Der Börsen-Tag DAX agiert sehr verhalten - Konjunktur- und Zinssorgen bleiben
26.06.2023, 17:37 UhrDie zunehmenden Konjunktursorgen haben den deutschen Aktienmarkt auch zu Wochenbeginn weiter belastet. Der IFO-Geschäftsklimaindex ist etwas schwächer ausgefallen als erwartet und reihte sich in die Reihe zuletzt schwächerer Konjunkturdaten ein. Das befeuerte gleichzeitig die Hoffnung auf ein nahes Ende des Zinserhöhungszyklus. Ansonsten war der heutige Tag arm an Konjunkturdaten.
Der IFO unterstreicht das Bild einer in die Rezession abrutschenden Wirtschaft in Deutschland. Damit sei aber nach den schwachen Einkaufsmanagerindizes zu rechnen gewesen, sagte ein Börsianer mit Blick auf die entsprechenden Daten vom vergangenen Freitag. "Vor allem die Schwäche der Industrie bringt die deutsche Konjunktur in schwieriges Fahrwasser", erklärte IFO-Präsident Clemens Fuest.
Der DAX verlor 0,1 Prozent auf 15.813 Punkte. Sein Tagestief lag immerhin bei 15.714 Zählern. Der EUROSTOXX50 notierte 0,2 Prozent fester bei 4281 Stellen.
Für die Aktienkurse von Banken ging es in Anbetracht der trüben Konjunkturaussichten weiter bergab. Mögliche Kreditausfälle und höhere Rückstellungen trüben die Lage. Zu den allgemeinen Wirtschaftssorgen als Belastung für den Bankensektor kamen bei der Commerzbank eigene Probleme hinzu, weshalb sich deren Aktien um 0,3 Prozent nachgaben.
Nach den Wirren in Russland am Wochenende fielen Rüstungswerte europaweit mit deutlichen Abgaben auf. In Frankfurt sanken Rheinmetall und Hensoldt um 4,2 beziehungsweise 3,1 Prozent. Börsianer taten sich hier aber ähnlich schwer mit einer Interpretation der Kursverluste. Einige Anleger rechneten nun offenbar mit einer Entspannung, hieß es aus dem Handel.
Siemens Energy verloren weitere 2,1 Prozent, nachdem die Titel des Energietechnikkonzerns am Freitag nach zurückgezogenen Prognosen um mehr als 37 Prozent eingebrochen waren und damit einen der größten Tagesverluste im DAX erlitten hatten.
Quelle: ntv.de