DAX zieht weiter nach oben - "Kein größerer Verkaufsdruck in Sicht"

Anleger lieben die Höhenluft ...
imago/Reiner Zensen
Der deutsche Leitindex hat seine Kursgewinne der vergangenen Wochen am Nachmittag weiter ausgebaut. Nach kleineren Verlusten zum Handelsstart erreichte der DAX am Vormittag die höchsten Stände seit Juni, er schloss schließlich 0,3 Prozent im Plus bei 14.422 Punkten, rund 60 unter dem Tageshoch.
Nach dem Anstieg von 2600 Punkten gilt der DAX zwar als überkauft, so dass Verschnaufpausen nicht überraschen. "Stärkerer Verkaufsdruck ist aber auch nicht in Sicht", sagte ein Marktteilnehmer.
Vom Rest der Woche werden keine großen Impulse erwartet, denn am Donnerstag ist Thanksgiving-Feiertag in den USA, und auch am Freitag wird dort nur verkürzt gehandelt. Die saisonale Statistik spricht für einen freundlichen Verlauf an den Börsen rund um den US-Feiertag. Stützend könnte sich dabei auch eine eventuelle Ausgabefreude der Konsumenten in der "Black Week" auswirken.
"Das Szenario einer nur flachen Rezession wird mehr und mehr zum Konsens - und das stützt den DAX", meinte ein Marktbeobachter. Zum einen bleibe der private Verbrauch auf relativ hohem Niveau - trotz Inflation, weil die Verbraucher an die Sparreserven gingen, zum anderen führe der Ukraine-Krieg zu einem demographischen Boom. "Mit der Flucht aus der Ukraine dürfte die Einwohnerzahl in Deutschland erstmals über 84 Millionen gestiegen sein oder noch steigen", sagte er. Das stütze die Konjunkturentwicklung.
Unter den Einzeltiteln stiegen die zuletzt sehr schwachen Fresenius um 1,4 Prozent. Der Gesundheitskonzern hat seinen Finanzbedarf mit zwei Anleihen über 1 Milliarde Euro erfolgreich gedeckt. Covestro erholten sich um 4,6 Prozent und BASF um 2,1 Prozent. Auf der anderen Seite fielen Sartorius um 1,8 und Symrise um 0,4 Prozent.
Unter den Branchen in Europa konnten sich Rohstoff- und Ölaktien sowie Banktitel nach den jüngsten Schwächeanfällen deutlicher erholen. Die Aktien von Herstellern von Konsumgütern des täglichen Bedarfs gaben dagegen nach.