonflikt mit den USA: Anfang nächster Woche soll es neue Gespräche der beiden Wirtschaftsmächte in Peking geben. Dies schürte an den Börsen Hoffnung auf eine Lösung des Streits.
- Die chinesische Zentralbank hatte 2018 angesichts des Handelsstreits mit den USA bereits vier Mal den Mindestreservesatz der Banken gesenkt. Er liegt aktuell bei 14,5 Prozent bei Großbanken und bei 12,5 Prozent für kleinere Institute. Die Reduzierung um einen vollen Prozentpunkt soll in zwei Schritten erfolgen, und zwar am 15. und 25. Januar.
Unproblematisch ist diese Vorgehensweise jedoch nicht, denn Experten sehen den riesigen Schuldenberg chinesischer Unternehmen als eines der größten Risiken für die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt. Die Senkung der Kapitalanforderungen werde Liquidität in Höhe von 800 Milliarden Yuan (rund 100 Mrd Euro) freisetzen, heißt es von der Notenbank.
Quelle: ntv.de