Montag, 24. Juli 2023Der Börsen-Tag

Heute mit Max Borowski und Thomas Badtke
17:41 Uhr

DAX bangt um die Performance

So etwas nennt man wohl einen verhaltenen DAX-Wochenstart: Der deutsche Börsenleitindex verabschiedet sich aus dem Montagsgeschäft mit einem Mini-Aufschlag von 0,1 Prozent und einem Kurs von 16.191 Punkten. Leichte Kursbewegungen zeigt zunächst auch die Wall Street. Die Investoren warten mit Spannung auf die Zinsentscheide der US-Notenbank Fed am Mittwoch und der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag. Die Märkte haben sich auf eine Zinserhöhung der Fed und der EZB um einen viertel Prozentpunkt eingestellt. "Die Frage ist allerdings, ob das Ende der Fahnenstange damit erreicht ist oder ob es weitere Erhöhungen geben wird", so die Experten der Helaba. "Zwar rechnen wir nicht damit, auszuschließen ist es aber nicht und die Notenbanken werden sich wohl alle Optionen offenhalten."

Eher belastend wirkte der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor - laut der Commerzbank das verlässlichste Konjunkturbarometer für den Euroraum. Es ist im Juli zum dritten Mal in Folge gesunken. Mit einem Stand von nur noch 51,1 Punkten sendet er inzwischen ein klares Abschwungsignal aus. Der Index für das verarbeitende Gewerbe rutschte mit 42,7 noch tiefer in den rezessiven Bereich. "Die Hoffnung der EZB auf eine Erholung der Konjunktur im zweiten Halbjahr haben mit den heutigen Daten einen weiteren heftigen Dämpfer erhalten", heißt es bei der Commerzbank.

"Ein leichtes Plus zum Wochenstart", kommentiert ntv-Börsenkorrespondentin Corinna Wohlfeil. "Am Mittwoch wartet das erste Highlight, am Donnerstag dann das zweite: die Zinsentscheidungen der US-Notenbank Federal Reserve und der Europäischen Zentralbank", erläutert sie. "Wie schätzen die Notenbanken die Lage der Wirtschaft ein? Ist der Zinsgipfel erreicht oder absehbar? Das sind die Fragen, die die Anleger beschäftigen. Die Äußerungen von Jerome Powell und Christine Lagarde werden dann auch den DAX aufwärts pushen oder absacken lassen", so Wohlfeil weiter. "Zudem gibt es auch zahlreiche Unternehmensbilanzen in dieser Woche. Kein Wunder also, dass sich Investoren zunächst zurückhalten.

DAX
DAX 24.198,81

Die Brände in Griechenland belasten die Aktien von Fluggesellschaften. Nachdem Touristen gezwungen waren, ihre Hotels zu verlassen und in Sporthallen oder auf der Straße zu übernachten, dürften es sich andere zweimal überlegen, ob sie eine Last-Minute-Reise buchten, meint Analystin Danni Hewson von AJ Bell. Die Brände seien das jüngste einer Reihe von Problemen, mit denen die Fluggesellschaften zu kämpfen hätten, die sich in diesem Sommer auch mit Streiks konfrontiert sähen. Wizz Air fallen rund 5,3 Prozent, Easyjet rund 4 Prozent und Lufthansa etwa 1 Prozent. Tui büßen circa drei Prozent ein, Ryanair verlieren mehr als 7 Prozent - hier belastet auch ein vorsichtiger Ausblick.

Positiv für Adidas werten Händler Presseberichte, wonach Orders von über einer halben Milliarde für Yeezy-Schuhe eingegangen seien. Dies könne den Verlust nach dem Ende der Partnerschaft mit Kanye West verringern. Die Aktien legen fast ein Prozent zu, allerdings auch gestützt von einem erhöhten Kursziel durch JP Morgan.

Adidas
Adidas 189,65
Lufthansa
Lufthansa 6,85

 

17:30 Uhr

Rezession im Euroraum kommt näher

Der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor, nach Ansicht der Commerzbank das verlässlichste Konjunkturbarometer für den Euroraum, ist im Juli zum dritten Mal in Folge gesunken. Mit einem Stand von 51,1 Punkten sendet der Indikator inzwischen ein klares Abschwungssignal, befindet Commerzbank-Ökonom Christoph Weil. Der Index für das verarbeitende Gewerbe rutschte mit 42,7 noch tiefer in den rezessiven Bereich.

"Die Hoffnung der EZB auf eine Erholung der Konjunktur im zweiten Halbjahr haben mit den Daten einen weiteren heftigen Dämpfer erhalten", erklärt Weil. "Wir sehen uns in der Prognose bestätigt, nach der die sich abzeichnende leichte Zunahme des realen Bruttoinlandsproduktes im zweiten Quartal nur eine Eintagsfliege ist und die wirtschaftliche Leistung in der zweiten Jahreshälfte erneut zurückgehen wird."

17:20 Uhr

Deutz-Aktie sackt auf Sechsmonatstief

Bei den Einzelwerten stürzt Deutz nach einer Herabstufung um zwischenzeitlich gut 6 Prozent auf ein Sechs-Monats-Tief von 4,88 Euro ab und war damit Schlusslicht im Kleinwerteindex SDAX. Die Experten der Londoner Großbank HSBC setzten die Titel auf "Hold" nach zuvor "Buy".

Deutz
Deutz 8,76

17:11 Uhr

Wirtschaftliche Schwäche gewinnt an Breite

Die Einkaufsmanagerindizes für den Juli lassen nach Ansicht der liechtensteinischen VP Bank auf düstere Konjunkturaussichten schließen. "Die wirtschaftliche Schwäche gewinnt nun an Breite", schreibt Chefvolkswirt Thomas Gitzel in einem Kommentar. "Die hohen Inflationsraten, die gestiegenen Zinsen und die schwache Nachfrage aus Übersee werden bis zum Jahresende die europäische Wirtschaft belasten. Wenn im zweiten Quartal ein positives Wachstum verzeichnet wird, ist dies eher als kurzes Intermezzo zu sehen und nicht etwa als Trendwechsel."

16:57 Uhr

Nikola-LKW geht in Flammen auf - Aktie stürzt ab

Der Brand eines Elektro-Lastwagens des US-Herstellers Nikola schickt die Aktie auf Talfahrt. Die Papiere des strauchelnden E-Lkw-Bauers brechen um zehn Prozent ein. Ein zuvor beschädigtes Fahrzeug sei am Sonntagnachmittag an Nikolas Hauptsitz in Arizona in Flammen aufgegangen, teilt das Unternehmen mit. Nikola hatte bereits im vergangenen Monat ein Feuer in der Nähe seines Hauptsitzes gemeldet. Das Unternehmen gab nicht an, ob es sich bei dem Fahrzeug, das sich am Sonntag entzündete, um einen der Lkw handelte, die bei dem Brand im Juni beschädigt worden waren.

16:41 Uhr

Kryptowährungsprojekt Worldcoin von OpenAI-Chef gestartet

OpenAI-Chef Sam Altman hat den Startschuss für das von ihm mitgegründete Kryptowährungsprojekt Worldcoin gegeben. Das Kernangebot von Worldcoin bestehe aus einer digitalen Identität (ID), die nur Menschen erhalten könnten und keine per Künstlicher Intelligenz (KI) generierten Chatbots, teilt das Projekt mit. Diese ID solle unter anderem dazu genutzt werden, um zwischen KI-Bots und echten Menschen im Internet zu unterscheiden. Zudem erhielten Kunden, die sich in bestimmten Ländern anmeldeten, den Kryptowährungs-Token WLD von Worldcoin. In der Beta-Phase des Projekts hatte es zwei Millionen Nutzer gegeben. Mit dem jetzt erfolgten Start weitet Worldcoin den Betrieb auf 35 Städte in 20 Ländern aus. Die Microsoft-Beteiligung OpenAI ist der Entwickler des textbasierten Chatbots ChatGPT.

16:08 Uhr

Hoffnung auf starke Tech-Bilanzen stützt Wall Street

Die Hoffnung auf starke Bilanzen großer Technologiekonzerne hat die Stimmung an der Wall Street aufgehellt. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte liegt zunächst knapp im Plus bei 35.231 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 rückt 0,2 Prozent vor auf 4543 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq gewinnt 0,4 Prozent auf 14.082 Stellen.

Geplant für Dienstag sind die Geschäftszahlen des Softwareentwicklers Microsoft und der Google-Mutter Alphabet. Am Mittwoch öffnet die Facebook-Mutter Meta ihre Bücher. "Ich denke, dass die Prognosen für Technologieunternehmen tatsächlich besser ausfallen werden als erwartet, da die Nachfrage im Zusammenhang mit generativer künstlicher Intelligenz buchstäblich unbegrenzt ist", sagt Thomas Hayes, Vorsitzender vom Vermögensverwalter Great Hill Capital LLC.

Microsoft
Microsoft 520,56
Meta
Meta 734,00

 

15:53 Uhr

Analysten nehmen Kaufempfehlung für Tesla zurück, erhöht Ziel

Mit einem sehr begrenzten Aufwärtspotenzial für die Konsenserwartungen rechnet die UBS in den nächsten zwölften Monaten bei Tesla. Entsprechend wird die Aktie von "Buy" auf "Neutral" abgestuft, das Kursziel jedoch von 220 auf 270 US-Dollar angehoben.

Tesla bleibe der unangefochtene globale Technologie-, Größen- und Kostenführer im Bereich der Elektrofahrzeuge und verfüge über unvergleichliche Softwarefähigkeiten. Die signifikanten Volumina der neuen Produkte werden laut UBS nicht vor der zweiten Jahreshälfte 2024 eintreten. Stattdessen werde sich eher eine gewisse anfängliche Margenverwässerung zeigen, so die Analysten der UBS. Vorbörslich verlieren Tesla 1,3 Prozent.

Tesla
Tesla 384,70

15:37 Uhr

Pfizer erwartet wochenlangen Ausfall von US-Werk

Nach verheerenden Tornado-Schäden in einem wichtigen Arzneimittelwerk in den USA rechnet der US-Pharmakonzern Pfizer mit einem wochenlangen Ausfall der Anlage. Zwar seien die Produktionseinrichtungen in Rocky Mount im Bundesstaat North Carolina wohl unbeschädigt, sagt Konzernchef Albert Bourla. Jedoch werde die Wiederherstellung der Stromversorgung Wochen dauern. Zudem sei das Lager fast vollständig zerstört worden. Bourla spricht von einer "monumentalen Aufgabe".

Pfizer
Pfizer 21,30

Das Werk ist eine der weltweit größten Produktionsstätten für injizierbare Arzneimittel. Zu den dort hergestellten Produkten zählen Narkose- und Schmerzmittel sowie Antiinfektiva. Nach Angaben von Pfizer stammen aus diesem Werk fast 25 Prozent der in US-Krankenhäusern eingesetzten sterilen injizierbaren Arzneimittel. Nachdem Pfizer am Donnerstag erstmals von dem Tornado-Schaden berichtet hatte, hatte Aktie des deutschen Konkurrenten Fresenius deutlich zugelegt. Börsianer rechneten damit, dass die Fresenius-Tochter Kabi von Engpässen profitieren könnte.

15:18 Uhr

Foxconn steigt bei deutschem Autozulieferer ein

Der Autozulieferer ZF Friedrichshafen holt die vor allem als Apple-Zulieferer bekannte taiwanesische Foxconn als Miteigentümer für seine Achsmontage-Sparte ins Boot. Der unter dem Namen Hon Hai Technology firmierende Konzern werde 50 Prozent an ZF Chassis Modules übernehmen, teilen die beiden Unternehmen mit. ZF hatte seit längeren einen Partner für das margenschwache Geschäft mit 3300 Mitarbeitern gesucht, das im laufenden Jahr mehr als vier Milliarden Euro Umsatz erwirtschaften soll. Die ZF Chassis Modules GmbH werde dabei mit rund einer Milliarde Euro bewertet. Foxconn dürfte also rund 500 Millionen Euro zahlen. Mit dem Geld will ZF seine Schuldenlast senken.

Elektromobilität gehört zu den erklärten Entwicklungsfeldern von Foxconn. ZF Chassis Modules fügt, meist direkt neben oder in der Nähe von großen Werken der Autobauer in Ländern wie China, Südafrika oder Mexiko, Achs-Komponenten mit anderen Bauteilen wie Bremsen und ganzen Antriebssystemen zusammen und liefert diese zeitgerecht an die Bänder.

15:03 Uhr

China kurbelt Binnennachfrage an

China will die schwächelnde Binnenkonjunktur stärken. "Derzeit steht die Wirtschaft vor neuen Schwierigkeiten und Herausforderungen", räumte das Politbüro der herrschenden Kommunistischen Partei am Montag nach einer Meldung der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua ein. Ein Grund dafür sei die unzureichende Inlandsnachfrage. Daher sei es notwendig, "sich auf die Steigerung der Binnennachfrage, die Stärkung des Vertrauens und die Vermeidung von Risiken zu konzentrieren".

Die Regierung wolle dazu den Konsum von Autos, Elektronik und Haushaltsprodukten ankurbeln, so Xinhua. Auch solle der Tourismus gefördert werden. Die Immobilienpolitik werde ebenfalls angepasst, doch wurden keine Details genannt.

Der nach den USA zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt machen maue Exporte, ein schwächelnder Konsum und der kriselnde Immobilienmarkt zu schaffen. Das Bruttoinlandsprodukt wuchs deshalb von April bis Juni nur noch um 0,8 Prozent im Vergleich zum Vorquartal. Damit wurde das Ergebnis des ersten Vierteljahres von 2,2 Prozent klar verfehlt. Angesichts der schwachen Konjunktur und einer rekordhohen Jugendarbeitslosigkeit gehen Ökonomen davon aus, dass der Staat mehr Geld in die Hand nehmen wird, um das Wachstum anzukurbeln. Auch die Zentralbank dürfte versuchen, der schwächelnden Wirtschaft auf die Sprünge zu helfen.

14:54 Uhr

"Barbie"-Film schickt Mattel-Kurs nach oben

Der Erfolg des Films "Barbie" gibt der Mattel-Aktie Auftrieb. Die Titel des Herstellers der Bestseller-Puppe steigen im vorbörslichen Handel an der Wall Street um knapp 1,5 Prozent. Auch die Papiere des Produzenten Warner Bros rücken um gut ein Prozent vor. Der Film von Regisseurin Greta Gerwig spielte am ersten Wochenende in den USA 155 Millionen US-Dollar ein. Somit wird er zum erfolgreichsten Kinostart des Jahres 2023.

Mattel
Mattel 16,51

14:47 Uhr

Pizzakette Domino's unter Druck

Quartalsergebnisse unter den Analystenerwartungen schicken die Aktie von Domino's Pizza in den Keller. Die Anteilsscheine der US-Fastfoodkette verlieren vorbörslich 3,2 Prozent. Das Unternehmen verzeichnete im zweiten Quartal einen Umsatz von 1,02 Milliarden Dollar - von Refinitiv befragte Experten waren im Schnitt von 1,07 Milliarden Dollar ausgegangen. Die inflationsbedingt steigenden Preise und Lieferkosten hätten die Nachfrage stark gedrosselt, teilte Domino's mit.

Domino's Pizza Group
Domino's Pizza Group 2,28

14:36 Uhr

US-Tech-Riesen vor Nasdaq-Neugewichtung uneinheitlich

Vor der Umgewichtung des technologielastigen US-Index Nasdaq 100 finden die Aktien der größten US-Technologiekonzerne keine gemeinsame Richtung. Die Titel des Chipherstellers Nvidia und des E-Autobauers Tesla verlieren im vorbörslichen Handel an der Wall Street am Montag 1,4 beziehungsweise 0,4 Prozent. Die Papiere der Google-Mutter Alphabet rücken um knapp ein Prozent vor. Die Anteilsscheine des iPhone-Herstellers Apple und des Onlinehändlers Amazon verändern sich kaum. Broadcom, deren Gewichtung im Nasdaq 100 nach der Neugewichtung wahrscheinlich steigen wird, legen 1,6 Prozent zu. Nach Refinitiv-Daten macht die Aktie des Chip-Herstellers derzeit 2,4 Prozent des Index aus.

Der Börsenbetreiber Nasdaq wird vor Handelsstart am Montag das Gewicht einer Handvoll Titel kappen, um ihrer Überkonzentration im Nasdaq 100 entgegenzuwirken. Hintergrund der Anfang Juli angekündigten Maßnahme sind die starken Kursanstiege aufgrund des Hypes um die Künstliche Intelligenz (KI). So stiegen in der ersten Hälfte 2023 die Aktienkurse der sieben größten Unternehmen im Technologieindex zwischen knapp 40 und mehr als 200 Prozent. Deshalb machen sie derzeit knapp die Hälfte des Nasdaq 100 aus.

Nvidia
Nvidia 157,72
Broadcom
Broadcom 301,80

14:16 Uhr

Ryanair-Kurs stürzt ab

Eine trübe Prognose setzt die Ryanair-Aktie trotz eines starken Quartalgewinns unter Druck. Die Papiere des irischen Billigfliegers geben nach Geschäftszahlen 4,5 Prozent nach. Die Airline erzielte zwar mit 663 Millionen Euro ihren bisher stärksten Gewinn für das erste Quartal. Konzernchef Michael O'Leary zeigte sich allerdings besorgt über die voraussichtliche Nachfrage im späteren Jahresverlauf. Zudem senkte Ryanair aufgrund verzögerter Lieferungen durch den US-Flugzeugbauer Boeing ihr bis März 2024 angepeiltes Passagieraufkommen.

Ryanair
Ryanair 25,24

14:02 Uhr

Deutscher Digitalkamera-Hersteller baut 200 Stellen ab

Der Bildverarbeitungs-Spezialist Basler korrigiert nach einem Umsatzeinbruch seine kurz- und mittelfristigen Erwartungen drastisch nach unten und rechnet 2023 mit roten Zahlen. Der Vorstand des Herstellers von Digitalkameras aus Ahrensburg bei Hamburg erwarte eine Erholung der Nachfrage nicht vor Anfang des nächsten Jahres, erklärt Basler. Zudem werde sie sich länger hinziehen. Statt des geplanten Umsatzes von 235 bis 265 Millionen Euro sei 2023 nur noch mit 200 bis 215 Millionen zu rechnen. Auch im kommenden Jahr werde der Umsatz noch unter dem Wert von 2022 liegen. Damals waren es 272,2 Millionen Euro. Die für 2025 anvisierten 400 Millionen Euro seien "zu ambitioniert", räumte Basler ein.

Vor Steuern werde das Unternehmen in diesem Jahr mit 12 bis 20 Millionen Euro in die roten Zahlen rutschen, heißt es. 11 bis 13 Millionen davon entfielen auf die Kosten für ein Sanierungsprogramm, im Zuge dessen 200 der mehr als 1000 Stellen abgebaut werden sollen. Ein laufendes Sparprogramm werde fortgesetzt. Im vergangenen Jahr stand noch ein Vorsteuergewinn von 28,3 Millionen Euro zu Buche, im ersten Halbjahr 2022 schaffte Basler dank der ersten Sparmaßnahmen mit 0,2 (Vorjahr: 14,8) Millionen Euro gerade noch die Gewinnschwelle. Der Umsatz ging um elf Prozent auf 116,1 Millionen Euro zurück, der Auftragseingang brach sogar um 36 Prozent ein.

13:40 Uhr

Roche will mit US-Firma Bluthochdruckmittel entwickeln

Der Schweizer Roche-Konzern schließt sich bei der Entwicklung eines Medikaments zur Behandlung von Bluthochdruck mit dem US-Unternehmen Alnylam zusammen. Gemeinsam wollen die beiden Unternehmen das RNAi-Therapeutikum Zilebesiran zur Behandlung von Bluthochdruck bei Patienten mit hohem kardiovaskulärem Risiko entwickeln und vermarkten, teilt der Pharmariese mit. Alnylam erhält eine Vorauszahlung in Höhe von 310 Millionen Dollar und hat Anspruch auf Zahlungen für Fortschritte in der Entwicklung, Zulassung und Vermarktung, einschließlich erheblicher kurzfristiger Meilensteine, so Roche. Zudem wurde eine gleichmäßige Gewinn- und Verlustbeteiligung in den USA und auf Lizenzgebühren außerhalb der USA vereinbart.

13:23 Uhr

Insolventer Autozulieferer wird nach Indien verkauft

Der insolvente fränkische Autozulieferer Dr. Schneider wird nach Indien verkauft. Der Autoteile-Hersteller Samvardhana Motherson International (SMIL) teilt mit, er kaufe den Hersteller von Innenraum-Komponenten mit 4500 Beschäftigten für 118,3 Millionen Euro. Das Familienunternehmen aus Kronach hatte im September 2022 Insolvenzantrag gestellt, nachdem ihm nach Angaben von Insolvenzverwalter Joachim Exner mitten in der Sanierung das Geld ausgegangen war. Schneider selbst begründete die Pleite damals mit schwankenden Abrufen der Autobauer in der Corona-Krise. Binnen zwei Jahren sei der Umsatz um 13 Prozent geschrumpft. Bei einem Umsatz von 451 Millionen Euro schrieb das Unternehmen schon 2021 rote Zahlen.

"Wir glauben, dass wir dieses Geschäft drehen können", sagt SMIL-Chef Vivek Chaand Sehgal. "Wir sehen viele Synergien und ungenutzte Potenziale, besonders in Forschung und Entwicklung." Dr. Schneider, 1927 als Zigarrenfabrik gegründet, beliefert die meisten großen Autobauer mit Belüftungssystemen, Verkleidungen, Mittelkonsolen und anderen Ablagen im Innenraum von Autos.

13:03 Uhr

US-Anleger hoffen auf Zinsgipfel

Die Zurückhaltung vor der anstehenden Zinsentscheidung dürfte an der Wall Street andauern. Denn der Zinsentscheid der US-Notenbank am Mittwoch ist von zentraler Bedeutung für die US-Börsen. Am Markt wird mehrheitlich erwartet, dass die Fed den Leitzins dann noch einmal um 25 Basispunkte erhöht. Spannend und letztlich ungewiss ist aber, wie es danach weitergeht. Der Markt setzt auf eine längere Pause und möglicherweise ab März kommenden Jahres auf allmählich wieder sinkende Zinsen. Es könnte aber auch noch eine weitere Zinsanhebung im September geben. Diese Möglichkeit und die Hoffnung auf Zinssenkungen im Frühjahr hängen aber ganz entscheidend von der konjunkturellen Lage und damit von den anstehenden Daten ab. Insofern hoffen Marktteilnehmer auf Erkenntniszuwächse durch die die Zinsentscheidung begleitenden Kommentare am Mittwoch. Vor diesem Hintergrund dürfte bis Mittwoch nicht viel an den US-Börsen passieren, der Aktienterminmarkt deutet auf einen gut behaupteten Handelsbeginn am Kassamarkt hin.

Möglicherweise schafft die in Kraft tretende Neugewichtung im Nasdaq-100 noch etwas Anpassungsbedarf - auch im Nasdaq-Composite. Vor der Startglocke wird der Chicago Fed National Activity Index (CFNAI) für Juni veröffentlicht, im frühen Handel dann Einkaufsmanagerindizes für Service und Industrie. Hierbei gilt, dass allzu positive Daten für die Börse negativ sein könnten, weil sie Argumente für eine straffere Geldpolitik liefern könnten. "Die Debatte darüber, wie stark die Wirtschaft mit höheren Zinssätzen gebremst werden muss, um die Inflation richtig zu bekämpfen, ist immer noch in vollem Gange", heißt es bei den Analysten von Hargreaves Lansdown.

12:49 Uhr

Deutsche Wirtschaft schrumpft zu Beginn des zweiten Halbjahrs

Die deutsche Wirtschaft hat wegen der Auftragsflaute einen Fehlstart ins zweite Halbjahr hingelegt. Der Einkaufsmanagerindex für die gesamte Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - sank im Juli um 2,3 auf 48,3 Punkte, wie der Finanzdienstleister S&P Global zu seiner monatlichen Umfrage unter etwa 800 Unternehmen mitteilt. Dies ist nicht nur der dritte Rückgang in Folge, sondern auch der schlechteste Wert seit acht Monaten. Ökonomen hatten nur einen Rückgang auf 50,3 Zähler erwartet. Damit liegt das Barometer erstmals seit Januar unter der Schwelle von 50 Zählern, ab der es Wachstum signalisiert.

"Das ist ein schlechter Start in das dritte Quartal für die deutsche Volkswirtschaft", sagt Chefvolkswirt Cyrus de la Rubia von der Hamburg Commercial Bank (HCOB), die die Umfrage sponsert. "Die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Wirtschaft in der zweiten Jahreshälfte in einer Rezession befindet, ist gestiegen." Schon Ende 2022 und Anfang 2023 ist Europas größte Volkswirtschaft zwei Quartale in Folge geschrumpft und befindet sich seither in einer sogenannten technischen Rezession.

12:33 Uhr

Pfund fällt nach enttäuschenden Daten

Das Pfund fällt, nachdem sich die Lage in der britischen Wirtschaft im Juli überraschend deutlich eingetrübt hat, wie vorläufige Einkaufsmanagerindizes zeigen. Der von S&P Global Market Intelligence ermittelte Sammelindex erreichte mit 50,7 Punkten in der ersten Veröffentlichung den niedrigsten Stand seit sechs Monaten und verfehlte die Konsensschätzung von 52,3 der Ökonomen. Der Index für das verarbeitende Gewerbe fiel mit 45,0 Punkten auf den tiefsten Stand seit 38 Monaten.

Die britische Wirtschaft befinde sich im Juli kurz vor der Stagnation, kommentiert Chris Williamson, Chief Business Economist bei S&P Global Market Intelligence, die Daten. In Verbindung mit den düsteren zukunftsgerichteten Indikatoren schürten die Daten Rezessionsängste.

Britisches Pfund / Dollar
Britisches Pfund / Dollar 1,33
Britisches Pfund / Euro
Britisches Pfund / Euro 1,15

 

12:15 Uhr

Euro fällt nach unerwartet schwachen Konjunkturdaten

Der Euro fällt zum Dollar auf den tiefesten Stand seit zwölf Tagen, nachdem Einkaufsmanagerindizes (PMI) aus der Eurozone in der ersten Veröffentlichung unterstrichen haben, dass sich die Lage vor allem in der Industrie im Juli eintrübt. Der Sammelindex für die Eurozone fiel in diesem Monat auf 48,9 von 49,9 im Vormonat; Volkswirte hatten den Index auf 49,7 sinken sehen. Auffällig schwach war der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe in Deutschland mit einem Rückgang auf 38,8 von 40,6. Hier hatten Ökonomen mit einem Anstieg auf 41,0 gerechnet.

Die Wirtschaft der Eurozone dürfte in den kommenden Monaten noch tiefer in den kontraktiven Bereich rutschen, prognostiziert Cyrus de la Rubia, Chefvolkswirt bei der Hamburg Commercial Bank. Der Euro gibt um 0,5 Prozent nach auf 1,1072 Dollar. Im Tagshoch kurz vor Veröffentlichung der Daten notierte die Gemeinschaftswährung bei 1,1147 Dollar.

Euro / Dollar
Euro / Dollar ,00
US-Dollar / Euro
US-Dollar / Euro ,86

 

11:47 Uhr

Deutsche Exporte nach China sinken

Das von Wirtschaft und Politik als Alternative zu China umgarnte Indien hat im ersten Halbjahr deutlich mehr Waren aus Deutschland bezogen. Die deutschen Exporte in das mittlerweile bevölkerungsreichste Land der Welt legten im ersten Halbjahr um mehr als 19 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat auf rund 8,6 Milliarden Euro zu, wie aus Reuters-Berechnungen auf Basis vorläufiger Daten des Statistischen Bundesamtes hervorgeht. Indien bezieht traditionell vor allem Maschinen und chemische Produkte aus Deutschland sowie sonstige Fahrzeuge, wie es in der Statistik heißt, wozu etwa Züge, Schiffe und Flugzeuge zählen.

Trotz des rasanten Wachstums ist Indien noch lange kein so bedeutender Absatzmarkt wie China: Zwar fielen die deutschen Ausfuhren in die Volksrepublik in den ersten sechs Monaten um rund 8,5 Prozent schwächer aus, doch lagen sie mit mehr als 49 Milliarden Euro immer noch weit über dem Niveau des Indien-Geschäfts. Allein im Juni verkauften die deutschen Exporteure mehr nach China als im gesamten ersten Halbjahr nach Indien.

11:27 Uhr

Ex-SAP-Manager wird Finanzchef bei Vodafone

Der britische Mobilfunker Vodafone verstärkt sich mit dem ehemaligen SAP-Finanzchef Luka Mucic. Mucic, der bei dem Walldorfer Softwarehaus jahrelang das Finanzressort verantwortete, wird zum 1. September seine Aufgabe als Finanzchef bei Vodafone übernehmen, wie der britische Konzern mitteilt. Er tritt die Nachfolge von Della Valle an, die im April auf den Chefsessel bei Vodafone gewechselt ist. Valle hat sich vorgenommen, die Unternehmensstruktur zu vereinfachen und den Rückgang auf einigen der größten Märkte in Europa zu bremsen. Während im Gesamtkonzern die Dienstleistungs-Erlöse im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2023/24 um 4,2 Prozent auf 9,1 Milliarden Pfund - etwa 10,5 Milliarden Euro - sanken, ging der Fehlbetrag im größten Markt Deutschland im Vergleich zum Vorquartal um 1,3 Prozent 2,8 Milliarden Pfund zurück. In Großbritannien, wo Vodafone im vergangenen Monat die Fusion mit dem konkurrierenden Hutchison-Netz Three vereinbart hatte, beschleunigte sich das Wachstum der Service-Einnahmen auf 5,7 Prozent.

SAP
SAP 238,40
Vodafone
Vodafone 1,00

 

10:50 Uhr

Software AG zum Index-Abschied mit überzeugenden Zahlen

Mit der Übernahme durch Silver Lake sind die Tage der Software AG in der DAX-Familie gezählt. Zum Abschied legten die Darmstädter überzeugende Zahlen vor. Das Ergebnis des Konzerns vor Steuern und Zinsaufwendungen lag im zweiten Quartal bei 22,3 Millionen Euro. Das war zwar ein Rückgang um 10 Millionen Euro, lag aber deutlich über den von Analysten erwarteten 15 Millionen Euro. Die Aktien der Software AG werden wegen zu geringem Streubesitz außerplanmäßig aus dem MDAX und dem TecDAX genommen, die Anpassung wird zum 25. Juli wirksam.

10:34 Uhr

Musk schießt den Vogel ab

Twitter-Besitzer Elon Musk und Konzernchefin Linda Yaccarino haben das neue Logo des Kurznachrichtendienstes vorgestellt. "X ist hier!", so Yaccarino. Das weiße "X" auf schwarzem Hintergrund ersetzt das bekannte blaue Vogel-Symbol. Sowohl Yaccarino als auch Musk zeigten das neue Logo auf ihren Profilen, wobei der Twitter-Vogel immer noch auf der Plattform zu sehen ist.

Am Sonntag hatte der Milliardär Musk überraschend auf seiner Social-Media-Plattform angekündigt, das Twitter-Logo ändern zu wollen. Er fragte seine Follower, ob sie eine Änderung des Farbschemas von Blau zu Schwarz befürworten würden. Dazu postete er ein Bild mit einem stilisierten X vor einem schwarzen Hintergrund mit Weltraummotiven und verwies auch auf das "vorläufige X-Logo".

Die Logo-Änderung ist die nächste Überraschung bei Twitter unter Musks turbulenter Ägide. Der Chef des E-Autobauers Tesla hatte den Konzern im vergangenen Oktober für 44 Milliarden Dollar übernommen. Seitdem drehte er das Unternehmen auf links. Als eine seiner ersten Amtshandlungen feuerte er die Führungsriege und die Hälfte der Belegschaft und steuerte damit einen aggressiven Kurs zur Kostensenkung. Zudem kündigte er danach immer wieder Neuerungen an, von denen er einiges kurz darauf aber auch wieder einkassierte. So benannte er das Unternehmen in X Corp um und führte eine Begrenzung der täglich lesbaren Nachrichten ein.

10:22 Uhr

Prüfkonzern traut sich mehr zu

Der Schweizer Prüfkonzern SGS stellt seinen Aktionären nach dem ersten Halbjahr ein stärkeres Umsatzwachstum als bislang erwartet und weiterhin mehr operativen Gewinn sowie eine stabile Dividende in Aussicht. Der Umsatz soll dieses Jahr akquisitions- und währungsbereinigt um einen hohen einstelligen Prozentbetrag steigen, teilt das Unternehmen mit. Bislang sollte es ein mittleres einstelliges Wachstum sein. Der um Sonderfaktoren bereinigte Betriebsgewinn soll zulegen und die operative Marge verbessert werden. In den ersten sechs Monaten zogen die Verkaufserlöse um 8,1 Prozent auf 3,3 Milliarden Franken an, der Betriebsgewinn stieg um 10,7 Prozent auf 423 Millionen Franken. Stark gefragt waren die Dienstleistungen von SGS etwa im Bereich Umwelt, natürliche Ressourcen und Industrie. Unter dem Strich stand wegen Wechselkursverlusten mit 272 Millionen Franken etwas weniger Nettogewinn als im Vorjahr.

10:07 Uhr

Lufthansa-Rivale mit vorsichtigem Ausblick

Mit Blick zurück hat Ryanair ein überzeugendes Ergebnis eingeflogen. Der bereinigte Nettogewinn von 663 Millionen Euro lag im ersten Quartal über dem vom Unternehmen ermittelten Konsens von 620 Millionen. Der Gewinn wurde durch eine besser als erwartete Preisgestaltung und niedrigere Treibstoffkosten erzielt. Die Analysten der Citi weisen auf den Ausblick hin, hier senkte die Fluglinie seine Erwartungen für das Passagieraufkommen im Geschäftsjahr 2024 von 185 auf 183,5 Millionen. Das Unternehmen gehe vorsichtig in die Wintersaison und erwartet für das Geschäftsjahr 2024 einen "leichten" Anstieg des Nettogewinns gegenüber dem Geschäftsjahr 2023.

Ryanair
Ryanair 25,24
Lufthansa
Lufthansa 6,85

 

09:33 Uhr

Julius Bär profitiert vom Umbruch

Als "sehr ordentlich" werden die Halbjahreszahlen von Julius Bär im Handel bezeichnet. Die Gewinnziffern lägen zwar leicht unter Analystenerwartung, dies sei aber angesichts des Umbruchs am schweizerischen Finanzmarkt eher zweitrangig, heißt es im Handel. "Wichtig ist eigentlich nur, dass sie von der Abwicklung der Credit Suisse profitieren", meint ein Händler.

09:18 Uhr

Der DAX und die Woche der Wahrheit

Zum Handelsstart der neuen Woche geht es für den DAX erst einmal weiter abwärts. Den geringen Freitagsverlusten folgt aktuell ein Minus von 0,2 Prozent. Der deutsche Börsenleitindex notiert damit um Kurse von 16.140 Zähler. Am Freitag hatte er mit 16.177 Punkten geschlossen.

"Es ist die Woche der Notenbanken", kommentiert ntv-Börsenkorrespondentin Sabrina Marggraf. "Sowohl bei Fed als auch bei der EZB wird eine Erhöhung von 25 Basispunkten erwartet - und natürlich Hinweise darüber, ob der Zinsgipfel damit erreicht ist", erläutert sie. "Aber auch vonseiten der Berichtssaison steht so einiges an: Im DAX öffnen in dieser Woche acht Konzerne ihre Bücher."

09:02 Uhr

Scheinwerferspezialist Hella meldet Umsatz- und Gewinnsprung

Der Autozulieferer Hella hat seine Geschäfte im ersten Halbjahr deutlich ausweiten können. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum kletterte der Umsatz um 17,3 Prozent auf 4,0 Milliarden Euro, wie das Unternehmen in Lippstadt mitteilte. Der operative Gewinn stieg gar um drei Viertel auf 245 Millionen Euro.

"Unser Umsatz hat sich stark entwickelt und ist im Verhältnis zur weltweiten Automobilproduktion überproportional gewachsen", sagte Unternehmenschef Michel Favre. Die Profitabilität sei im Vorjahr von Inflation und Covid-Pandemie belastet gewesen und deswegen nun deutlich gestiegen. Unter dem Strich verdiente Hella in den ersten sechs Monaten 163 Millionen Euro. Das mittlerweile mehrheitlich zum französischen Konzern Faurecia gehörende Unternehmen bestätigte seine Jahresprognose.

08:38 Uhr

US-Kino-Aktie springt mehr als 60 Prozent

Mit einem Kurssprung von 63 Prozent hat die Stammaktie von AMC Entertainment auf ein Gerichtsurteil reagiert, mit dem ein geplanter Tausch von Vorzugs- in Stammaktien und ein Aktiensplit im Verhältnis 1:10 verhindert worden sind. Der Kurs der Vorzüge sackte dagegen am Freitag im nachbörslichen Handel um 14,5 Prozent ab.

AMC
AMC 2,35

Der finanziell angeschlagene Kinobetreiber AMC wollte mit Hilfe der Kapitalmaßnahmen neues Geld beschaffen, um eine drohende Insolvenz abzuwenden. Einige Anleger hatten dagegen geklagt, weil sie eine Verwässerung ihrer Aktienbestände fürchteten.

AMC gehört zu den sogenannten Meme-Aktien, deren Kurse infolge von Absprachen in den sozialen Medien in kurzer Zeit heftige Kurssprünge verzeichnen.

08:33 Uhr

Ölpreise geben nach

Die Ölpreise sind zum Start in die neue Woche etwas gesunken. Am Montagmorgen kostet ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Lieferung im September 80,89 US-Dollar. Das sind 18 Cent weniger als am Freitag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI fällt um 17 Cent auf 76,90 Dollar.

Brent Rohöl
Brent Rohöl 66,02

In den vergangenen Wochen haben die Erdölpreise deutlich zugelegt. Ausschlaggebend sind vor allem Angebotseinschränkungen durch große Förderländer, allen voran Saudi-Arabien und Russland. Viele Fachleute gehen für die zweite Jahreshälfte von einem unzureichenden Rohölangebot aus. Derartige Sorgen stellen zurzeit die Furcht vor einer spürbaren konjunkturellen Abkühlung in den Schatten.

08:16 Uhr

DAX mit zurückhaltendem Start erwartet

Mit einem zurückhaltenden Start in die neue Handelswoche rechnen Händler am Montag. Vor den Notenbank-Entscheidungen von Fed und EZB sei nicht mit neuen Positionierungen zu rechnen. Der DAX wird am Morgen bei 16.140 Punkten gesehen nach einem Schluss am Freitag bei 16.177.

Dax
Dax 24.198,81

Neben der Berichtsaison ist die Woche auch mit Konjunkturdaten gepflastert: Am Montagvormittag stehen die neuen Einkaufsmanager-Indizes (PMI) rund um den Globus auf der Agenda. Vor allem auf die Daten aus der Eurozone, Deutschland und Frankreich dürfte man schauen. Besonders im Blick steht die schwächelnde Industrie. Es ist zu erwarten, dass das verarbeitende Gewebe auf ein schwaches Sommerhalbjahr zusteuert.

Ab Mittag wird an der Börse in Richtung Wall Street geschaut und auf die Folgen der Neugewichtung im Nasdaq-100-Index. Vor allem das gekappte Indexgewicht der vergangenen Performance-Bringer macht Sorgen. "Es scheint ein wenig Angst bei einigen der Top-Tech-Werte zu herrschen, da sie am Montag durch die Neuausrichtung des Nasdaq einen Abschlag erhalten", heißt es von Louis Navellier, Gründer von Navellier & Associates. Nvidia und Microsoft seien am stärksten betroffen.

08:11 Uhr

Ryanair kann Gewinn vervielfachen

Die Reiselust der Europäer hat dem Billigflieger Ryanair im abgelaufenen Quartal einen kräftigen Gewinnsprung beschert. Für das erste Geschäftsquartal bis Ende Juni stand unter dem Strich ein Überschuss von 663 Millionen Euro, wie das irische Unternehmen mitteilte. Ein Jahr zuvor - kurz nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine - hatte die Gesellschaft nur rund 188 Millionen Euro verdient.

Für das gesamte Geschäftsjahr bis Ende März 2024 rechnet Ryanair-Chef Michael O'Leary jedoch nur noch mit einem Wachstum auf 183,5 Millionen Fluggäste, nachdem er im Mai noch 185 Millionen angepeilt hatte. Die jetzt angepeilte Passagierzahl entspricht einer Steigerung von neun Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das Management erklärte die gedämpften Aussichten mit weiteren Verzögerungen beim US-Flugzeughersteller Boeing, der mit der Lieferung neuer Jets vom Typ 737 Max noch langsamer vorankommt als zuletzt erwartet.

08:03 Uhr

Euro stabil über 1,11 Dollar

Der Euro hat sich zu Wochenbeginn stabil über der Marke von 1,11 US-Dollar gehalten.

Euro / Dollar
Euro / Dollar ,00

Am Morgen kostet die Gemeinschaftswährung 1,1120 Dollar und damit in etwa so viel wie vor dem Wochenende. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Freitagnachmittag auf 1,1123 Dollar festgesetzt.

Zum Wochenstart stehen die Einkaufsmanagerindizes von S&P Global auf dem Programm. Die Unternehmensumfrage wird mit Spannung erwartet, da sie in den vergangenen Monaten zunehmend eine spürbare konjunkturelle Abkühlung in der Eurozone angezeigt hat. Auch die EZB, die in dieser Woche über ihre Geldpolitik entscheidet, dürfte die Zahlen genau betrachten.

07:46 Uhr

Audi mit grundlegender Neuerung in China

Audi steht vor einer grundlegenden Neuordnung seines Chinageschäfts.

Dazu plant die VW-Tochter erstmals die Nutzung einer technischen Plattform des chinesischen Joint-Venture-Partners SAIC. Nach Informationen des "Handelsblatts" will Audi bereits im kommenden Jahr mithilfe der chinesischen Technik kompakte Elektrolimousinen in Shanghai produzieren. Es wäre das erste Mal, dass der VW-Konzern das Herzstück eines Elektroautos von chinesischen Partnern bezieht. Zusätzlich will Audi mit SAIC bis 2026 eine neue gemeinsame technische Plattform für künftige Elektromodelle entwickeln. Audi wollte die Informationen nicht kommentieren.

07:28 Uhr

Yeezy-Ausverkauf bringt Adidas Hunderte Millionen ein

Die erste Verkaufsaktion für die Lagerbestände von "Yeezy"-Schuhen hat einem Bericht der "Financial Times" zufolge die optimistischsten Erwartungen von Adidas übertroffen. Kunden hätten Ende Mai/Anfang Juni rund vier Millionen Paar der vom umstrittenen Rapper Kanye West designten Sneaker im Wert von 508 Millionen Euro bestellt, berichtet die Zeitung unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen.

Der tatsächliche Umsatz sei aber geringer gewesen, weil Adidas die Nachfrage nach bestimmten Modellen in einigen Größen gar nicht erfüllen habe können.

Adidas hatte die langjährige Partnerschaft mit West - der sich inzwischen "Ye" nennt - im Herbst beendet, nachdem der US-Rapper nach wiederholten verbalen Ausfällen auch mit antisemitischen Äußerungen provoziert hatte. Wie der fränkische Sportartikelkonzern mit den Millionen Paar bereits produzierten Schuhen aus der Kollektion umgehen würde, war lange unklar. Der neue Vorstandschef Björn Gulden kündigte im Mai an, zumindest einen Teil davon nach und nach auf den Markt zu werfen und einen beträchtlichen Teil des Erlöses an Organisationen zu spenden.

Wären die Schuhe weggeworfen worden, hätten Adidas Abschreibungen von rund einer halben Milliarde Euro gedroht.

07:14 Uhr

Japanische Autobranche stützt Nikkei

Zum Start in die neue Woche lässt sich an den Börsen in Ostasien und Australien keine einheitliche Tendenz ausmachen. Während überraschend starke Geschäftszahlen heimischer Unternehmen die japanische Börse zulegen lassen, bremsen Konjunktursorgen die chinesischen Handelsplätze.

Nikkei
Nikkei 49.299,65

In Hongkong verliert der Hang-Seng-Index 1,4 Prozent. Aktien des mit finanziellen Schwierigkeiten kämpfenden Immobiliensektors führen die Verlierer an. Country Garden fallen um 5,8 Prozent und Longfor Group um 10 Prozent. An der Börse in Shanghai liegt der Composite-Index derweil 0,1 Prozent im Plus. Anleger setzen hier auf neue Wirtschaftsstimuli nach der anstehenden Sitzung des Politbüros.

Am Tokioter Aktienmarkt gewinnt der Nikkei-225-Index 1,3 Prozent. Stützend wirkt die Hoffnung, dass die japanische Notenbank bei ihrer Zinssitzung in dieser Woche ihre lockere Geldpolitik bekräftigt. Daneben kommen die Geschäftszahlen des Autoherstellers Mitsubishi Motors (plus 5,6 Prozent) gut an. Auch die Aktien anderer Branchenvertreter sind gefragt: Subaru verbessern sich um 2,5 Prozent, Honda um 1,7 Prozent und Toyota um 1,3 Prozent.

Im südkoreanischen Seoul hat der Kospi nach anfänglichen Verlusten ins Plus gedreht und steigt aktuell um 0,7 Prozent.

07:08 Uhr

US-Bankenriese will deutschen Markt erobern

Die größte amerikanische Bank möchte ihr Geschäft in Deutschland kräftig ausbauen. Ihre Europatochter in Frankfurt plane, eine der drei größten Banken der Bundesrepublik zu werden, sagte Vorstandschef Jamie Dimon dem Handelsblatt.

Ende vergangenen Jahres lag die JP Morgan SE mit einer Bilanzsumme von 436 Milliarden Euro auf Platz fünf. Dimon plant in Deutschland das Geschäft mit Unternehmen und Vermögenden ausbauen. Zudem will er mit der bisher nur in Großbritannien aktiven Onlinebank Chase in Deutschland und anderen EU-Staaten ins Privatkundengeschäft einsteigen. "Wir haben ambitionierte Pläne", sagte Dimon. In Berlin habe die Bank bereits viele Menschen eingestellt.

06:30 Uhr

DAX-Allzeithoch oder Rutsch unter die 16.000?

Die Zinsentscheidungen der großen Zentralbanken und eine Flut von Unternehmensbilanzen könnten die Dax-Anleger in der neuen Woche aus der Reserve locken. Zuletzt hatten sich die Investoren eher verhalten gezeigt. Am Freitag hatte der DAX zwar fester mit 16.177 Punkten geschlossen, das Wochenplus hielt sich aber im minimalen Bereich auf. Dennoch: Gelinge dem Dax der nachhaltige Sprung über die 16.200, sei die nächste Anlaufstelle das Allzeithoch von 16.427,42 Zählern, sagt Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege Robomarkets. "Darüber wäre der Weg dann frei für eine Sommer-Rally, an die so richtig keiner glauben will."

Denn noch plagen die Investoren viele Sorgen. Groß ist vor allem die Angst, dass die US-Notenbank Fed und die Europäische Zentralbank (EZB) mit ihrem Zinserhöhungsmarathon der Wirtschaft dies- und jenseits des Atlantiks einen nachhaltigen Schaden zugefügt haben könnten. "Die globale Industriekonjunktur ist aktuell angeschlagen", resümiert Gertrud Traud, Chefvolkswirtin der Helaba. "Ob wir bereits nahe dem Tiefpunkt sind oder ein weiteres Abtauchen bevorsteht, bleibt offen." Die Datenlage sei durchwachsen und regional unterschiedlich.

Experten und Investoren rechneten fest damit, dass die Fed auf ihrer Sitzung am Mittwoch die Zinsen im Kampf gegen die Inflation noch einmal um einen viertel Prozentpunkt auf die neue Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent anziehen wird. Im Juni hatten die Währungshüter nach zehn Zinserhöhungen in Folge eine Pause eingelegt. Der abnehmende Inflationsdruck in den USA sorgte zuletzt dafür, dass viele Anleger auf ein baldiges Erreichen des Zinsgipfels in den Vereinigten Staaten wetteten. In einer Reuters Umfrage erwarteten nur 19 von 106 Volkswirten, dass nach Juli noch ein weiterer Schritt nach oben folgen wird. Die US-Währungshüter hatten in ihrem Ausblick Mitte Juni allerdings signalisiert, dass sie noch bis zu zwei Anhebungen um jeweils einen viertel Prozentpunkt für dieses Jahr ins Auge fassen.

Auch im Euroraum stellen sich die Marktteilnehmer darauf ein, dass die EZB am Donnerstag noch einmal an der Zinsschraube drehen wird. Experten rechnen mit einer Erhöhung des Einlagensatzes um einen viertel Prozentpunkt auf 3,75 Prozent. EZB-Präsidentin Christine Lagarde hatte zuletzt angemerkt, dass die Notenbank auf ihrem Straffungskurs noch eine Wegstrecke zu gehen habe. Ulrike Kastens, Volkswirtin Europa von der DWS, geht davon aus, dass auch im September die Leitzinsen angehoben werden dürften, "da sich unserer Meinung nach aber weder der Arbeitsmarkt noch der unterliegende Preistrend signifikant abschwächen werden".

In dieser Handelswoche nimmt auch die Berichtssaison Fahrt auf: Heute öffnen etwa Ryanair oder Vodafone ihre Bücher. Zudem gibt es Einkaufsmanagerdaten zum verarbeitenden Gewerbe - etwa aus Deutschland, der EU und den USA.

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen