DAX bangt um die Performance
So etwas nennt man wohl einen verhaltenen DAX-Wochenstart: Der deutsche Börsenleitindex verabschiedet sich aus dem Montagsgeschäft mit einem Mini-Aufschlag von 0,1 Prozent und einem Kurs von 16.191 Punkten. Leichte Kursbewegungen zeigt zunächst auch die Wall Street. Die Investoren warten mit Spannung auf die Zinsentscheide der US-Notenbank Fed am Mittwoch und der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag. Die Märkte haben sich auf eine Zinserhöhung der Fed und der EZB um einen viertel Prozentpunkt eingestellt. "Die Frage ist allerdings, ob das Ende der Fahnenstange damit erreicht ist oder ob es weitere Erhöhungen geben wird", so die Experten der Helaba. "Zwar rechnen wir nicht damit, auszuschließen ist es aber nicht und die Notenbanken werden sich wohl alle Optionen offenhalten."
Eher belastend wirkte der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor - laut der Commerzbank das verlässlichste Konjunkturbarometer für den Euroraum. Es ist im Juli zum dritten Mal in Folge gesunken. Mit einem Stand von nur noch 51,1 Punkten sendet er inzwischen ein klares Abschwungsignal aus. Der Index für das verarbeitende Gewerbe rutschte mit 42,7 noch tiefer in den rezessiven Bereich. "Die Hoffnung der EZB auf eine Erholung der Konjunktur im zweiten Halbjahr haben mit den heutigen Daten einen weiteren heftigen Dämpfer erhalten", heißt es bei der Commerzbank.
"Ein leichtes Plus zum Wochenstart", kommentiert ntv-Börsenkorrespondentin Corinna Wohlfeil. "Am Mittwoch wartet das erste Highlight, am Donnerstag dann das zweite: die Zinsentscheidungen der US-Notenbank Federal Reserve und der Europäischen Zentralbank", erläutert sie. "Wie schätzen die Notenbanken die Lage der Wirtschaft ein? Ist der Zinsgipfel erreicht oder absehbar? Das sind die Fragen, die die Anleger beschäftigen. Die Äußerungen von Jerome Powell und Christine Lagarde werden dann auch den DAX aufwärts pushen oder absacken lassen", so Wohlfeil weiter. "Zudem gibt es auch zahlreiche Unternehmensbilanzen in dieser Woche. Kein Wunder also, dass sich Investoren zunächst zurückhalten.
Die Brände in Griechenland belasten die Aktien von Fluggesellschaften. Nachdem Touristen gezwungen waren, ihre Hotels zu verlassen und in Sporthallen oder auf der Straße zu übernachten, dürften es sich andere zweimal überlegen, ob sie eine Last-Minute-Reise buchten, meint Analystin Danni Hewson von AJ Bell. Die Brände seien das jüngste einer Reihe von Problemen, mit denen die Fluggesellschaften zu kämpfen hätten, die sich in diesem Sommer auch mit Streiks konfrontiert sähen. Wizz Air fallen rund 5,3 Prozent, Easyjet rund 4 Prozent und Lufthansa etwa 1 Prozent. Tui büßen circa drei Prozent ein, Ryanair verlieren mehr als 7 Prozent - hier belastet auch ein vorsichtiger Ausblick.
Positiv für Adidas werten Händler Presseberichte, wonach Orders von über einer halben Milliarde für Yeezy-Schuhe eingegangen seien. Dies könne den Verlust nach dem Ende der Partnerschaft mit Kanye West verringern. Die Aktien legen fast ein Prozent zu, allerdings auch gestützt von einem erhöhten Kursziel durch JP Morgan.