Mittwoch, 18. September 2024Der Börsen-Tag

Heute mit Thomas Badtke und Max Borowski
17:47 Uhr

DAX-Anleger warten auf ein Fed-Signal

Die Frage für die Anleger ist längst nicht mehr ob, sondern um wie viel die Fed die Leitzinsen senkt und welches Signal zur weiteren Entwicklung der Geldpolitik sie gibt. Vor dieser für die Börsen wegweisenden Fed-Entscheidung gehen die Investoren keine Risiken mehr ein.

DAX
DAX 23.596,98

Letztlich geht der DAX 0,08 Prozent tiefer bei 18.711,49 Punkten aus dem Handel. Damit hält er sich in Schlagweite zu seinem Rekordhoch vom Monatsbeginn knapp unter 19.000 Zählern. Der MDAX der mittelgroßen Börsentitel stieg um 0,03 Prozent auf 25.790,13 Punkte. Am Devisenmarkt zeigt sich der Euro mit 1,1114 Dollar weiterhin gut unterstützt.

Bei der US-Zinssenkung, die um 20 Uhr verkündet werden dürfte, geht es nur um die Frage, ob diese 25 oder 50 Basispunkte betragen wird. Für Strategen ist dies überwiegend unwichtig, da die Fed eine kleine Senkung ausgleichen könne, indem sie für die nächste Sitzung bereits verbal weitere Schritte in den Raum stelle.

Eine große Senkung um 50 Basispunkte wird von vielen sogar als negativ gesehen: Sie könnte signalisieren, dass die Fed auf einmal große Risiken für die Wirtschaft sieht.

"Die Uneinigkeit über die zu erwartende Zinssenkung ist insgesamt so groß wie seit der Weltfinanzkrise nicht mehr", betont Ulrich Stephan, Anlagestratege der Deutschen Bank: Unabhängig vom Ergebnis dürfte es deshalb nach der Bekanntgabe zu mehr Volatilität an den Märkten kommen.

Senkt die Fed die Zinsen "nur" um 25 Basispunkte, würde dies die Märkte enttäuschen - und die US-Anleiherenditen sowie den US-Dollar anschieben und die Aktienmärkte zumindest kurzfristig bremsen.

17:10 Uhr

US-Öllagerbestände gehen zurück

Die Rohöllagerbestände in den USA haben sich in der Woche zum 13. September verringert. Sie fielen nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) um 1,630 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. In der Vorwoche hatten sich die Lagerbestände um 0,833 Millionen Barrel erhöht.

Rohöl WTI
Rohöl WTI 61,92

Die Benzinbestände nahmen nach EIA-Angaben um 0,069 Millionen Barrel zu. Analysten hatten ein Plus von 0,6 Millionen Barrel erwartet, nachdem die Vorräte in der vorangegangenen Woche um 2,31 Millionen gestiegen waren.

Die Ölproduktion in den USA war in der Woche mit 13,2 Millionen Barrel pro Tag um 0,1 Millionen niedriger als in der Vorwoche. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum ergab sich ein Zuwachs von 0,3 Millionen Barrel.

16:56 Uhr

Deutschlands Innovationsfähigkeit "erodiert"

Deutschlands Innovationsfähigkeit ist laut Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) und der Unternehmensberatung Roland Berger im Vergleich zu anderen Ländern weiter erodiert: Unter 35 Volkswirtschaften, die der Innovationsindikator 2024 analysiere, erreiche das Land Rang 12 bei der Innovationsfähigkeit und büße damit gegenüber dem Vorjahresbericht zwei Plätze ein.

Der Indikatorwert für Deutschland sei zwar nur leicht von 45 auf 43 Punkte von 100 möglichen gesunken, allerdings hätten andere Länder ihr Engagement in Sachen Innovation ausgeweitet und seien daher aufgerückt.

Auch in einzelnen Schlüsseltechnologien habe die Bundesrepublik etwas an Boden verloren, konnte jedoch insgesamt über alle betrachteten Technologien den siebten Rang behaupten. In der Kategorie nachhaltig Wirtschaften erreiche Deutschland wie in den Vorjahren den dritten Rang.

16:14 Uhr

Pharmagroßhändler zahlte Hackern größtes Cyber-Lösegeld aller Zeiten

Der Arzneimittelgroßhändler Cencora hat bei einem Cyberangriff eine Rekordsumme von 75 Millionen Dollar an Hacker gezahlt. Wie mit der Angelegenheit vertraute Personen berichteten, erfolgte die Zahlung in drei Raten in Bitcoin im März. Ursprünglich sei eine Lösegeldforderung von 150 Millionen Dollar gestellt worden. Cencora, vormals bekannt als AmerisourceBergen, wurde im Februar auf den Diebstahl von Daten aus seinen Systemen aufmerksam.

Cyberkriminelle nehmen immer wieder Gesundheits- und medizinische Einrichtungen ins Visier genommen. Vor Cencora war die höchste bekannte Cyber-Erpressungszahlung 40 Millionen Dollar.

16:04 Uhr

Wall Street bewegt sich vor Fed-Entscheidung kaum

Vor der mit Spannung erwarteten Fed-Entscheidung ist der US-Aktienmarkt wie eingefrohren. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte trat bei 41.558 Punkten auf der Stelle. Der breiter gefasste S&P 500 und der Index der Technologiebörse Nasdaq standen je 0,1 Prozent im Plus bei 5638 und 17.651 Zählern.

An den Finanzmärkten wird fest damit gerechnet, dass die Notenbank Federal Reserve (Fed) am Abend (20.00 MESZ) die Zinswende nach unten einleitet. Seit Juli 2023 liegt der US-Leitzins in der Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent. Doch über das Ausmaß herrscht Ungewissheit. "Selten war der Markt so zerrissen, so kurz vor einer Fed-Entscheidung", sagte Anlagestratege Seema Shah vom Vermögensverwalter Principal Asset Management.

Investoren rätseln, ob die Fed eine Senkung um einen Viertel-Prozentpunkt veranlasst oder einen doppelt so großen Schritt im Umfang von einem halben Prozentpunkt wagt. Analysten warnen jedoch davor, dass ein übermäßiger Schritt der Zentralbank die Märkte verschrecken könnte, die ohnehin schon nervös sind, was die allgemeine Gesundheit der größten Volkswirtschaft der Welt angeht.

15:33 Uhr

Deutscher Konzern "nach China verhökert"- Aktionäre "kalt enteignet"

Der in einer tiefen Krise steckende Autozuliefer-Konzern Leoni wird mehrheitlich an einen chinesischen Investor verkauft. "Das ist ein absolut skandalöser Vorgang", empört sich Klaus Nieding, von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), gegenüber dem Handelsblatt. Grund für Niedings Entsetzen ist unter anderem, dass sämtliche Kleinaktionäre bei dem Restrukturierungsprozess ihre Anteile komplett verlieren, während Großaktionär Stefan Pierer eine große Minderheitsbeteiligung behält.

Der Altaktionär reiße sich das als für Deutschland systemrelevant geltende Unternehmen unter den Nagel, schimpft Nieding. "Die freien Aktionäre werden unter missbräuchlicher Verwendung des Verfahrens kalt enteignet." Höhepunkt sei, dass "Leoni nun ausgerechnet nach China verhökert"werde.

15:25 Uhr

Preis für Hype-Medikament soll sinken - Ozempic-Hersteller unter Druck

Für Novo Nordisk geht es an der Börse Kopenhagen um 1,5 Prozent nach unten. Belastend wirkt ein Artikel der Nachrichtenagentur Bloomberg. Danach stehe das Abnehmmittel "Ozempic" ganz oben auf der Liste der Medikamente, über die die US-Regierung Preisverhandlungen führen werde.

Im Rahmen des Inflation Reduction Act habe die Regierung mehr Möglichkeiten, Einfluss auf die Preisgestaltung zu nehmen, wie dies in anderen Ländern schon länger der Fall sei. "Ozempic" ist zur Cashcow für Novo Nordisk geworden.

14:57 Uhr

Raumfahrt-Aktie schießt über 50 Prozent in die Höhe

Ein milliardenschwerer Vertrag mit der Nasa beflügelt das US-Raumfahrtunternehmen Intuitive Machines. Die Aktie schießt im vorbörslichen Handel an der Wall Street um mehr als 50 Prozent in die Höhe. Wenn die Gewinne nach der Eröffnung anhalten, wird sie mit 8,27 Dollar so teuer sein wie seit Februar nicht mehr. Intuitive hat von der US-Raumfahrtbehörde nach eigenen Angaben einen Auftrag im Wert von bis zu 4,8 Milliarden Dollar bekommen. Im Rahmen der Partnerschaft werde das Unternehmen Kommunikations- und Navigationsdienste zur Unterstützung des Mondforschungsprogramms "Artemis" der Nasa bereitstellen.

Dabei könne der zunächst fünfjährige Vertrag zu einem späteren Zeitpunkt um weitere fünf Jahre verlängert werden. "Wir sehen den Deal als wichtige Bestätigung für die positiven Aussichten von Intuitive sowie seine Fähigkeit, weitere Aufträge zu gewinnen", sagte Andres Sheppard, Analyst beim Finanzdienstleister Cantor Fitzgerald.

14:37 Uhr

Software-Panne legt Lufthansa-Cargo-Drehkreuze lahm

Ein Software-Update bei Lufthansa Cargo hat den Betrieb der Frachtfluggesellschaft in wichtigen Teilen lahmgelegt. Wegen technischer Probleme in der Nacht zum Dienstag wurden die Auslieferung und Annahme von Import- und Exportgütern an den Drehkreuzen Frankfurt und München bis Dienstagabend ausgesetzt, wie die Frachttochter der Lufthansa auf ihrer Internetseite mitteilte. Inzwischen sei die Ursache behoben, teilte eine Unternehmenssprecherin am Mittwoch mit. "Wir rechnen damit, voraussichtlich im Laufe des Tages wieder in den Normalbetrieb zurückkehren zu können."

Bei der betroffenen Software handelt es sich um das zentrale IT-System von Lufthansa Cargo, über das alle Sendungen abgewickelt werden. Zuvor hatte das Luftfahrt-Portal Aero.de darüber berichtet.

Der Sprecherin zufolge fallen an diesem Mittwoch keine Flüge aus. Der entstandene Rückstau bei den Sendungen wirke jedoch nach.

14:30 Uhr

Zwei Schwergewichte legen Milliarden-Fonds für KI auf

Microsoft und der Vermögensverwalter Blackrock wollen einen mehr als 30 Milliarden Dollar schweren Investmentfonds für Künstliche Intelligenz (KI) auflegen. Das Kapital des Fonds solle in den Bau von Rechenzentren und Energieprojekten fließen, die den wachsenden Anforderungen im Bereich KI gerecht würden, teilen die beiden Unternehmen mit. MGX, die in Abu Dhabi ansässige Investmentgesellschaft, werde als Partner fungieren, der KI-Chiphersteller Nvidia werde sein Fachwissen zur Verfügung stellen.

KI-Modelle, insbesondere solche, die für Deep Learning und die Verarbeitung großer Datenmengen eingesetzt werden, benötigen eine erhebliche Rechenleistung, was wiederum einen höheren Energieverbrauch erfordert. Die Rechenanforderungen für KI haben dazu geführt, dass Technologieunternehmen Tausende von Chips in Clustern aneinanderreihen, um die erforderliche Datenverarbeitungsleistung zu erreichen, was einen sprunghaften Anstieg der Nachfrage nach diesen spezialisierten Rechenzentren ausgelöst hat. Die Partnerschaft wird nach Angaben der Unternehmen ein Gesamtinvestitionspotenzial von bis zu 100 Milliarden Dollar mobilisieren, einschließlich der Fremdfinanzierung. Die Investitionen würden vor allem in den USA getätigt, der Rest in den Partnerländern.

Einer Studie zufolge ist ein Ende des stürmischen Wachstums bei Künstlicher Intelligenz nicht in Sicht. Die weltweiten Umsätze mit dieser Technologie würden sich bis 2028 auf 1,27 Billionen Dollar mehr als verdoppeln, prognostiziert eine Untersuchung der Beratungsfirma Sopra Steria.

14:07 Uhr

Kurssprung bei BASF - weltgrößter Chemiekonzern vor grundlegender Neuaufstellung

BASF ziehen zweitweise mehr als 5 Prozent an und liegen nun 3,8 Prozent vorne. Im Handel wird auf einen Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg verwiesen. Laut diesem erwägt BASF grundlegende Restrukturierungen, darunter einen Börsengang der Sparte Agrochemicals.

BASF
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Über die Pläne könnten die Investoren auf dem Capital Markets Day am 26. und 27. September informiert werden.

13:19 Uhr

Campari-Aktien rutschen immer weiter ab

Campari kommt nicht zur Ruhe: Nach nur fünf Monaten muss der Spirituosenhersteller erneut auf die Suche nach einem Konzernlenker gehen.

Aus persönlichen Gründen trete Matteo Fantacchiotti mit sofortiger Wirkung von der Spitze des italienischen Konzerns zurück, teilte das Unternehmen mit. Fantacchiotti hatte den Posten im April übernommen und die Nachfolge von Bob Kunze-Concewitz angetreten, der nun den neuen Chefwechsel koordinieren werde.

Der überraschende Rücktritt setzt die Aktien unter Druck. Die Titel verlieren an der Börse in Mailand 6,5 Prozent und sind mit 7,05 Euro so billig wie seit Mitte 2020 nicht mehr. Die Aktie des Konzerns war bereits am Freitag um 5,6 Prozent abgerutscht, nachdem Fantacchiotti einen pessimistischen Ausblick für den Spirituosensektor gegeben hatte.

13:15 Uhr

Wall Street

Die Wall Street wird mit einem gut behaupteten Start in den Handel erwartet. Die Futures auf die wichtigsten Indizes notieren 0,1 Prozent im Plus.

Im Fokus steht der mit Spannung erwartete Zinsentscheid der US-Notenbank am Abend (20:00 Uhr MESZ). Zwar gilt es als sicher, dass die Fed die Zinsen senken wird, um die US-Wirtschaft zu stützen. Unklar ist aber, ob es nur eine kleine Zinssenkung um 25 Basispunkte geben wird, oder eine große Senkung um 50 Basispunkte. Ein großer Zinsschritt wird aktuell am Markt mit einer Wahrscheinlichkeit von 65 Prozent eingepreist, ein kleiner mit 35 Prozent.

Ein kleiner Zinsschritt könnte am Markt zu Diskussionen führen, ob dies ausreicht, um eine deutliche Abschwächung der US-Wirtschaft zu vermeiden. Eine Zinssenkung um 50 Basispunkte könnte hingegen Sorgen aufkommen lassen, dass es um die US-Wirtschaft möglicherweise doch schlechter bestellt ist, als am Markt erwartet und eine harte Landung mit einem deutlichen Anstieg der Arbeitslosenzahlen droht. Daher dürften vor allem die Aussagen von Fed-Chef Jerome Powell auf der Pressekonferenz die Aufmerksamkeit auf sich ziehen.

"Angesichts der Unsicherheit, die sich noch immer abzeichnet, können wir eine angemessene Marktreaktion erwarten, wie auch immer die Entscheidung ausfallen wird (...). Man müsste mehr als 15 Jahre zurückgehen, um eine derart unsichere Situation so kurz vor der Entscheidung zu finden", so die Deutsche Bank.

Konjunkturseitig werden noch vor der Startglocke Daten zu den Baubeginnen und Baugenehmigungen für August veröffentlicht. Diese dürften aber angesichts des Zinsentscheids in den Hintergrund treten.

12:55 Uhr

Neuer Chef, drastischer Sparkurs: Meyer Burger brechen ein

In Zürich konnte der Schweizer Solarkonzern Meyer Burger mit seinen jüngsten Plänen bei den Anlegern nicht punkten. Die Papiere brachen um fast zehn Prozent ein.

Meyer Burger
Meyer Burger ,50

Meyer Burger will nach eigenen Angaben mit einem neuen Konzernchef, Restrukturierungen und dem Verkauf von Randbereichen wieder auf Kurs kommen. Unter anderem kündigt das Unternehmen einen scharfen Sparkurs mit Abbau vieler Jobs an.

"Wir erachten die Rosskur als sinnvoll, sie kommt jedoch (zu) spät", kommentierten Experten der Zürcher Kantonalbank. "Ob sie Meyer Burgers langsamen Untergang verhindern kann, wird sich zeigen."

12:53 Uhr

DAX in Wartestellung

Wenige Stunden vor der erwarteten Zinswende der US-Notenbank Fed halten sich die Anleger in Deutschland und Europa mit Aktienkäufen zurück. Der DAX notiert gegen Mittag kaum verändert bei 18.721 Punkten. Der EuroStoxx50 gab 0,3 Prozent auf 4848 Zähler nach. Die Anleger warteten mit Spannung auf den Zinsentscheid der Währungshüter um Fed-Chef Jerome Powell um 20.00 Uhr (MESZ).

"Zweifel an einer Zinssenkung bestehen nicht, die Möglichkeit wurde von Fed-Vertretern in den letzten Wochen des Öfteren betont", schrieben die Experten der Helaba. "Die offene Frage ist: Um wie viele Basispunkte werden die Leitzinsen gesenkt? Während die Geldmarktsätze einer Senkung um 50 Basispunkte eine hohe Wahrscheinlichkeit beimessen, gibt es unseres Erachtens gute Gründe, ein eher vorsichtiges Vorgehen der Notenbank zu erwarten." Zum einen befinde sich die US-Wirtschaft trotz der getrübten Stimmung im Verarbeitenden Gewerbe und der mäßigen Werte im Dienstleistungssektor immer noch auf Wachstumskurs. Zudem liege die US-Arbeitslosenquote im historischen Vergleich auf einem niedrigen Niveau.

Die Fed versucht, mit erhöhten Zinsen die Inflation einzudämmen und den heiß gelaufenen Arbeitsmarkt abzukühlen, ohne die Konjunktur abzuwürgen.

12:44 Uhr

Gericht bestätigt Millionenstrafe für Chiphersteller

Der US-Chiphersteller Qualcomm hat vor dem EuGH weniger Glück als Google.

Anders als der Suchmaschinenkonzern ist Qualcomm mit seinem Versuch gescheitert, eine von der EU-Kommission verhängte Strafe wegen Missbrauchs seiner marktbeherrschenden Stellung zu Fall zu bringen.

Der Gerichtshof der Europäischen Union (EuG) wies mit einer Ausnahme die von Qualcomm geltend gemachten Klagegründe zurück, wie er in Luxemburg mitteilte. Lediglich bei der Berechnung der Geldbuße hatte das Gericht Einwendungen und senkte die Geldbuße um 3,3 auf 238,7 Millionen Euro.

12:20 Uhr

Reichster Mann Europas erteilt Mitarbeitern "absolutes Sprechverbot"

Der viertreichste Mensch der Welt und mit Abstand reichste Europäer, Bernard Arnault, ist sauer. Er hat es satt, dass französische Investigativ-Medien negativ über sein Luxus-Konglomerat berichten und droht Mitarbeiter mit Entlassung, wenn sie mit Journalisten bestimmter Medien sprechen.

LVMH
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Das geht aus einem dem LVMH-Chef Bernard Arnault zugeschriebenen Dokument hervor, das das Investigativ-Magazin "La Lettre" veröffentlichte. "Jeder Verstoß (...) wird als schwerwiegendes Fehlverhalten betrachtet und wird entsprechende Konsequenzen nach sich ziehen", heißt es dem Bericht zufolge in einem Brief, den Arnault an mehrere Mitglieder des Exekutivkomitees des Unternehmens adressierte.

Dem auf Januar datierten Schreiben ist eine Liste mit sieben Medien beigefügt, denen gegenüber für LVMH-Beschäftigte ein "absolutes Sprechverbot" gilt. Dazu zählen neben den angesehenen Investigativ-Magazinen "La Lettre" und "Mediapart" auch das traditionsreiche Satireblatt "Le Canard Enchaîné" sowie mehrere kleinere Publikationen.

Arnault kritisierte "die oft negativ gefärbten, einseitigen Veröffentlichungen, die angeblich vertraulichen Newsletter und die sogenannten Investigativ-Magazine, die das Interesse der Öffentlichkeit an Luxus nutzen, um auf reißerische Weise Leser zu gewinnen".

11:51 Uhr

Ölpreis gibt deutlich nach

Am Ölmarkt geht es nach drei Tagen mit Zuwächsen nach unten. Die Nordsee-Rohölsorte Brent und die US-Sorte WTI verbilligen sich um jeweils rund anderthalb Prozent auf 72,63 und 70,07 Dollar je Fass (159 Liter).

Hintergrund sei ein Anstieg der US-Rohölvorräte, sagt Ole Hansen, Manager beim dänischen Online-Broker Saxo Bank. Dies überwiege die Sorgen über die Spannungen in Nahost. Die Lagerbestände in den USA stiegen in der Woche zum 13. September Brancheninsidern zufolge um 1,96 Millionen Barrel. Zugenommen hätten auch die Vorräte an Benzin und Destillaten. Von Reuters befragte Analysten hatten im Schnitt mit einem Rückgang der Rohölbestände um etwa 500.000 Barrel und einem leichten Anstieg bei den anderen Kraftstoffen gerechnet.

11:38 Uhr

Schätzung bestätigt: Euro-Inflation auf niedrigstem Stand seit drei Jahren

Die Inflation in der Euro-Zone fällt im Zuge sinkender Energiepreise auf den niedrigsten Stand seit drei Jahren. Die Verbraucherpreise verteuerten sich im August nur noch um durchschnittlich 2,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistikamt Eurostat mitteilte und damit eine erste Schätzung von Ende August bestätigte.

Noch im Juli hatte die Teuerungsrate in der 20-Länder-Gemeinschaft bei 2,6 Prozent gelegen. Für die Europäische Zentralbank (EZB) sind das gute Nachrichten. Denn das Inflationsziel der Währungshüter von 2,0 Prozent liegt damit nicht mehr weit entfernt.

Die Energiepreise gingen im August binnen Jahresfrist um durchschnittlich 3,0 Prozent zurück, was die Inflation nach unten drückte. Dienstleistungen hingegen, die die EZB aktuell besonders im Blick hat, verteuerten sich im August erneut stark um 4,1 Prozent nach 4,0 Prozent im Juli. Die Preise für Lebensmittel, Alkohol und Tabak zogen wie schon im Juli um 2,3 Prozent an.

11:24 Uhr

E-Auto-Zölle: China baut auf Deutschland

Im Handelsstreit mit der EU über geplante Strafzölle für Elektroautos setzt China auf Deutschland als Vermittler. "Man hofft, dass Deutschland als Kernmitglied der EU eine aktive Rolle übernimmt und die Europäische Kommission dazu drängt, politischen Willen zu zeigen und gemeinsam mit China die Angelegenheit vernünftig zu lösen", erklärt der chinesische Handelsminister Wang Wentao. Er verweist dabei auf die eigenen Interessen der Bundesrepublik und eine Lösung im Einklang mit den Regeln der Welthandelsorganisation (WTO). China werde die Bemühungen nicht aufgeben und "bis zum letzten Moment" Verhandlungen führen.

Wang hatte sich gestern mit Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck in Berlin getroffen, um vor allem über die geplanten Sonderzölle auf chinesische E-Autos zu sprechen. Auch Grünen-Politiker Habeck plädiert für eine politische Lösung. Seiner Ansicht nach muss ein Handelskrieg vermieden werden, der am Ende beiden Seiten schaden würde. Wang hatte sich auch mit Kanzleramtschef Wolfgang Schmidt getroffen. Er soll morgen in Brüssel mit EU-Kommissionsvizepräsident und Handelskommissar Valdis Dombrovskis über den Streit beraten.

Die EU-Kommission ist für die Handelspolitik Europas zuständig und hat vorläufig Strafzölle auf Elektroautos aus China erhoben. Sie wirft China vor, die Produktion der E-Autos zu subventionieren, was zu Dumpingpreisen und Wettbewerbs-Vorteilen für die Hersteller führe. Gegenmaßnahmen der Regierung in Peking stehen im Raum.

11:10 Uhr

"Keine Kunst" - Rüstungsbranche nach Absturz gestern wieder oben auf

Wie erwartet leicht erholt zeigen sich Europas Rüstungswerte nach dem Absturz am Vortag. Die Branchenaktien stellen im Stoxx-600-Index sogar die Hauptgewinner. "Das ist aber keine große Kunst heute, wo alles nur um die Nulllinie pendelt", sagt ein Händler. Auch seien die Kursgewinne zu gering, um daraus gleich auf eine Trendwende zu schließen: "Die Entscheidung, ob das Investmentthema am Ende ist, ist weiter offen".

Rheinmetall
Rheinmetall 1.741,00

Aktuell legen Leonardo, Thales und Dassault Aviation je um rund 2 Prozent zu. Bei Kongsberg, Rheinmetall, BAE Systems und MTU geht es zwischen 1 und 1,5 Prozent aufwärtsa. Hensoldt klettern dagegen nur um 0,2 Prozent, Renk geben sogar leicht nach.

11:02 Uhr

Deutsche Bahn will bis zu 30.000 Jobs abbauen

Die Infrastruktur ist marode, die Züge unpünktlich und Kunden oftmals unzufrieden: Die Deutsche Bahn steckt in einer Krise, doch ein neues Sanierungsprogramm soll Abhilfe leisten. Das Unternehmen plant deshalb unter anderem Personaleinsparungen - trotz Fachkräftemangel. Bahnexperte Hans Leister ist skeptisch.

10:30 Uhr

Bundesregierung will bei Commerzbank nicht einlenken

Nach oben geht es am Morgen für die Commerzbank. Die Aktie des zweitgrößten deutschen Geldhauses gewann rund ein Prozent.

Trotz des Interesses der italienischen Rivalin UniCredit bleibe das deutsche Finanzministerium entschlossen, seine gesamte Beteiligung an der Commerzbank zu verkaufen, berichtet Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Doch aus Sicht der Commerzbank sollte der Bund seinen Anteil von noch zwölf Prozent an dem Frankfurter Geldhaus halten. "Der Aktienkurs dürfte angesichts dieser Nachrichtenlage volatil bleiben", kommentierte ein Händler.

10:25 Uhr

Überraschung bei Industrie-Auftragseingängen

Das Auftragspolster der deutschen Industrie ist im Juli erstmals in diesem Jahr wieder dicker geworden. Die noch offenen Bestellungen erhöhten sich wegen Großaufträgen um 1,0 Prozent im Vergleich zum Vormonat, wie das Statistische Bundesamt mitteilt. "Das war der erste Anstieg des Auftragsbestands im Vormonatsvergleich seit Dezember 2023", heißt es dazu. Gemessen am Vorjahresmonat lag er allerdings noch um 4,3 Prozent niedriger.

Experten sehen noch keine Trendwende. "Die Auftragsschmelze hält durch Großaufträge inne", sagt der Chefvolkswirt der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank AG, Alexander Krüger. "Es besteht allenfalls eine vage Hoffnung auf den Beginn einer Bodenbildung." Die Industrie hat wegen vieler Großaufträge einen überraschend guten Start in die zweite Jahreshälfte hingelegt. Die Bestellungen wuchsen im Juli um 2,9 Prozent zum Vormonat und damit bereits das zweite Mal in Folge. Allerdings geht das gute Abschneiden allein auf Großaufträge zurück. Ohne sie wären die Bestellungen um 0,4 Prozent gefallen. "Dieser Anstieg des Auftragsbestandes im Juli sollte nicht überbewertet werden", sagt deshalb der Chefvolkswirt der Hamburg Commercial Bank, Cyrus de la Rubia.

10:13 Uhr

Google entgeht Milliardenstrafe

Im Streit um eine Wettbewerbsstrafe in Höhe von 1,49 Milliarden Euro hat Google vor dem Gericht der EU einen Sieg errungen. Die EU-Kommission habe nicht hinreichend nachgewiesen, dass Google bei Suchmaschinen-Werbung im Dienst "AdSense for Search" seine beherrschende Stellung missbraucht habe, entschieden die Richter.

Alle Details zu dem Urteil lesen Sie hier.

09:52 Uhr

Tupperware ist pleite

Tupperware-Party zu Ende: Der angeschlagene US-Plastikdosen-Hersteller hat einen Insolvenzantrag gestellt. "Die finanzielle Lage des Unternehmens wurde in den letzten Jahren durch das herausfordernde makroökonomische Umfeld stark beeinträchtigt", sagt Konzernchefin Laurie Goldman. Aus den Insolvenzunterlagen geht hervor, dass Tupperware Schulden zwischen einer und zehn Milliarden Dollar angehäuft hat - demgegenüber stehen Vermögenswerte von 500 Millionen bis einer Milliarde Dollar. Die Zahl der Gläubiger liege demnach zwischen 50.001 und 100.000. Mit dem Verfahren nach "Chapter 11" des US-Insolvenzrechts schützt sich das Unternehmen vor Forderungen seiner Gläubiger.

"Bloomberg" hatte zuvor berichtet, dass Tupperware kurz vor der Insolvenz steht. Demnach seien langwierige Verhandlungen zwischen dem Frischhaltedosen-Pionier und seinen Kreditgebern über Schulden von mehr als 700 Millionen Dollar vorausgegangen.

Das 1946 gegründete Unternehmen, das in den 1950er Jahren durch "Tupperware-Partys" populär wurde, kämpft seit längerem mit finanziellen Problemen. Nach einem kurzen Aufschwung während der Corona-Pandemie gingen die Umsätze in den vergangenen Quartalen zurück. Bereits im März hatte das Unternehmen vor Liquiditätsproblemen gewarnt und Zweifel geäußert, den Geschäftsbetrieb fortführen zu können.

09:49 Uhr

Wenig Bewegung im DAX

Vor der erwarteten Zinswende der US-Notenbank Fed wagen sich DAX-Anleger zunächst nicht aus der Deckung. Der deutsche Leitindex notierte zur Eröffnung knapp im Plus bei 18.729,64 Punkten. Die Anleger gehen fest davon aus, dass die Währungshüter um Fed-Chef Jerome Powell bei ihrem Entscheid um 20.00 Uhr europäischer Zeit die Zinsen senken. Es bleibt allerdings offen, ob es die US-Notenbank bei einem "normalen" Schritt von einem Viertel-Prozentpunkt belässt oder einen doppelt so großen wagt.

DAX
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"Für eine XL-Senkung spricht, dass die Fed auf dem Weg nach oben sechsmal einen größeren Schritt gewählt hat", konstatierte Thomas Altmann, Portfoliomanager beim Vermögensverwalter QC Partners. "Dagegen spricht, dass sich Wirtschaft und Arbeitsmarkt bisher nur moderat eingetrübt haben." Zudem stehe nicht nur das Ausmaß der Zinssenkung im Fokus der Börsianer, sondern auch ihre Begründung.

09:31 Uhr

Talfahrt bei Baugenehmigungen

Der Abwärtstrend bei den Baugenehmigungen für Wohnungen hat sich zu Beginn der zweiten Jahreshälfte fortgesetzt. Deren Zahl sank im Juli im Vergleich zum Vorjahresmonat um 19,2 Prozent auf 17.000, wie das Statistische Bundesamt mitteilt. Gemessen am Juli 2022 waren das 44,6 Prozent weniger. Die gestiegenen Finanzierungs- und Baukosten gelten als Gründe für den Abwärtstrend. Branchenverbände klagen zudem über zu viel Bürokratie.

Experten zufolge dürfte die Bundesregierung ihr Wohnungsbauziel angesichts der Flaute in diesem Jahr erneut deutlich verfehlen. Sie strebt eigentlich 400.000 Einheiten im Jahr an. Von Januar bis Juli wurden 123.600 Wohnungen genehmigt - 20,8 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. "Das aktuelle Niveau der Baugenehmigungen entspricht nur rund 200.000 neu gebauten Wohnungen pro Jahr", sagt der wissenschaftliche Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung, Sebastian Dullien. "Die Wohnungsnot in den deutschen Ballungsgebieten wird damit absehbar anhalten."

09:17 Uhr

"Es gilt, ganz genau hinzuhören"

Der DAX startet zurückhaltend ins Mittwochsgeschäft. Im Vergleich zum Freitagsschluss hat er sich kaum bewegt, notiert aktuell um 18.695 Punkte. Gestern hatte er 0,5 Prozent zugelegt, war mit einem Stand von 18.725 Zählern aus dem Handel gegangen.

"Es wird sich heute zunächst einmal wenig tun, aber es steht einer der spannendsten Abende des Börsenjahres an", kommentiert ntv-Börsenkorrespondent Frank Meyer. "Die Fed wird die Zinswende einleiten. Die Frage dabei ist, ob die US-Notenbank die Zinsen um 25 oder 50 Basispunkte senken wird", erläutert er. "Bei einem kleinen Schritt, wird der Markt sagen: 'Hauptsache, es geht runter'. Bei einem großen könnte es dagegen darum gehen, wie es um die US-Wirtschaft bestellt ist", so Meyer weiter. "Es gilt, ganz genau hinzuhören, wenn Fed-Chef Jerome Powell die Entscheidung erläutern wird."

09:00 Uhr

Britische Inflation deutet auf Zinspause

Keine neue Indikation für die britischen Zinsen sehen Händler in den Verbraucherpreisen (CPI) für August in Großbritannien. Mit plus 2,2 Prozent stiegen sie zum Vorjahr wie erwartet. Das erwartete Plus zum Vormonat von 0,3 Prozent sei allerdings recht deutlich und unterstreiche die Erwartung, dass die Bank of England am Donnerstag nicht die Leitzinsen senken wird. Der Dollar-Pfund-Kurs dürfte daher allein von der Höhe der US-Zinsentscheidung geprägt werden.

08:42 Uhr

Auto-Aktien fahren groß auf

Unter den Einzelwerten in Asien liegen Autowerte fest im Markt. Toyota gewinnen 2,6, Honda 1,6 und Mazda 3,3 Prozent. Sie werden gestützt von der jüngsten Schwäche des Yen, nach dessen kräftigem Anstieg in den Wochen zuvor.

Honda Motor
Honda Motor 9,66
Toyota
Toyota 16,98

 

08:28 Uhr

Wie "normal" ist klein?

An den ostasiatischen Aktienmärkten tut sich sehr wenig. Die Börsianer warten auf die Zinsentscheidung der US-Notenbank am Abend (MESZ), umso mehr als es ein relativ offenes Rennen zu sein scheint, ob es ein großer Zinsschritt nach unten wird oder ein "normaler" kleiner. Aktuell liegt die Wahrscheinlichkeit für einen großen Schritt bei 65 Prozent.

US-Dollar / Yen
US-Dollar / Yen 147,42

Bei einem kleinen Schritt könnte danach die Sorge an den Märkten umgehen, dass die Fed hinterherhinkt, also zu spät und nicht entschieden genug agiert, um eine harte Landung der Wirtschaft zu verhindern. Bei einem großen Schritt könnten manche Akteure befürchten, dass es möglicherweise schlechter um die Wirtschaftslage bestellt ist, als bislang angenommen. Daher dürfte auch bei den begleitenden Kommentaren sehr genau hingehört werden.

In Tokio liegt der Nikkei-Index wenig verändert bei 36.207 Punkten, allerdings hatte er zwischenzeitlich auch schon um gut 1 Prozent zugelegt. Für Unterstützung sorgte insbesondere anfangs der zum Vortag erneut schwächere Yen. Allerdings erholte er sich im Vorfeld der US-Zinsentscheidung im Tagesverlauf von seinem Tief schon wieder deutlich. Die japanische Notenbank entscheidet am Freitag über den weiteren Zinskurs, dürfte dabei nach Einschätzung des Marktes die Füße aber stillhalten und die Zinsen zunächst nicht weiter erhöhen.

In Shanghai bewegt sich der Composite-Index kaum vom Fleck. Sydney liegt ganz knapp im Minus, nahe am Allzeithoch. Nicht gehandelt wird zur Wochenmitte erneut im südkoreanischen Seoul, dort endet am Donnerstag die dreitägige Erntedankfest-Feiertagspause. Auch in Hongkong ruht das Geschäft anlässlich des Feiertags zum Tag nach dem Mittherbstfest.

08:11 Uhr

Fed-Zinsschritt: Damit rechnen die DAX-Anleger

Der DAX wird mit Verlusten starten. Gestern hatte er ein halbes Prozent fester bei 18.726,08 Punkten geschlossen, gestützt von der Erwartung, dass die US-Notenbank Fed heute die Zinswende einleiten wird. Die Wall Street konnte ihre anfänglichen Gewinne dagegen nicht halten. Für Verunsicherung sorgten jüngste Konjunkturdaten.

DAX
DAX 23.596,98

Die Anleger gehen fest davon aus, dass die Währungshüter um Fed-Chef Jerome Powell bei ihrem Entscheid um 20.00 Uhr (MESZ) die Zinsen senken. Es bleibt allerdings offen, ob es die Fed bei einem "normalen" Schritt von einem Viertel-Prozentpunkt belässt oder einen doppelt so großen wagt. Im Fokus der Börsianer steht dabei nicht nur das Ausmaß der Zinssenkung, sondern auch deren Begründung. In Frankfurt hält Bundesbank-Präsident Joachim Nagel am frühen Nachmittag einen Rede zur "Geldpolitik in Zeiten der Inflation". Anleger erhoffen sich daraus Hinweise auf die weitere Entwicklung der Zinsen in der Eurozone.

Im Mittelpunkt bei den Konjunkturdaten stehen die Verbraucherpreise in Großbritannien. Experten gehen davon aus, dass die Teuerungsrate nicht weiter zurückgeht. Damit dürfte es keinen Impuls für eine Zinssenkung der Bank of England (BOE) bei ihrer morgigen Sitzung geben.

07:55 Uhr

Ölgigant Saudi Aramco will LNG-Riese werden

Saudi Aramco will zu einem bedeutenden Akteur im Flüssigerdgas-Geschäft (LNG) werden. Erste Schritte dazu habe der weltgrößte Ölproduzent bereits unternommen, sagt der Chef der Erdgassparte, Abdulkarim Al-Ghamdi. Im vergangenen Jahr erwarb der saudische Ölgigant für 500 Millionen Dollar eine Minderheitsbeteiligung an MidOcean Energy von EIG Global Energy Partners - sein erster Vorstoß in den ausländischen LNG-Markt. Diesen Monat erhöhte Aramco seinen Anteil auf 49 Prozent. Darüber hinaus unterzeichnete das Unternehmen im Juni eine unverbindliche Vereinbarung mit NextDecade über den Bezug von Flüssigerdgas aus dem Rio Grande LNG-Projekt in Texas über einen Zeitraum von 20 Jahren.

07:32 Uhr

Milliarden-Stahl-Deal lässt auf sich warten

Die geplante Übernahme des US-Stahlkonzerns US Steel durch den japanischen Rivalen Nippon Steel bleibt Insidern zufolge bis nach den Präsidentschaftswahlen auf dem Prüfstand der US-Behörden. Der für Auslandsinvestitionen zuständige Sicherheitsausschuss CFIUS habe einen Antrag der beteiligten Unternehmen auf erneute Einreichung des Übernahmeantrags angenommen, sagt eine mit der Angelegenheit vertraute Person. CFIUS brauche mehr Zeit, um die Auswirkungen auf die nationale Sicherheit zu verstehen und mit den Parteien in einen Dialog zu treten. Mit der erneuten Einreichung tritt eine neue 90-Tage-Frist für die Prüfung der geplanten Fusion in Kraft. Damit verschiebt sich die Entscheidung über eine mögliche Blockade des Deals durch die US-Regierung bis nach den US-Präsidentschaftswahlen.

Nippon Steel will US Steel schlucken.

Nippon Steel will US Steel schlucken.

(Foto: REUTERS)

Sowohl Präsident Joe Biden als auch die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris und der republikanische Kandidat Donald Trump haben sich dafür ausgesprochen, US Steel in amerikanischer Hand zu belassen. Die USA sorgen sich um ihre nationale Sicherheit. Der 14,9-Milliarden-Dollar-Deal könnte die Versorgung mit Stahl für wichtige Projekte in den Bereichen Transport, Infrastruktur, Bau und Landwirtschaft gefährden. Nippon Steel hatte zuletzt Zugeständnisse angeboten und erklärt, die Führung des US-Konzerns weitgehend in amerikanischer Hand zu belassen.

07:20 Uhr

USA stocken strategische Ölreserven auf

Die US-Regierung unter Präsident Joe Biden will einem Insider zufolge die strategischen Erdölreserven aufstocken. Die USA peilten angesichts der niedrigen Preise einen Kauf von bis zu sechs Millionen Barrel Öl an, sagt eine mit der Angelegenheit vertraute Person. Wenn der Kauf abgeschlossen werde, werde er der bisher größte bei der Auffüllung des Vorrats nach einer historischen Veräußerung im Jahr 2022 sein. Die Regierung werde die Ausschreibung für den Kauf von Öl zur Lieferung an den Standort Bayou Choctaw in Louisiana bereits am Mittwoch bekannt geben. Die USA würden das Öl von Energieunternehmen erwerben, die es in den ersten Monaten des Jahres 2025 liefern sollten.

Angesichts hoher Benzinpreise infolge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine hatte die US-Regierung 2022 aus ihrer strategischen Reserve massive Mengen Rohöl verkauft, um den Marktpreis zu drücken. Es handelte sich um die "größte Freigabe von Ölreserven der Geschichte".

Die Reserve umfasst derzeit 380 Millionen Barrel, von denen der größte Teil saures Rohöl ist, das heißt Öl, für dessen Verarbeitung viele US-Raffinerien ausgelegt sind. Der größte US-Vorrat wurde 2009 mit fast 727 Millionen Barrel angelegt.

07:05 Uhr

Chip-Sektor beflügelt Asien-Börsen

Die asiatischen Börsen können sich von ihren jüngsten Verlusten erholen. Der Nikkei-Index zieht 0,5 Prozent auf 32.896 Punkte an. Unterstützung kommt von einem schwächeren Yen und einer Erholung der Halbleiterwerte. Vor der mit Spannung erwarteten Zinsentscheidung der US-Notenbank bleibt das Handelsvolumen jedoch dünn. Der breiter gefasste Topix notiert 0,4 Prozent höher bei 2565,25 Punkten. Der Shanghai Composite notiert nahezu unverändert bei 2706,09 Punkten. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen steigt 0,1 Prozent auf 3163,28 Punkte. Hongkong und Südkorea sind feiertagsbedingt geschlossen.

Nikkei
Nikkei 43.018,75

Unter den Einzelwerten legen die Aktien des Uniqlo-Mutterkonzerns Fast Retailing um 2,4 Prozent zu und sind damit der größte Gewinner im Nikkei. Der auf Künstliche Intelligenz (KI) fokussierte Startup-Investor Softnank steig um 0,9 Prozent und der Hersteller von Chip-Testgeräten Advantest um 1,6 Prozent. Toyota gewinn rund drei Prozent, Mazda 3,5 Prozent und Honda 2,1 Prozent. Die Anleger rechnen fest damit, dass die Währungshüter um Fed-Chef Jerome Powell die geldpolitische Wende einleiten werden. Offen ist, ob die US-Notenbank den Leitzins um 25 oder 50 Basispunkte senken wird.

06:49 Uhr

Nur kurze Beruhigung am Ölmarkt

Am Rohstoffmarkt verbilligt sich das Rohöl der Nordseesorte Brent um 0,5 Prozent auf 73,32 Dollar je Barrel (159 Liter). US-Öl der Sorte WTI notiert 0,5 Prozent schwächer bei 70,83 Dollar. "Die Märkte haben sich beruhigt, da die Sorgen über die Hurrikanschäden und die eskalierenden Spannungen im Nahen Osten eingepreist sind“, sagt Mitsuru Muraishi von Fujitomi Securities. "Die Anleger konzentrieren sich nun auf die Zinssenkungen der US-Notenbank, die die Kraftstoffnachfrage in den USA wieder ankurbeln und den Dollar schwächen könnten." Die Ölpreise dürften ihren Aufwärtstrend fortsetzen, nachdem Brent in der vergangenen Woche den niedrigsten Stand seit 2021 erreicht hatte.

Brent
Brent 65,67
Rohöl WTI
Rohöl WTI 61,92

 

06:32 Uhr

"Ein großes Kursfeuerwerk - am Vormittag"

Die Wall Street hat ihre frühen Aufschläge nicht halten können. Es kam zu Gewinnmitnahmen vor der heutigen Zinsentscheidung der Federal Reserve (Fed). Senkt sie den Leitzins um 25 oder 50 Basispunkte? Wie käme ein großer Zinsschritt an? "Die Investoren bleiben am sicheren Ufer", kommentiert ntv-Börsenkorrespondent Markus Koch in New York.

 

06:17 Uhr

Yen wieder im Aufwind

Im asiatischen Devisenhandel verliert der Dollar 0,7 Prozent auf 141,43 Yen und büßt damit rund ein Drittel seines Kursanstiegs vom Dienstag ein, als unerwartet robuste US-Einzelhandelsumsätze als Schwächung der Argumente für eine aggressive Lockerung der Geldpolitik durch die Fed gewertet wurden. Es werde erwartet, dass der Yen gegenüber dem Dollar schwächer tendiere, wenn die Zinssenkung der Fed geringer ausfalle als derzeit eingepreist, sagt Kazuo Kamitani von Nomura Securities. Der Dollar steigt leicht auf 7,0971 Yuan. Zur Schweizer Währung notiert er 0,2 Prozent tiefer bei 0,8455 Franken. Gleichzeitig bleibt der Euro nahezu unverändert bei 1,1124 Dollar und zieht leicht auf 0,9407 Franken an.

US-Dollar / Yen
US-Dollar / Yen 147,42

 

06:00 Uhr

Wie weit springt die Fed, wie hoch der DAX?

Es geht doch: Nach dem zurückhaltenden Wochenstart hat der DAX gestern ein deutliches Plus erzielt und sich mit einem Aufschlag von 0,5 Prozent und einem Stand von 18.725 Punkten wieder in Reichweite des Allzeithochs gebracht. An der Wall Street zeigten sich die Börsianer dagegen zurückhaltender - und das vor dem heute anstehenden Wochenhighlight, die Zinswende in den USA durch die Federal Reserve (fed).

 Investoren rechnen nach klaren Signalen von Fed-Chef Jerome Powell fest damit, dass sie den Schritt nach unten jetzt wagt, zumal jenseits des Atlantiks die Europäische Zentralbank (EZB) sowie die Bank of England die Wende im Sommer vollzogen und die EZB mittlerweile schon nachgelegt hat. Die Finanzmärkte rätseln aber, ob es die Fed bei einem "normalen" Schritt von einem Viertel-Prozentpunkt belässt oder einen doppelt so großen wagt. Bereits seit Juli 2023 liegt der Schlüsselsatz in der Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent.

Für die Commerzbank-Experten Bernd Weidensteiner und Christoph Balz stellt sich nun mit Blick auf die Zinswende nach unten die Frage: "Wie weit springt die Fed?" Aus ihrer Sicht dürfte es in erster Linie darauf ankommen, den Zinssenkungsprozess in Gang zu bringen: "Dazu reicht ein Schritt von 25 Basispunkten aus, mit dem wir auch rechnen", sagen die Ökonomen. Dagegen könne eine Senkung um einen halben Prozentpunkt - also 50 Basispunkte - für viele Investoren ein Beleg dafür sein, dass sich die Fed wirklich Sorgen um die Wirtschaft mache und möglicherweise zu lange mit der Zinswende abgewartet habe: "Einen solchen Eindruck dürfte die Fed wohl kaum erwecken wollen. Schließlich glaubt die Fed nicht, dass sich die US-Wirtschaft bereits in einer Rezession befindet oder sich auf diese zubewegt."

Laut dem ehemaligen US-Währungshüter Bill Dudley spricht einiges für einen XL-Zinsschritt der Fed: "Ich denke, es gibt gute Argumente für 50 Basispunkte, ob sie es nun macht oder nicht", erklärt der einstige Chef des US-Notenbankbezirks New York auf einer Finanzkonferenz in Singapur. Die Zinsen lägen derzeit anderthalb bis zwei Prozentpunkte über dem sogenannten neutralen Zinssatz, der die US-Wirtschaft weder bremst noch anschiebt. Dudley hatte zuvor gefordert, dass die Fed im Juli mit Zinssenkungen beginnen sollte.

Die komplette Terminübersicht für diese Woche finden Sie hier.

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