Der Börsen-Tag Coba: "Italien-Krise könnte sich verselbstständigen"
19.10.2018, 09:48 Uhr
Italien ist ein Albtraum für Brüssel.
(Foto: picture alliance / dpa)
Die Devisenanalysten der Commerzbank warnen vor einer neuen Krisenlage wegen der italienischen Fiskalpolitik.
- Die Kombination aus steuersenkenden Rechts- und ausgabenfreudigen Links-Populisten in Rom habe italienischen Anleihen wieder eine Dynamik beschert, die an 2011 erinnere, heißt es in der Studie.
- Sollten die Renditen für zehnjährige Staatsanleihen erst einmal ein Niveau erreichen, das die Schuldentragfähigkeit signifikant schlechter aussehen lässt, könne sich die Krise verselbstständigen.
- Steigende Renditen seien dann nicht mehr in erster Linie Kompensation für die höheren Risiken der Fiskalpolitik in Italien, sondern Treiber eines Teufelskreises aus abnehmender Kreditqualität und steigenden Renditen - wie 2011. Wann dieser Fall eintrete, sei derzeit allerdings nicht absehbar.
Dann sei auch mit erheblichen Auswirkungen auf den Euro zu rechnen: "Diesmal geht es darum, wie sehr eine Italien-Krise die EZB von geldpolitischer Normalisierung abhalten würde oder sogar zur geldpolitischen Kehrtwende verleiten würde", heißt es. Denn die EZB habe in der letzten Krise gezeigt, dass sie die Grenze zwischen gebührlicher Geldpolitik und ungebührlicher Rettungspolitik nicht respektiere. In unserer Themen-Box finden Sie den Stand der Dinge zu Italien:
Nachdem die EU-Kommission die italienische Regierung am Donnerstag gebeten hatte, ihren Haushaltsplan zu erläutern, rutschte der Euro bis auf 1,1447 Dollar ab.
Quelle: ntv.de