Sorge um US-Bankensektor lässt DAX rot anlaufen
Es war ein nervenaufreibender Handelstag an der Frankfurter Börse. Beunruhigende Nachrichten dem US-Bankensektor sorgten für schlechte Stimmung auf dem Parkett. Dort ist die Silicon Valley Bank (SVB) in Schieflage geraten, was den gesamten Sektor in Mitleidenschaft zieht. Es muss erst einmal abgewartet werden, wie hoch das Risiko für die anderen US-Banken einzustufen ist, oder die globale Branche. US-Finanzministerin Janet Yellen äußerte sich jedenfalls besorgt. An den Vereinigten Staaten gingen die Kurse vieler Regionalbanken regelrecht in den Keller.
"Die ersten Auswirkungen der Zinserhöhungen haben nicht nur den Bankenmarkt erfasst, sondern auch die Kurse in Europa nach unten gerissen", schildert ntv-Börsenreporter Frank Meyer die Lage: "Vor allem Bankaktien und Immobilientitel wollte niemand mit der Kneifzange anfassen. Dabei wurde nach dem in Teilen moderaten US-Arbeitsmarktbericht ein Zinsschritt von 50 Basispunkten zur nächsten Fed-Sitzung ausgepreist. Momentan gewinnt die Unsicherheit mehr und mehr Oberwasser."
So ging es mit dem DAX heute kräftig nach unten. Der Leitindex verlor 1,3 Prozent auf 15.428 Punkte und verzeichnete damit ein Wochenminus von 150 Zählern. Der EUROSTOXX50 notierte 1,6 Prozent niedriger bei 4217 Stellen.
Mit steigenden Zinsen gehörten die Banken seit langer Zeit zu den großen Gewinnern am deutschen Aktienmarkt. Doch mit den jüngsten Entwicklungen werden die möglichen Gefahren für den Sektor deutlich, die Anleger werden in der Folge vorsichtiger. Neben möglichen Kursverlusten bei den Anleihen in Folge der Zinsanhebungen der großen Notenbanken besteht die Gefahr, dass eine teils erwartete Rezession auch zu einem Anstieg der Kreditausfälle führen könnte. Deutsche Bank verloren 7,4 Prozent und Commerzbank 2,6 Prozent.
Daneben stehen auch Unternehmenszahlen im Blick. So hat Daimler Truck Daten und Ausblick vorgelegt. Der Umsatz im Gesamtjahr 2022 lag dabei etwas unter Erwartung. Der Ausblick auf 2023 falle aber deutlich optimistischer als befürchtet aus, heißt es. Die Aktien geben um 4,5 Prozent nach, folgen damit aber nur dem Minus im ganzen Autosektor.