DAX-Anleger warten auf ein Fed-Signal
Die Frage für die Anleger ist längst nicht mehr ob, sondern um wie viel die Fed die Leitzinsen senkt und welches Signal zur weiteren Entwicklung der Geldpolitik sie gibt. Vor dieser für die Börsen wegweisenden Fed-Entscheidung gehen die Investoren keine Risiken mehr ein.
Letztlich geht der DAX 0,08 Prozent tiefer bei 18.711,49 Punkten aus dem Handel. Damit hält er sich in Schlagweite zu seinem Rekordhoch vom Monatsbeginn knapp unter 19.000 Zählern. Der MDAX der mittelgroßen Börsentitel stieg um 0,03 Prozent auf 25.790,13 Punkte. Am Devisenmarkt zeigt sich der Euro mit 1,1114 Dollar weiterhin gut unterstützt.
Bei der US-Zinssenkung, die um 20 Uhr verkündet werden dürfte, geht es nur um die Frage, ob diese 25 oder 50 Basispunkte betragen wird. Für Strategen ist dies überwiegend unwichtig, da die Fed eine kleine Senkung ausgleichen könne, indem sie für die nächste Sitzung bereits verbal weitere Schritte in den Raum stelle.
Eine große Senkung um 50 Basispunkte wird von vielen sogar als negativ gesehen: Sie könnte signalisieren, dass die Fed auf einmal große Risiken für die Wirtschaft sieht.
"Die Uneinigkeit über die zu erwartende Zinssenkung ist insgesamt so groß wie seit der Weltfinanzkrise nicht mehr", betont Ulrich Stephan, Anlagestratege der Deutschen Bank: Unabhängig vom Ergebnis dürfte es deshalb nach der Bekanntgabe zu mehr Volatilität an den Märkten kommen.
Senkt die Fed die Zinsen "nur" um 25 Basispunkte, würde dies die Märkte enttäuschen - und die US-Anleiherenditen sowie den US-Dollar anschieben und die Aktienmärkte zumindest kurzfristig bremsen.